Erziehung – Verflixte Linkparty

Die liebe Wiebke vom Blog "Verflixter Alltag" hat zur Verflixten Linkparty zum Thema "Erziehung" aufgerufen. Ich nehme zum ersten Mal teil.

Das Wort Erziehung hat für mich inzwischen irgendwie einen negativen Touch bekommen. Anfangs, als ich meinen Blog startete, habe ich ohne mir groß Gedanken darum zu machen, eine Kategorie "Erziehung" angelegt, mit der ich auch einige Artikel (welche eigentlich?) versehen habe. Je erfahrener ich mit meinen Kindern und dem Blog werde, mag ich dieses Wort "Erziehung" gar nicht mehr verwenden. Ich benutze die Kategorie nicht mehr - stattdessen setze ich viel öfter den Haken bei der Kategorie "Beziehung", wo ich früher ohne groß nachzudenken, "Erziehung" markiert hätte.

„Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht." (Afrikanisches Sprichwort)

Anerzogen kann so vieles sein - das heißt aber noch lange nicht, dass es richtig ist. Im Gegenteil: anerzogen sind meiner Meinung nach eher Dinge, die jemanden verändern sollen statt die Eigenschaften zu bestärken, die der Mensch von Natur aus hat. Kann ich überhaupt etwas anerziehen? Ist das nicht irgendwie Manipulation? Ich will meine Kinder ja nicht in eine bestimmte Richtung drängen, ziehen, erziehen - sondern sie in dem unterstützen und sich selbst entwickeln lassen, wie sie selber sind. Lernen werden sie doch von mir als Vorbild und durch ihren Charakter anhand von ihren Eigenschaften, die sie mit in dieses Leben gebracht haben. Ich kann meinen Kindern niemals Dankbarkeit, Toleranz, Respekt, Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit oder Empathie anerziehen, sondern ich kann mich so verhalten und sie sehen und spüren und übernehmen bestenfalls diese Verhaltensweisen, wenn es ihrem 'Typ' entspricht. Sonst machen sie vielleicht etwas ganz anderes daraus und entwickeln andere Verhaltensweisen. Diese zu bewerten, ob sie besser oder schlechter sind von dem, was ich tue und wie ich mich verhalte, steht mir nicht zu. Ich kann es zwar doof finden, dass mein Kind ein anderes Kind nicht tröstend in den Arm nimmt, wenn es weint, dennoch fände ich es falsch, von meinem Kind zu verlangen,dieses Kind zu trösten. Damit stelle ich die Interessen und Gefühle des anderen Kindes über die von meinem Kind - mit welchem Recht?

Erziehung hat für mich auch etwas von Überlegenheit - also ich stelle mich auf eine höhere Stufe, sitze am längeren Hebel und spiele diesen Trumpf aus. Mit welchem Recht? Von Natur aus spüren die Kinder größtenteils eine enorme Verbundenheit zu ihren Eltern und würden ihnen nicht bewusst etwas tun, das sie ärgert.

Jesper Juul sagt "Jedes Kind will kooperieren".

Dafür müssen sie natürlich erstmal wissen, was sie ärgert - also Grenzen testen und Reaktionen erleben und abspeichern. Bis dahin können wir Eltern schon oft verärgert sein - ja, manchmal vielleicht sogar sauer, weil die Kinder (unbewusst, unbeabsichtigt und ungewollt) einen wunden Punkt getroffen haben. Ich bin erwachsen genug bzw. sollte es zumindest sein, dies nicht persönlich zu nehmen und mich dadurch nicht angegriffen zu fühlen. Nicht immer gelingt mir das - ich möchte, dass es mir gelingt und ich arbeite daran - Tag für Tag, damit ich an meinen Kindern wachse und sie durch mich, ganz ohne Erziehung.

Kathrin hat auf ihrem Blog sehr schön an Beispielen beschrieben, wie sie auf Erziehung verzichtet.

Und wie seht Ihr das mit der Erziehung? Feiert Ihr mit bei Wiebkes Linkparty im April? Dann schnell noch mitmachen bis zum 30. April 2016. Eure Renate

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