Der Alltag mit Kindern ist spannender und manchmal fordernder, als manch anderer Alltag, aber im Grunde ist es eben ein Alltag. Man steht morgens auf und geht Abens wieder schlafen. Dazwischen gibt es einen recht starren Ablauf. Nicht jeder Tag ist gleich, aber es gibt wenig, auf das man auch ohne Vorbereitung nicht perfekt reagieren könnte. Hat man das erste Jahr geschafft, dann wiederholt sich auch die Anschaffung von Schuhen und Schihosen jedes Jahr. Nichts außergewöhnliches also. Aber es gibt auch Tage, die sind mit nichts zu vergleichen, einzigartig und etwas Besonderes. Mein Sohn wird heuer eingeschult und sein erster Schultag nähert sich mit Riesenschritten. Fast schon zu spät für eine Checkliste, aber zumindest für die Last-Minute-Besorgungen ist noch ein wenig Zeit.
Erster Schultag
Gemeinhin wird die Schulzeit als der Ernst des Lebens bezeichnet. Erinnert man sich als Erwachsene an diese Zeit zurück, dann wirkt es nicht ganz so ernst, aber es ist zumindest ein erster Schritt auf dem Weg zum Erwachsenen. Mein Sohn hat einen unbändigen Bewegungsdrang und scheinbar endlose Energiereserven. Dazu erholt er sich in Rekordzeit. Wenn er daheim durch die Wohnung saust auf Betten und Couch hüpft, gegen seinen kleinen Sandsack boxt, oder vor dem Spiegel Liegestütze macht, kann ich mir nicht vorstellen, wie er jeden Tag vier bis fünf Stunden ruhig sitzen soll. Ich vertraue da aber ganz auf die Erfahrung, die Professionalität und nicht zuletzt Geduld und Nerven seiner Lehrerin. Es ist ja zu Glück nicht mein Problem und ich muss es nur schaffen, dass er nach der Schule seine Aufgaben erledigt. Er wird es sicherlich hinbekommen und aus dem kleinen Energiebündel wird ein braver Schüler werden, der sich in den Pausen austobt und während des Unterrichts all das lernt, was er später für das Leben braucht.
Leistungsschau
Ja, es bringt nichts, wenn man sich mit anderen vergleicht. Das weiß ich. Aber irgendwo, ganz tief in meinem Innersten, gibt es ganz selbstverständlich das Bedürfnis meinen Kleinen am ersten Schultag ordentlich zu präsentieren. Immerhin geht es um einen ersten echten Eindruck. Die Lehrerin hat ihn zwar schon beim Schuleignungstest kennengelernt, aber jetzt stehen sie sich das erste mal in der Situation als Schüler und Lehrerin. Der erste Eindruck ist unwiderbringlich, also möchte ich, dass alles perfekt ist. Mein Kleiner soll nicht nur besonders gut aussehen, also nochmal zum Friseur und mit Hemd, Fliege und Weste elegant gekleidet sein, sondern auch alles dabeihaben, was auf dem netten Brief, den die Lehrerin uns geschickt hat, aufgelistet ist.
Vorbereitung ist alles
Am ersten Schultag ist es ja noch recht einfach alles richtig zu machen. Das Kind muss freundlich lächeln und ordentlich angezogen sein. Also wird der Kleine ausgeschlafen und elegant gekleidet mit Schultüte und neuem Schulranzen pünktlich erscheinen. Mein Mann und ich dürfen ihn am ersten Tag begleiten und die Lehrerin kennenlernen. Dabei haben wir nur ein kleines ToDo. Mein Mann beruft sich auf eine Studie, von der er einmal gehört hat. Lehrer bevorzugen Kinder, die weit vorne und an der Fensterseite sitzen. Also hat er schon für die Älteste am ersten Schutag den Platz ausgesucht und wird es diesmal auch für unseren Sohn machen. Zweite Reihe, direkt neben dem Fenster ist das Ziel. Zwar setzt die Lehrerin die Kinder wahrscheinlich ohnehin nach ein paar Tagen um, sobald sie sie besser kennt, aber es geht um den ersten Eindruck. Damit ist der erste Schultag allerdings schon erledigt und auch die Möglichkeit den Kleinen zu unterstützen. Ab dem zweiten Tag dürfen wir zwar bis zur Garderobe mitgehen, aber in die Klasse dürfen wir nicht mehr. Also muss alles, was er braucht schon daheim in den Schulranzen.
Infografik und Checklisten
Zwar habe ich bereits ein Kind in der Schule, aber trotzdem kann man nie genug Informationen bekommen. Also suche ich im Netz nach einfachen Checklisten und Infografiken zum Thema Schulstart. Es gibt einiges zu Bedenken, was nicht auf der Liste der Lehrerin zu finden ist. Neben dem Schulranzen braucht man ein Federmäppchen, eine Sporttasche, Jausenboxen und eine Trinkflasche. Hausschuhe und Kleidung für den Sportunterricht muss man ebenfalls anschaffen. Was letztendlich im Schulranzen und dem Federmäppchen alles Platz finden muss, bestimmt die Lehrerin. Die Einkaufsliste ist zwar sehr lang und reicht von Malkasten, über Klebstoff, Bastelkoffer und Filzstiften bis zu Bleistiften, aber wir haben ja schon die Erfahrung der älteren Schwester. Die Kinder müssen nur die Bücher und Hefte mit heim nehmen, die sie auch dort brauchen.
