Seit ein paar Tagen kann man nun die Tickets für die Nation of Gondwana 2014 erstehen. Gut, dass man sich bei den Pyonen nicht so verrückt macht und die Tickets erst genau zur richtigen Zeit im Frühling, mit den ersten angenehmen Temperaturen veräußert. Das ist für spontane Menschen wie mich immer noch die beste Zeit, statt im Winter, während man gerade versucht sich mit der Kälte anzufreunden. Ich hoffe das bleibt auch in den kommenden Jahren so. In diesem Jahr liegen die Kosten für ein Ticket bei 60 € inklusive 5,- € Müllpfand, was zugegeben nicht gerade billig für die Tage von Samstag zu Sonntag ist. Zieht man jedoch die einzigartige Atmosphäre in Kombination mit dem bereits bestätigten Line Up in Betracht, ist der Preis noch immer gerechtfertigt. Positive Neuerung in diesem Jahr ist das Auto-Ticket in Höhe von 11.-€ , bereits im vergangenem Jahr die sogenannten „Parkplatzhocker“ ab Freitag, sagen wir „nervten“, und meiner Meinung nach der Veranstaltung und dem damit verbundenem Aufwand, sowie der Liebe, welche die Nation nun mal ausmacht, nicht gerecht werden. Immerhin fungiert der Zeltplatz bei Festivals eher zum schlafen oder um mit der Gruppe gemütlich abzuhängen und dusselig quatschen. Musik gibt es schließlich reichlich auf den beiden Floors.
Ferner bleibt zu hoffen, dass man sich auch etwas ausgedacht hat, um mehr Schatten zu spenden, was nicht nur den Gästen, sondern auch den freiwilligen Helfern einiges abnimmt, bevor diese wieder im Dauereinsatz fahren. Zu empfehlen ist definitiv am Waldsee an genügend Trinkwasser zu denken.
Stattfinden wird die Nation of Gondwana 2014 von Samstag, den 19.07., bis Sonntag 20.07.2014. Und was die Nation letztendlich so faszinierend und erwähnenswert macht ist, dass sie ein Spirit umgibt, den viele große Festivals manchmal gerne wieder hätten. Denn die Nation ist eines der letzten Festivals, bei dem es tatsächlich noch richtig familiär zugeht und man nicht ständig auf der Hut ist vor Publikum, die „nur mal eben“ zu „Electro“ schön tanzen“ wollen oder sich mit großen Augen das ganze Wochenende im Auto aufhalten. Im Gegenteil! Selten so erlebt. Man ist tatsächlich fast ständig umringt von gut gelaunten Menschen, ohne dass man sich auf der Tanzfläche gegen den übereifrigen Berlin-Feier-Touristen, bei dem alles Berlin immer so „mega-krass-geil“ abgeht, Platz erkämpfen muss. Nicht dass ich mich hier gegen Berlin-Touristen stellen möchte, eher gegen eine ganz bestimmte Art von vorher erwähntem „Phänomen“.
Auf der Nation darf man jedenfalls noch ausgelassen sein. Mal eben weil es Spaß macht im Wald „streunern“ zu gehen, gemeinsam mit lächelnden Leuten zur Musik im See zu baden oder bunt gelaunt durch die Gegend zu albern.
Eigentlich habe ich deswegen auch jedes Jahr Angst überhaupt über dieses Festival zu berichten und so die falschen Leute einzuladen. Jedoch kann ich auch nur allen, die sich nicht mit der freischaffenden, hedonistischen Freiheitskultur, ohne gesellschaftlicher Zuordnung, umgangssprachlich auch Techno-Szene, anfreunden können davon abraten, an diesem Wochenende überhaupt auf die Idee zu kommen, sich auf dem Weg zum Waldsee Grünefeld zu machen.
F
ür ein ordentliches Namedropping im Anlauf des gestarteten Ticketverkaufs für die Nation 2014 ist mit manchem Leckerbissen wie Joel Mull, Dixon oder auch Rødhåd gesorgt. Fehlen darf natürlich auch in diesem Jahr wieder nicht die „Berlin-Bande“ um Sportbrigade Sparwasser, Sven Dohse, Der Dritte Raum, Pilocka Krach, mrtz, Pentaklon, Farbstelzen Krachwahn, Lichtpiraten, Pyonen und und und.
Das klingt alles sehr amtlich. Nicht zu viel, nicht zu dick aufgetragen und trotzdem noch vielversprechender, als das Line Up vom vergangenem Jahr.
Zusammenfassend ein schönes Festival, bei dem man sofort bemerkt, dass alles mit Herz durchdacht und umgesetzt wird.
- Mehr Informationen: pyonen.de
- Foto: maz-online