Wenn man ein Baby bekommt, dann feiert man erste Male ja wie bekloppt.
Kauft sich Milestone-Cards, drapiert sie am Kind und macht süße Fotos vom ersten Brei, den ersten freien Schritten und dem Tag, an dem das erste verständliche Mama über die Lippen genuschelt wurde. Was bei dieser ganzen "Wachsen und Groß werden-Geschichte" aber oft gar nicht beachtet wird, sind die letzten Male und ich finde, die sind genauso beachtenswert. Schließlich ist jedes letzte Mal ein Schritt Richtung großes Kind und dadurch, zumindest für mich, auch immer ein bisschen traurig.
Aber Dinge, die auch so nebenher laufen und einfach eine ganz natürliche Entwicklung sind, die sind im Nachhinein oft schon ein bisschen traurig, wenn einem auffällt, dass man sie ewig nicht mehr gemacht hat und vielleicht auch nie wieder machen wird. Zum Beispiel das letzte Mal Tragen. Beim Wutz weiß ich das ganz genau, das war nämlich St. Martin 2016. Mitten in der "Ichkannichlaufendumusstmichtragen"-Phase und da ich ihn nicht die ganze Zeit auf dem Arm haben wollte (oder konnte, so mit 14 Kilo), hab ich direkt die Manduca mitgenommen und ihn mir auf den Rücken gesetzt. Und bisher war das das letzte Mal.
Bei Bjarne weiß ich es nicht mal mehr genau und irgendwie ist das traurig.
Das letzte Mal Stillen oder das allerletzte Fläschchen sind ja auch eher traurig. Finde ich. Der Wutz hat sich mit 19 Monaten abgestillt und das war ein schleichender Prozess. Zu diesem Zeitpunkt hat er sowieso nur noch nachts Milch getrunken und da er immer länger durch schlief, kam automatisch irgendwann die erste Nacht komplett ohne Stillen. Wann genau die wirklich war, weiß ich nicht, notiert habe ich das nämlich nicht.
Und irgendwann gehen die Kinder alleine ins Bett, schieben sich mittags alleine ne Pizza in den Ofen und man fragt sich "Wann bitte sind die so groß geworden?". Dann brauchen sie keine Hilfe mehr beim Schlafanzug anziehen, beim Schleife binden, beim Haare waschen, beim Duschen... dann laufen sie einfach los und machen. Man guckt dann vielleicht beim Gute-Nacht-sagen ins Gesicht und stellt Schokoreste um den Mund fest, um dann zu fragen "Hast Du Zähne geputzt und dich gewaschen?? Wirklich???"
Das ist doch krass, wie schnell das geht! Von kleinen hilflosen Babys, die erstmal nur rum liegen und außer Essen, Trinken und Kuscheln nicht viel brauchen zu kleinen Minimenschen, die selbständig sind oder werden.
Das letzte Mal in die ausgebreiteten Arme springen und durch die Luft gewirbelt werden, das letzte Mal auf dem Rücken oder den Schultern der Eltern reiten und die Welt entdecken, das letzte Mal, dass das Kind nach meiner Hand greift beim spazieren gehen oder das letzte Mal, dass sich nachts ein kleiner Junge in mein Bett schleicht und sich ganz fest ankuschelt... Das alles sind traurige letzte Male für mich und ich hoffe, die lassen noch ganz lange auf sich warten (auch wenn ich nachts zwischendurch ganz gerne mal wieder etwas mehr Platz für mich hätte ^^)
Und so traurig es mich auf der einen Seite macht, so stolz macht es mich auf der anderen. Wenn Bjarne sich ganz selbstverständlich ein Brot schmiert und Apfelschorle in seinen Becher schüttet oder Jannes komplett angezogen vor mir steht und in den Garten will "Reißverschluss selba zugemacht!". Das ist schon toll. Und trotzdem: ein kleines bisschen vermisse ich das unselbständige Baby und genieße die Zeit, in der sie jetzt noch ausgiebig mit mir kuscheln und zu mir ins Bett gekrabbelt kommen umso mehr.
♥
Zuletzt aktualisiert am 26.07.2017.