Rücken schonen
Dem Schulranzen kommt tatsächlich eine zentrale Rolle zu. Er muss leicht und ergonomisch sein. Wir haben unserem Sohn denselben Schuranzen gekauft, wie ihn schon seine Schwester hat. Man kann die Riemen verstellen, hat zwei zusätzliche Gurte, um die Riemen um den Bauch und die Brust zu fixieren. Die Gurte können nach allen Richtungen verstellt werden und der Schulranzen liegt nicht direkt am Rücken auf. Wir sind mit dem Ranzen unserer Tochter sehr zufrieden und haben jetzt den zweiten für unseren Sohn gekauft. Er hat sich für ein Polizeiauto als Dekoration entschieden und läuft schon jetzt ständig damit herum. Der Schulranzen ist schmal und sehr leicht. Die Älteste der drei wird ihn heuer das dritte Jahr tragen und obwohl sie für ihr Alter sehr klein und schmal ist, hatte sie noch nie ein Problem damit. Das ist aber auch ihrer Lehrerin zu verdanken. Sie achtet sehr darauf, dass die Kinder nicht zu schwer beladen werden und hat sogar am Ende des letzten Schuljahres die Bücher und Hefte über eine Woche veteilt nach hause geschickt.
Schulranzennorm
Tatsächlich gibt es sogar eine Norm für die Sicherheit von Schulranzen. Die Sicherheitsbestimmungen der DIN 58124 regeln die Größe und Anordnung von Reflektoren. Halten sich Hersteller daran, ist der Schulranzen auch an dunklen Herbsttagen gut zu sehen. Der Weg zur Schule ist ohnehin ein großes Thema. Mein Sohn kennt ihn bereits, weil er mich hin und wieder begleitet hat, wenn wir seine Schwester zur Schule gebracht, oder sie abgeholt haben. Er muss ihn vorerst auch nicht alleine bewältigen. Wir bringen und holen ihn jeden Tag. Trotzdem ist es wichtig, den Weg gemeinsam zu üben. Er muss wissen, wo er stehenbleibt und wohin er schauen muss, bevor er über die Straße läuft. Den Schulweg gemeinsam mit dem Kind, bzw. in unserem Fall den Kindern mehrmals abzugehen ist also auch für und Pflicht.
Checklisten
Checklisten sind eine wunderbare Sache. Man kann ein Brainstorming veranstalten, oder über Wochen und Monate einfach alles aufschreiben, was plötzlich als Geistesblitz durch den Kopf schießt. Auch wenn wir eine gut strukturierte Liste von der Lehrerin meines Sohnes bekommen haben, stehen auch noch Besorgungen für die beiden anderen an. Die Kleinste muss für die Kita auch neue Hausschuhe bekommen und auch der Ältesten passen die Hausschuhe vom letzten Schuljahr nicht mehr. Auch Schulsachen braucht sie noch, damit auch ihr Federmäppchen mit akkurat gespitzten Bleistiften und neuen Buntstiften gefüllt ist. Hausübungen werden meine Kinder auch dieses Jahr wieder am Küchentisch machen. Dort haben wir kindgerechte Stühle, auf denen sie in der richtigen Höhe vor dem Tisch sitzen. Zusätzlich haben wir noch in den Kinderzimmern Klapptische und Schreibtischdrehstühle für die Kinder. Wenn die Ältere sich also einmal mit einer komplizierteren Aufgabe zurückzoehen will, ost das kein Problem mehr.
Neuer Lebensabschnitt
Der Eintritt in die Schule ist ein völlig neuer Lebensabschnitt. Nach den Tränen auf allen Seiten am letzten Tag in der Kita merkt man meinem Sohn immer wieder an, wie nervös er ist. Er wird einen großen Schritt in ein unbekanntes Umfeld machen. Er kennt die Lehrerin nicht, muss sich in einer völlig neuen Gruppe an Kindern behaupten und seinen Platz in der Hackordnung finden und ist plötzlich wieder der Kleinste. War er in der Kita als Vorschulkind einer der Ältesten und Vorbild für seine kleine Schwester muss er jetzt zwei Klassen unter seiner älteren Schwester als Erstklässler starten. Dazu muss er lernen und sich entwickeln. Eine große Aufgabe und sicher eine große Belastung für den Jungen. Umsomehr werden wir uns als Eltern darum bemühen, dass er alles hat, was er braucht. Ich werde ihn, so wie schon seine Schwester, bei den Hausaufgaben unterstützen und ihn jeden Tag pünktlich zur Schule bringen. Eine ungewisse, aber unvermeidbare Zukunft. Für mich ist es noch kein neuer Lebensabschnitt, weil die Kleinste noch immer in die Kita geht. In zwei Jahren ist dann wieder der nächste große Schritt. Die Älteste wird die Schule wechseln und die Jüngste auch zu einem Schulkind werden. Dann kann auch ich mich auf einen neuen Lebensabschnitt freuen!