Erst schaufeln, dann scheffeln: Neid ist die stumpfe Waffe der Faulenzer!

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Jeder gute Verkäufer kennt Sozialneid.

Oder ist bei dir im Unternehmen immer alles eitel Sonnenschein? Sicher hast du in den Gesichtern deiner Kunden, Geschäftspartner oder Kollegen auch schon den ein oder anderen fiesen Gedanken ablesen können: „Bei den Preisen hätte ich auch gut lachen“. Oder „Der will mir doch nur noch eine möglichst teure Geldanlage andrehen, um seine fette Provision einzustreichen“.

Oder, besonders beliebt, wenn du eine Frau bist: „Die hat sich doch hochgeschlafen, wie soll die sonst den Posten gekriegt haben?“ Das tut weh.

Manchmal kannst du den Neid auch hören, beziehungsweise zwischen den Zeilen lesen. Doch das trauen sich die meisten gar nicht. Da bekommst du eher von anderen zu hören, was hinter deinem Rücken über dich gemunkelt wird. Schön ist das nicht.

Soll ich dir verraten, was das Positive daran ist? Einem Loser passiert das nicht. Soll heißen: Du bist gut in dem, was du tust! Neid ist nur etwas, dass den Könnern vergönnt ist – die Versager werden bestenfalls bemitleidet.

Willkommen im Land der Missgunst

Ich habe für mich festgestellt, dass diese seltsame Art der Missgunst ein typisch deutsches Phänomen zu sein scheint. Wir leben in einem Land der Neider!

Wenn du in Amerika erzählst, dass du erfolgreich in deinem Job bist, haut dir dein Gegenüber auf die Schulter und beglückwünscht dich aus ganzem Herzen: „Well done, guy. Good job!“ Da wird Leistung honoriert, die Leute fragen dich nach deinem Erfolgsgeheimnis und wollen dir nacheifern.

Doch hier? Da kannst du lange warten. Den Erfolg eines Anderen als Ansporn für die eigene Leistungssteigerung zu sehen, ist in Deutschland ungefähr so wahrscheinlich wie die Hochzeit des Papstes.

Wenn du zeigst, dass du es geschafft hast, zerreißen sich alle lieber das Maul über dich. Ist ja auch viel einfacher und weniger anstrengend, als selbst endlich aktiv zu werden. So eine Erfahrung habe ich bereits in jungen Jahren gemacht.

In meinem Ausbildungsbetrieb war einer der Mitarbeiter so ein Neidhammel. Er konnte mich nicht leiden und gönnte mir nicht mal das Schwarze unterm Nagel. Ich konnte sicher sein – wenn der Chef mich mal wieder für meinen Einsatz gelobt hatte, würde er mich anschließend ins Lager rufen und mich Kabel schleppen und fegen lassen.

Schon traurig, dass viele Menschen ihr angekratztes Ego aufpolieren, indem sie anderen ihren Erfolg nicht gönnen.

Das ist heute nicht anderes. Die Steine wurden immer größer, die mir Konkurrenten, Neider und Widersacher in den Weg legten. Ich spürte kräftig Gegenwind – was mich dazu motivierte, meine Anstrengungen zu verdoppeln.

Heute vergeht kaum ein Tag, an dem ich keine fiesen Kommentare über mich zu lesen bekomme.

Soziale Netzwerke sind der ideale Nährboden für Neid und Missgunst! Schließlich kannst du dich da prima hinter deinem Bildschirm oder Smartphone verstecken. Ich bin mir sicher, der Großteil meiner Neider würde sich nicht trauen, mir das ins Gesicht zu sagen, was sie dort ohne Skrupel vom Stapel lassen.

Mal ehrlich – soll ich etwa mit meinem Erfolg hinter dem Berg halten, damit es denen besser geht?

Meinen Porsche beim nächsten Termin besser um die Ecke parken, damit der Kunde keine Minderwertigkeitskomplexe bekommt? Auf keinen Fall. Klotzen, nicht kleckern lautet meine Devise. Ich bin stolz auf das, was ich erreicht habe. Und es ist mir mit Sicherheit nicht zugeflogen.

Das ist der Verdienst jahrelanger, harter Arbeit.

Ohne Fleiß kein Preis

Mein Tipp: Ignoriere die Lästereien so gut wie möglich. Denn: Jede Minute, die die Anderen damit verbringen, kannst du bereits für die Akquise deines nächsten Kunden nutzen. Und wer seinen Neid nach außen trägt, sagt damit automatisch auch etwas über sich selbst aus.

Viele vergessen, worum es bei der ganzen Sache eigentlich geht. Das ist kein Spiel, deine oberste Aufgabe ist es, deinen Job zu erledigen und deine Kunden zu begeistern. Hier helfen übrigens auch Statussymbole keinen Deut weiter.

Spar dir daher die Zeit, über die neue teure Uhr oder den Designeranzug deines Kollegen zu lästern. Letztlich punktet beim Kunden nicht der Verkäufer mit dem dicksten Auto, sonder der mit der besten Verkaufsstrategie. Also Schluss mit dem Schielen nach der Konkurrenz!

Du willst ganz nach oben und der beste Verkäufer deines Unternehmens werden? Dann fokussiere dich aufs Wesentliche, setzt dich auf den Hosenboden und mach deine Hausaufgaben!

Was am Ende zählt, ist der Fleiß. Fleiß ist die Grundtugend! Talent ist hilfreich auf den ersten Metern, jedoch nicht über die volle Distanz. Schon mal von der 10.000-Stunden-Regel gehört? Ein wahrer Experte, ein Champion, ein echter Profi wird nach ca. 10.000 Übungsstunden geboren.

Das ist die magische Grenze, die Wissenschaftler ausgemacht haben. Hochgerechnet sind das etwa zehn Jahre harte Arbeit. Dann geht es ab. Das ist der Preis, den du zahlen musst, wenn du ganz nach oben willst.

Und noch ein Tipp für die Social Media: Auch deine Kunden haben das Internet für sich entdeckt und googeln dich vor dem Gespräch, genauso wie du es tust. Sie wollen einen integeren Verkäufer an ihrer Seite haben – und keinen Krawallbruder, der online den Frust über sein eigenes Versagen an Kollegen oder dem Arbeitgeber auslässt.

Urteile nicht vorschnell über andere Menschen, du hast genug mit deinem eigenen Leben zu tun, wenn du genauso erfolgreich werden willst.

Nur du selbst kannst deinen Weg beeinflussen. Also leg los, es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit!

(Martin Limbeck, Huffington Post)


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