Erstes Opfer: Alain Juppé verzichtet! Chaotischer Machtkampf der Republikaner, LR ist 48 Tage vor dem ersten Wahlgang in vollem Gange!

François Fillon trat gestern Nachmittag am Trocadéro und gestern Abend bei TV2 France die Flucht nach vorne an und „machte auf Opfer und Populist“.

Er widmete im strömenden Regen seine Anhänger schlicht zu „den Franzosen“ um, deren Willen er selbstlos erfüllen wolle und die ihn in diesen schwierigen Tagen einer politischen Rufmordkampagne gegen ihn nicht im Stich lassen würden!

Er ließ sie alle in einem Fahnenmeer aus flatternden Trikoloren baden und zum Schluß die Marseillaise singen, das volle Programm eben, egal ob nun von 40.000 oder von „gefühlten“ 200.000 Anwesenden geboten!

Er stellte also eine Gemeinsamkeit her zu den Anwesenden, mit gemeinsamen Zielen, die ihn alle unterstützen würden. Das klang dann irgendwie so wie „ganz Frankreich, alle Franzosen stehen hinter mir, während eine gegen ihn gerichtete Politintrige abgehobener Partei-Granden, die nicht im Regen stünden und ihre Ärsche im Trockenen hätten, finstere Pläne gegen ihn schmiedeten.“ Ja, genau so klang das…

Dann schickte er noch eine Botschaft an seine Parteifeinde Sarkozy und Juppé: „Niemand könne ihn daran hindern, der Kandidat der Republikaner für die Präsidentschaftswahlen zu sein, denn er sei der vom Volk gewählte Wahlsieger der Vorwahlen, der Kandidat des Volkes, der nur durch den Willen des Volkes oder durch eigenen Willen von seiner Kandidatur absehen könne!“

Damit sprach er die CRUX seiner Feinde klar an: Wenn Sie ihn absetzten, wozu sie in den Augen Fillons nicht berechtigt seien, dann würden sie den Franzosen damit beweisen, daß diese Vorwahlen eine Farce gewesen seien und der Wille des Volkes, der Wille der Franzosen nur scheinbar wichtig sei!

Er drückte sich nicht genauso aus, er meinte es aber genauso und so verstanden ihn die TV-Zuschauer die zu fast 8 Millionen um 20 Uhr TV2 France schauten…

Fillon selbst war bisher eigentlich eher als elitärer Oberschichtenpolitiker und nicht als Volkstribun aufgefallen. Er trat an irgendeinem Punkt dieser Kampagne schlicht die Flucht nach vorne an, hin zum Populismus!

Wie kommen die Konservativen wieder aus dieser Nummer raus? Sie sind bereits gespalten. Alle zweitklassigen Handlanger und Mitläufer haben sich bereits sortiert, sich in Twitter geoutet und der einen oder anderen Seite zugeschlagen. Man zofft sich munter und öffentlich und die Basis teilt sich auch mehr und mehr.

Sarkozy versucht jetzt den Moderator zu spielen, gehört jedoch  dem Anti-Fillon-Lager an, wenngleich nicht klar ist, ob er wirklich Juppé unterstützt oder dies nur taktisch tut und am Ende hofft, doch noch einmal selbst zum Zuge zu kommen?

Der absolute Brüller wäre es aber, wenn am Ende Sarkozy für die Republikaner und Hollande für die Sozialisten sich den Franzosen als Retter gegen Marine Le Pen und deren Front National anbieten würden. Die Franzosen hätten dann die Wahl zwischen schwarzer Scheisse, roter Scheisse und brauner Scheisse.. merde alors!

AKTUALISIERUNG: Alain Juppé erklärte aus seinem Rathaus in Bordeaux NICHT als B-Kandidat der LR zur Verfügung zu stehen! „Muss“ es jetzt Sarkozy wieder machen???

ALAIN JUPPÉ: EIN FÜR ALLE MAL; ICH WERDE NICHT KANDIDIEREN!

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