Deine Erwartungshaltung beeinflusst die Realität. Und zwar nicht auf eine esoterische Weise, sondern auch auf ganz wissenschaftlich quantifizierbare Weise.
Die Neurowissenschaftlerin Sara Bengtsson wollte herausfinden, wie positive und negative Erwartungshaltungen Fähigkeiten beeinflussen.
Positive Erwartungshaltung = Bessere Ergebnisse
Dazu machte sie einen Test mit Studenten. Vorab fütterte sie die Studenten aber mit zwei Gruppen von Worten: positive und negative. Zum Beispiel Worte wie dumm, ignorant und Worte wie intelligent, schlau, clever.
Interessant war: positive Worte führten zu besseren Testergebnissen, negative Worte zu schlechteren Testergebnissen.
Das ist so weit erstmal nichts neues für Leute, die sich mit selbsterfüllenden Prophezeiungen befasst haben.
Positive Erwartungshaltung = Größere Lernerfahrung
Das Besondere an dieser Studie war: die Gehirnaktivität der Studenten wurde beobachtet. Bei den Studenten die vorab positiv geprimt wurden war erhöhte Aktivität in einem Teil des Gehirns erkennbar, der mit Selbstreflektion und Erinnerung in Zusammenhang steht. Bei negativ geprimten Studenten jedoch war diese Aktivität nicht erkennbar.
Die Neurowissenschaftler schlossen daraus, dass positiv geprimte Studenten mehr aus ihren Fehlern lernen. Im Ihren Gehirn gibt es eine starke Reaktion die sagt: “Achtung! Das war die falsche Antwort. Wie lautet die richtige Antwort?” Bei negativ geprimten Studenten jedoch war das weniger der Fall, und sie lernen deshalb auch weniger aus Fehlern.
Das bedeutet: die positive Erwartungshaltung wirkt sich auf mehr als einer Ebene positiv aus: einmal kurzzeitig im besseren Testergebnis – und zweitens langfristig, weil aus Fehlern mehr gelernt wird.