ein kleines wüstenland wirbelt momentan viel staub auf in der fussball-welt… erst letzte woche wurde die vergabe der fifa-wm 2022 an katar bekanntgegeben, was vielerorts stirnrunzeln und hirngrübeln verursacht hatte. jetzt legen die kataresen nach: eine gemeinnützige stiftung des wüstenstaats wirbt noch ab diesem jahr auf der brust des besten fussballvereins der welt – dem fc barcelona.
die deutschen leitmedien reagieren überwiegend vorwurfsvoll, teilweise sogar mit empörung: „barcelona verkauft sich an katar“ titeln beispielsweise unisono die zeit, welt, horizont und SAZ. die sportbild formuliert dieselbe aussage immerhin noch als frage. aber ist es so einfach?
zunächst einmal: barcelona drückt ein gewaltiger schuldenberg von 430 millionen euro. wer einen derart hochdotierten vertrag ohne reifliche überlegung ausschlägt, kann guten gewissens als wahnsinnig erklärt werden. auf der anderen seite lebt der verein auch mehr als jeder andere vom mythos FCB – „més que un club“ eben. ähnlich wie bei einer idealistisch positionierten luxusgütermarke kann ein schwenk in die schraubzwingengleichen arme des bösen kapitalismus die marke nachhaltig schädigen und den mythos zerstören.
diese erkenntnis ist anscheinend auch bei den managern des clubs angekommen. so überrascht es wenig, dass der erste und bisher einzige eingekaufte werber auf der brust der katalanen eine non-profit-organisation ist, die (zumindest laut selbstauskunft) ähnlich edle ziele verfolgt, wie der derzeitige platzhirsch unicef. der fokus der 1995 gegründeten stiftung liegt demnach auf der förderung von ausbildung und wissenschaftlicher forschung. doch auch das hilfswerk der vereinten nationen soll nicht völlig vom trikot verschwinden. wo und wie die beiden logos platziert werden sollen, wurde bisher jedoch nicht bekannt gegeben. klickstu