Dieser Tage hatte ich wieder einmal Gelegenheit, den Spruch "Erziehung ist überflüssig, die Kinder machen einem doch alles nach" im wahren Leben zu beobachten.
Ich wollte sie dazu bewegen, ihre Spielsachen wegzuräumen und schimpfte, weil es nur SEHR langsam vor sich ging.
"Ich kann nicht alles auf einmal machen", beschwerte sich der Große. Wo hatte ich das nur schon mal gehört? Ach ja, bei mir. Mein Standardsatz, wenn mehrere Kinder gleichzeitig etwas von mir wollen.
"Ich habe schließlich nicht vier Paar Hände", legte der Mittlere nach. Sage ich das etwa auch manchmal. Muss wohl so sein.
Das war natürlich kein Einzelfall. Ständig erlebe ich bei meinen Kindern, wie sie mir Sätze wieder an den Kopf werfen, die sie zuerst von mir gehört haben. Schon der Kleine hat in seinem mageren Vokubalur "Don't touch" verinnerlicht und erzieht Besucher, die es etwa wagen, an der Tür nicht sofort ihre Schuhe auszuziehen mit einem aufgeregten "Schuhe aus!!!". Ich gelobe dann immer Besserung, nicht mehr mit Mutti-haften Routinesätzen um mich zu werfen - lange hält es aber nie an.
Bei manchen Dingen warte ich allerdings noch, dass die Vorbildwirkung einsetzt. Zum Beispiel bei den Tischmanieren. Oder sollte ich mich da noch einmal ganz genau selbst beobachten, wie ich mich bei Tisch benehme??