Solarstrom intelligent speichern und Netze entlasten, Grafik: BSW-Solar
Nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) sind bereits rund vier Monate nach dem Start des Förderprogramms für Batteriespeicher über 1.000 Solarstromspeicher gefördert worden. Diese Angabe beruht auf Zahlen der KfW-Bankengruppe. Klingt nach einem erfolgreichen Start, allerdings ist das noch keine große Anzahl an Speichern.
Rund 1.100 Kreditanträge in Höhe von 18,7 Millionen Euro hat die KfW Bankengruppe für die Finanzierung von Photovoltaik-Anlagen mit Speicher oder für die nachträgliche Anschaffung von Solarstromspeichern bewilligt. Bis zu 30 Prozent der Anschaffungskosten für Solarstromspeicher übernimmt dabei der Staat. Zugesagt sind bislang Tilgungszuschüsse in Höhe von rund 3,3 Millionen Euro. Der Fördertopf für das Programm ist damit noch nicht ausgeschöpft: Für dieses Jahr stehen insgesamt 25 Millionen Euro zur finanziellen Förderung von Solarstromspeichern bereit. Für 2014 ist eine Fortsetzung des Programms geplant, dies berichtete das pv magazine gestern.
Neutraler Online-Rechner für Energiespeicher
Solarpraxis AG und pv magazine Deutschland haben nun den ersten herstellerunabhängigen Speicherrechner veröffentlicht. Das Onlinetool berechnet die passende Dimensionierung und die Wirtschaftlichkeit von Energiespeichern. Das kostenfreie Tool hilft Installateuren, den passenden Solarstromspeicher zu ermitteln und die richtige Speichergröße zu bestimmen. Der Speicherrechner wurde im Rahmen von Speicherworkshops, die vom Bundesumweltministerium gefördert werden, von pv magazine Deutschland und den Ingenieuren der Solarpraxis entwickelt.
„Viele Hersteller bieten zurzeit eigene Speicherrechner an. Sie rechnen allerdings oft sehr optimistisch und die zugrunde liegenden Daten und Berechnungen sind oft nicht transparent“, erklärt Michael Fuhs, Chefredakteur des pv magazine Deutschland. Der Onlinerechner von pv magazine Deutschland und Solarpraxis ermittelt die richtige Dimensionierung des Speichers auf Basis von Daten der Speicher-Experten Johannes Weniger, Volker Quaschning und Tjarko Tjaden von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW).
Mit Hilfe des Jahresstromverbrauchs, der Gesamtleistung der Photovoltaik-Anlage und des gewünschten Anteils des Strombezugs bzw. der Selbstversorgung wird im ersten Schritt die passende Speichergröße berechnet. Anschließend ermittelt das Programm, welches Budget für Solaranlage und Speicher bei einer angegebenen Renditeerwartung zur Verfügung steht. Das Budget wird jeweils für ein optimistisches und ein konservatives Szenario errechnet, die sich in ihren Annahmen für die Entwicklung des Strompreises und der Wartungskosten unterscheiden. Eine Marktübersicht für Batteriespeichersysteme für Solarstrom, in der Juni-Ausgabe des pv magazine Deutschland, hilft weiter, Speicher zu finden, die dem jeweiligen Budget entsprechen.
Wer an den oben erwähnten Speicherworkshops interessiert ist, kann sich noch für eine der weiteren Workshops anmelden. Dort werden in einem Tagesseminar die wichtigsten Informationen über Solarstromspeicher zusammen gefasst.