Die Zeiten des unterkühlten Minimalismus sind vorbei. Wohnen wird wieder gemütlicher. Dabei stehen besonders Individualität und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. Mit etwas Kreativität und viel Arbeit lassen sich aus alten Möbelstücken wahre Schätze zaubern.
Individuelle Möbel liegen im Trend
Unverwechselbar, einzigartig, individuell - so sollen moderne Wohnungen sein. Der ausgefallene Sessel vom Sperrmüll, die alte Kommode von der Oma oder ein Tisch vom Flohmarkt verleihen Ihrem Zuhause einen ganz besonderen Charme. Allerdings nur dann, wenn Sie auch wieder hübsch hergerichtet sind. Mit ein wenig Mühe kann aus einem alten Spermüllkandidaten ein unverwechselbares Möbel-Unikat entstehen. Möbelrecycling ist ein riesiger Trend, der besonders für Nachhaltigkeit steht. Denn in unsicheren Zeiten sehnen wir uns nach bleibenden Werten. Dabei ist es egal, ob Sie Ihre Antiquitäten bei Auctionata ersteigern oder auf dem Speicher der Großeltern entdecken – Heimwerkern macht einfach Spaß.
Vorsicht bei der Restauration von alten Designermöbeln. Bei Designerstücken aus den Sechzigern und Siebzigern sollten Sie sich lieber zurückhalten. Aufarbeitungen könnten ihren Wert erheblich mindern. Ziehen Sie im Zweifelsfall lieber einen Fachmann zurate.
Holzmöbel Schritt für Schritt restaurieren
Wie sich die Holzoberfläche am besten aufarbeiten lässt, hängt natürlich vom Beschichtungsmaterial ab. Bei lackierten Holzmöbeln müssen oft mehrere Lackschichten entfernt werden. Hier können Sie auf unterschiedliche Weise vorgehen: Entweder bearbeiten Sie die Oberfläche mit chemischer Abbeize oder einem Heißluftgebläse – oder Sie ziehen die Oberfläche alternativ mit einem Furnierhobel ab. Die wahrscheinlich einfachste Lösung ist das Abschleifen. Oftmals müssen die Lackschichten mehrmals bearbeitet werden: Für den ersten Schleifgang eignet sich grobes Schleifpapier mit der Körnung 80. Bei weiteren Durchgängen kommt feineres Papier mit der Körnung 120 sowie im nächsten Schritt eines mit der Körnung 180 bis 240 zum Einsatz.
Tipp: Müssen Sie größere Flächen bearbeiten, sparen Sie sich mit Hilfe von elektrischen Schleifwerkzeugen viel Kraft und Zeit.
Wichtig:Tragen Sie beim Schleifen von Möbeln immer eine Atemmaske. Diese schützt Sie vor eventuell krebserregendem Feinstaub. Die Reste der Abbeize dürfen Sie nicht in den Hausmüll geben – die aggressiven Chemikalien gehören in den Sondermüll.
Im Anschluss kann die Oberfläche nun komplett neu behandelt werden, zum Beispiel mit Öl, Wachs oder einem Lack. Dabei sollten Sie bei der Wahl des Beschichtungsmittels Folgendes beachten: Eine ehemals lackierte Oberfläche muss meist wieder lackiert werden. Lasiertes Holz kann dagegen ganz nach Wunsch lasiert oder lackiert werden. Sie können Ihrem Möbelstück aber auch mit etwas Farbe einen ganz neuen Schwung verleihen oder es mit Musterschablonen aufpeppen.
Achtung: Auf geölte Oberflächen wie etwa Teakholz gehören weder Lasuren oder Lackschichten.
Bevor Sie mit der Restaurationsarbeit beginnen, sollten Sie das Möbelstück jedoch genau untersuchen: Ist es funktionsfähig? Muss es repariert werden? Bei sehr alten Stücken sollten Sie auch überprüfen, ob es eventuell von Holzwürmern befallen ist.
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