Die erste Windkraftanlage im bald größten Windpark von Bayern ist ans Netz gegangen und hat damit den Startschuß für die saubere Energiegewinnung im Windpark Zöschingen im Landkreis Dillingen gegeben. Dem Windrad vom Typ Nordex N117/2400 werden noch weitere sieben Windkraftanlagen folgen, und diese sollen laut Aussage der Projektgesellschaft Vensol Neue Energien GmbH mit Sitz in Babenhausen (Unterallgäu) bereits innerhalb der nächsten acht Wochen fertig aufgestellt sein. Zusammen werden die acht Windenergieanlagen dann eine Spitzenleistung von 19,2 MW erbringen. Mit den so jährlich gewonnenen ca. 40 Millionen kWh Strom können aus dem Windpark Zöschingen insgesamt etwa 12.000 Haushalte versorgt werden, was einem Viertel des Landkreises entspricht.
Foto: Vensol
“Bei der Inbetriebnahme der ersten Anlage hat alles planmäßig funktioniert und wir können jetzt im Wochenrhythmus die weiteren Räder fertigstellen, sofern die Witterungsverhältnisse dies zulassen”, erklärt Christian Böhm, Geschäftsführer der Vensol Neue Energien GmbH. Die offizielle Einweihung des Windparks Zöschingen ist für Anfang Mai diesen Jahres geplant. Für die Installation der Turbinen setzt der Anlagenlieferant Nordex eine besonders innovative Technologie ein, die aus dem Allgäu stammt. Als erster Windkraftanlagenhersteller überhaupt verwendet Nordex für die Montage der Rotorblätter die Rotorblatttraverse (RBT) des Spezialherstellers Ematec aus Memmingerberg (ebenfalls Unterallgäu), die eine besonders sichere und effiziente Einzelblattmontage der Rotorblätter ermöglicht.
“Wir legen bei unseren Projekten höchsten Wert auf Arbeitssicherheit, Effizienz und einen schonenden Umgang mit den Ressourcen. Mit der neuen Installationstechnik können wir diese drei Punkte miteinander kombinieren. Dank der Einzelblattmontage der Rotorblätter sparen wir Zeit und es muss deutlich weniger Waldfläche gerodet werden als ursprünglich für die Sternmontage der Blätter vorgesehen war”, fasst Böhm die Vorteile der innovativen Technik zusammen.
Foto: Vensol
Das Investitionsvolumen des Windparks Zöschingen beträgt insgesamt ca. 32 Millionen Euro, die von der Honold GmbH Windkraftanlagen aus Reutti/Neu-Ulm als Generalunternehmer sowie von sechs Beteiligungsgesellschaften und knapp 700 privaten Anleger und Mittelständlern finanziert wurden. Die Finanzierung des Fremdkapitals erfolgt ausschließlich über Raiffeisenbanken aus der Region, so dass beim Projekt eine besonders hohe regionale Wertschöpfung gegeben ist.
Die acht Nordex-Turbinen vom Typ N117/2400 gelten als derzeit ertragsstärkste Binnenlandturbinen in ihrer Klasse und sind laut Hersteller auch besonders gut für die Installationen in Regionen mit schwächeren Windverhältnissen geeignet. Mit einer Gesamthöhe von 180 Metern und einem Rotordurchmesser von 117 Metern stellt die N117/2400 derzeit das Maß der Dinge dar, zumal die Turbine nicht nur mit mehr Fläche als die Konkurrenten aufwartet, sondern auch noch leiser ist als andere Turbinen dieser Klasse.