Der Kleine hat ja nun mit der Schule angefangen. Den ersten Tag (2 Stunden) ging er noch ganz gern. Auch den zweiten Tag (wieder 2 Stunden). Am dritten Tag (nach dem ersten Wochenende) ging er noch ganz fröhlich in die Schule. Das war der erste volle Tag mit Mittagessen und allem. Schulschluss: 15.15 Uhr. Am vierten Tag hatte er dann keine Lust mehr.
"Ich mag die Schule jetzt doch nicht so."
"Kannst du mich nicht vorm Mittagessen abholen?""Ich will jetzt gar nicht mehr in die Schule gehen." Der Mittlere darauf ganz hilfreich: "Ja, ich finde Schule auch doof.""Heute gehe ich aber ganz sicher nicht in die Schule."Die Tränen wurden jeden Tag mehr. Am Freitag klammerte er sich schliesslich an mein Bein und musste von der Lehrerin abgelöst werden. Also tat ich, was man heute eben so tut. Ich googelte das Problem. Und fand einen Artikel von Experten mit einigen Tipps. Haben sie uns geholfen? Na, schauen wir mal:1. Tipp: Keine Panik, mit der Zeit wird es bei den allermeisten Kindern besser. - Würde ich auch so sehen, aber wenn das Kind weint, möchte man gleich etwas machen und nicht erst in ein paar Wochen. Seit dieser Woche kann ich nun bestätigen, dass es mit der Zeit auch bei dem Kleinen besser geworden ist. Tränen gibt es in der 4. Woche fast keine mehr.2. Tipp: Das Kind und seine Sorgen ernst nehmen. - Ich verstehe zwar den Gedanken, aber zu viel Mitleiden tut keinem gut. Deshalb gibt es beim Engländer weniger Tränen, als wenn ich ihn in die Schule schaffe. 3. Tipp: Lassen Sie sich von der Schule einen Stundenplan geben, damit das Kind jeden Tag weiss, was es erwartet (Stundenpläne sind hier in England sonst nicht üblich). - Das hat dem Kleinen tatsächlich auch geholfen, allerdings nicht mit dem Stundenplan sondern dem Essenplan (sein grosses Problem war auch das Mittagessen in der Schule). 4. Tipp: Fragen Sie Ihr Kind nach der Schule, welche positiven Dinge in der Schule am Tag passiert sind. - Hmmmm, die Antworten, die ich bekomme sind "Ich weiss nicht, keine Ahnung, habe ich vergessen." Hat bei uns also nicht so gut funktioniert.Was hat nun wirklich geholfen? Von allem ein bisschen und dazu noch die gute alte Bestechungsmethode ("Wenn du die ganze Woche nicht weinst, gehen wir am Samstag in den Spielzeugladen.") und die gute alte Ablenkungsmethode (wirklich, hilft nicht nur im Trotzalter, wer auf dem Weg zur Schule mit dem iPad spielen darf, kann sich nicht in seine Schulangst reinsteigern, haben wir dann am Ende aber nur einmal gemacht, weil ihm leider auch schlecht geworden ist...).