Kauft sich Milestone-Cards, drapiert sie am Kind und macht süße Fotos vom ersten Brei, den ersten freien Schritten und dem Tag, an dem das erste verständliche Mama über die Lippen genuschelt wurde. Was bei dieser ganzen "Wachsen und Groß werden-Geschichte" aber oft gar nicht beachtet wird, sind die letzten Male und ich finde, die sind genauso beachtenswert. Schließlich ist jedes letzte Mal ein Schritt Richtung großes Kind und dadurch, zumindest für mich, auch immer ein bisschen traurig.
Eben noch ein Baby und zack - großes Kind! Der Wutz
Traurige letzte Male vs. "Juhu, endlich!"
Zugegeben, einige Sachen sind super, wenn das Kind sie nicht mehr macht oder braucht. Wie zum Beispiel Windeln. Man spart eine Menge Zeit, Geld und Müll, wenn die Dinger endlich weg fallen. Trotzdem notiert sich wohl kaum jemand den Tag, an dem man die letzte Pampers verwendet hat. Das ist dann halt einfach so und man freut sich.Aber Dinge, die auch so nebenher laufen und einfach eine ganz natürliche Entwicklung sind, die sind im Nachhinein oft schon ein bisschen traurig, wenn einem auffällt, dass man sie ewig nicht mehr gemacht hat und vielleicht auch nie wieder machen wird. Zum Beispiel das letzte Mal Tragen. Beim Wutz weiß ich das ganz genau, das war nämlich St. Martin 2016. Mitten in der "Ichkannichlaufendumusstmichtragen"-Phase und da ich ihn nicht die ganze Zeit auf dem Arm haben wollte (oder konnte, so mit 14 Kilo), hab ich direkt die Manduca mitgenommen und ihn mir auf den Rücken gesetzt. Und bisher war das das letzte Mal.
Bei Bjarne weiß ich es nicht mal mehr genau und irgendwie ist das traurig.
Das letzte Mal Stillen oder das allerletzte Fläschchen sind ja auch eher traurig. Finde ich. Der Wutz hat sich mit 19 Monaten abgestillt und das war ein schleichender Prozess. Zu diesem Zeitpunkt hat er sowieso nur noch nachts Milch getrunken und da er immer länger durch schlief, kam automatisch irgendwann die erste Nacht komplett ohne Stillen. Wann genau die wirklich war, weiß ich nicht, notiert habe ich das nämlich nicht.
Und irgendwann gehen die Kinder alleine ins Bett, schieben sich mittags alleine ne Pizza in den Ofen und man fragt sich "Wann bitte sind die so groß geworden?". Dann brauchen sie keine Hilfe mehr beim Schlafanzug anziehen, beim Schleife binden, beim Haare waschen, beim Duschen... dann laufen sie einfach los und machen. Man guckt dann vielleicht beim Gute-Nacht-sagen ins Gesicht und stellt Schokoreste um den Mund fest, um dann zu fragen "Hast Du Zähne geputzt und dich gewaschen?? Wirklich???"
Das ist doch krass, wie schnell das geht! Von kleinen hilflosen Babys, die erstmal nur rum liegen und außer Essen, Trinken und Kuscheln nicht viel brauchen zu kleinen Minimenschen, die selbständig sind oder werden.
Das letzte Mal in die ausgebreiteten Arme springen und durch die Luft gewirbelt werden, das letzte Mal auf dem Rücken oder den Schultern der Eltern reiten und die Welt entdecken, das letzte Mal, dass das Kind nach meiner Hand greift beim spazieren gehen oder das letzte Mal, dass sich nachts ein kleiner Junge in mein Bett schleicht und sich ganz fest ankuschelt... Das alles sind traurige letzte Male für mich und ich hoffe, die lassen noch ganz lange auf sich warten (auch wenn ich nachts zwischendurch ganz gerne mal wieder etwas mehr Platz für mich hätte ^^)
Und so traurig es mich auf der einen Seite macht, so stolz macht es mich auf der anderen. Wenn Bjarne sich ganz selbstverständlich ein Brot schmiert und Apfelschorle in seinen Becher schüttet oder Jannes komplett angezogen vor mir steht und in den Garten will "Reißverschluss selba zugemacht!". Das ist schon toll. Und trotzdem: ein kleines bisschen vermisse ich das unselbständige Baby und genieße die Zeit, in der sie jetzt noch ausgiebig mit mir kuscheln und zu mir ins Bett gekrabbelt kommen umso mehr.
♥
...schon sooo groß!
Zuletzt aktualisiert am 26.07.2017.