Anfang diesen Jahres wurde Dr. Conrad Murray, der Leibarzt des verstorbenen Michael Jackson's, wegen Totschlags angeklagt. Murray soll dem "King of Pop", kurz vor dessen Tod, eine verhängnisvolle Dosis des Narkotikums "Propofol" verabreicht haben.
Diese Woche begann der Prozess gegen den Arzt, wobei mehrere Zeugen - unter anderem die Sanitäter, die damals zu Hilfe gerufen wurden - ausgesagt haben. Somit konnten die letzten Stunden von Michael Jackson's Leben noch einmal rekonstruiert werden. Insgesamt soll der Prozess über fünf Wochen gehen. In den ersten Prozesstagen war auch Jackson's Familie, allerdings nicht seine Kinder, im Gerichtssaal anwesend.
Wie die erste Prozesswoche ablief und zu welchen Erkenntnissen das Gericht gekommen ist, lest ihr nach dem Klick!
Prozesstag #1 (27. September): Wochenlange Verabreichung von Propofol hatte zum Tod von Michael Jackson geführt
Nach der Prozesseröffnung wurden vom Staatsanwalt David Walgren erste Beweise gegen Dr. Murray präsentiert. Unter diesen ist eine Tonbandaufnahme von Michael Jackson, welche auf Mai 2009 datiert ist. Jackson soll damals mit seinem Arzt unter anderem seine letzte Tour "This is it" diskutiert haben.
Dabei erzählte Jackson, dass er seine Fans nicht enttäuscht und ihnen die bestmögliche Show liefern will. Die Aufnahme soll ebenfalls zeigen, dass der Sänger bereits zu diesem Zeitpunkt unter starken Druck und den Einfluss des Medikaments "Propofol" gestanden hat. Nach Ansicht des Gerichtes hat dieses Narkotikum letztendlich zum Tod des 50-jährigen "King of Pop" geführt. Die Verteidung Murray's gab diesbezüglich lediglich zu Protokoll, dass Jackson bereits seit Jahren medikamentenabhängig gewesen war. Dr. Murray soll Jackson Propofol über einen längeren Zeitraum verabreicht haben. Bestellt hatte der Arzt das Mittel in regelmäßigen Abständen bei einer Apotheke. Gegenüber dem Apotheker gab Murray fälschlicherweise an, dass er eine Klinik in Santa Monica besitzen würde. Für seine medizinische Betreuung während Jackson's "This is it"-Tour soll Murray übrigens $5 Millionen gefordert haben, bekommen sollte er allerdings nur $150.000 pro Monat.
Jackson's Choreograf Kenny Ortega sagte vor Gericht aus, dass der Sänger bereits im Mai 2009 in schlechter, gesundheitlicher Verfassung war. Murray dementierte dies allerdings in Meetings bezüglich der anstehenden Tour von Jackson.
Des Weiteren wurde am ersten Prozesstag ein Foto von Jackson veröffentlicht, welches seinen leblosen Körper auf einer Bahre zeigt.
Prozesstag #2 (28. September): Die letzten Stunden von Michael Jackson
An dem Tag als Michael Jackson starb, kam dieser gegen 1 Uhr nachts von Proben für seine Tournee nach Hause. Sein Arzt Murray war ebenfalls in seinem Haus. Die letzten zweieinmal Monate soll der Mediziner jeden Abend bei Jackson verbracht und ihm zum einschlafen "Propofol" verabreicht haben. Gegen 5 Uhr Nachts soll Jackson seinen Arzt um eine weitere Dosis des Schlafmittels gebeten haben, was dieser ihm auch gewährt hat. Murray soll an seiner Seite gewesen sein und acht Anrufe getätigt sowie Nachrichten geschrieben haben. Zwischendurch hatte der Arzt sogar das Zimmer verlassen. Danach bemerkte er, dass etwas nicht mit dem Sänger stimmt und rief den Bodyguard Alberto Alvarez. Ebenfalls soll Murray auch mit seinem Assistenten telefoniert haben, eher er den Notruf betätigt hatte
Jackson wurde Stunden später von den herbeigerufenen Sanitätern klinisch tot in seinem Bett vorgefunden. Trotzdem wollte Murray, dass Jackson zu einem naheliegenden Krankenhaus gefahren wird. (Auch) gegenüber den Ärzten im Krankenhaus hat Murray nie erwähnt, dass er Jackson Propofol gegeben hatte.
Prozesstag #3 (29. September):
Im Gerichtssaal wurde Michael Jackson's Bodyguard, Alberto Alvarez vernommen. Dieser gab an, dass Dr. Murray ihn angewiesen hatte, vor dem Eintreffen der Rettungssanitäter die Medikamente von Jackson zu verstecken und in einen blauen Sack zu tun. Unter ihnen war auch das Propofol, welches letztendlich zum Tod von Jackson geführt haben soll.
Prozesstag #4 (30. September):
An diesem Prozesstag haben die Sanitäter ausgesagt, die zum damaligen Zeitpunkt zu Jackson's Haus gerufen wurden. Dabei gaben sie folgendes an:
- Michael Jackson hätte eventuell gerettet werden können, hätte Dr. Murray nicht so lange mit dem Notruf gewartet. Insgesamt soll er fast 20 Minuten mit dem Notruf gewartet haben. Den Sanitätern gegeüber hatte Murray allerdings angegeben, diese unverzüglich alarmiert zu haben.
- Des Weiteren hatte der Leibarzt von Jackson ihnen wichtige medizinische Details vorenthalten. Einer der Rettungssanitäter hatte Murray drei Mal gefragt, ob Jackson gesundheitliche Probleme hatte. Das wurde jedoch von Murray verneint, obwohl sich Medikamente in dem Raum befanden, in dem Jackson lag.
- Als der Sanitäter Murray nach Medikamenten befragte, gab dieser zuerst an, dass Jackson keine nehmen würde. Erst später gab Murray zu, dass Jackson das Schlafmittel "Lorazepam" genommen hatte.
- In den 47 Minuten, wo die Sanitäter bei Jackson waren, soll Murray ihnen gegenüber nie erwähnt haben, dass Michael Jackson auch Propofol bekommen hatte. Dieses Mittel soll seinen Tod herbeigeführt haben.