Es geht in einer „Demokratie“ nicht mehr darum was die BürgerInnen wollen, sondern was die „Märkte“ brauchen

Von Aristo
Die demokratisch gewählten Politiker haben es über Jahrzehnte geschafft, durch ständig neue Freiheiten und Zusagen an die „Märkte“, Konzerne und Investoren, immer erpressbarer und zum Gejagten zu werden.
Und damit die Demokratie zum Spielball von Zockern und Psychopathen gemacht.
Ganz gleich ob in Griechenland, Italien, Spanien etc. Nicht durch Wahlen legitimierte Technokraten werden, wie in Griechenland schon geschehen, die Macht übernehmen und einen letzten Aderlaß vornehmen.
Ein finsteres Kapitel in der Geschichte der Demokratie wurde aufgeschlagen und ausgerechnet von denen verursacht, die demokratisch gewählt wurden. Es ist so grotesk, dass man darüber Lachen könnte, wäre es nicht so traurig.
Ich habe heute mit einem guten Bekannten in Tunesien telefoniert. Und er fragte mich, was ist denn bei euch los, mit euch meinte er die Eurozone. Er prophezeite mir, das wir in Euroland eine Diktatur der „Märkte“ bekommen werden. Ganz abwegig ist diese Einschätzung nicht.
Wenn Profit und vor allem die Befriedigung von Gier und Renditestreben zur obersten Handlungsmaxime erhoben werden und wir BürgerInnen das zulassen, dann hat Demokratie keine Chance mehr.
Ich könnte noch zahlreiche Zeilen dazu schreiben, doch ich denke, das obige Zeilen ausreichend sind, um die Dimension um die es hier geht zu erfassen.
Enden möchte ich mit einem Zitat, welches auch Jean Ziegler in seiner nicht gehaltenen Salzburger Festspielrede verwendete.
Mutter Courage von Bertolt Brecht:
„Es kommt der Tag, da wird sich wenden
Das Blatt für uns, er ist nicht fern.
Da werden wir, das Volk, beenden
Den großen Krieg der großen Herrn.
Die Händler, mit all ihren Bütteln
Und ihrem Kriegs- und Totentanz
Sie wird auf ewig von sich schütteln
Die neue Welt des g’meinen Manns.
Es wird der Tag, doch wann er wird,
Hängt ab von mein und deinem Tun.
Drum wer mit uns noch nicht marschiert,
Der mach’ sich auf die Socken nun.“
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