Auf der Suche nach der Topquote geht RTL bei seinem bisherigen Castingerfolg Deutschland sucht den Superstar (DSDS) schon mal gerne ungewohnte Wege: Erst lässt der Sender Dieter Bohlen einen bereits ausgeschiedenen Kandidaten zurückholen. Mit Thomas Pegram traten in der ersten Liveshow 2012 erstmals in der Geschichte von DSDS nicht 15, sondern 16 Kandidaten an.
Eine Woche später hätte es noch eine Premiere geben können, mit einer Top 11 statt einer Top 10 in der ersten Mottoshow. Doch dieses Mal entschieden die Zuschauer und nicht der Poptitan. Und die votierten gegen eine Rückkehr von Wackelkandidat Christian Schöne. Ihn hatte RTL nach einem versehentlichen Zahlendreher bei der Liveabstimmung öffentlichkeitswirksam zurück ins Rennen katapultiert und online nochmals zur Wahl gestellt.
Und warum? Sicherlich, um die Werbetrommel für den Start der DSDS-Mottoshows erneut anzukurbeln. Denn die Quote der ersten Liveshow lag mit 5,4 Millionen Zuschauern fast 1,5 Millionen unter der des Vorjahres. Es besteht also noch Luft nach oben. Da ist man für jeden Zickenkrieg und jedes noch so kleine Skandälchen dankbar.
DSDS-Sondervoting lockt 1,4 Millionen Menschen auf rtl.de
Deshalb ruderte RTL auch zurück, nachdem es aus der Presseabteilung erst geheißen hatte, Schöne sei definitv und endgültig ausgeschieden, weil bis auf einen kleinen und einmaligen Versprecher alle Nummern richtig angezeigt worden wären. Danach ging man wohl noch einmal in sich und entschied sich für ein paar mehr Klicks auf der sendereigenen Homepage – am Ende stimmten 1,4 Millionen Menschen ab. Keine schlechte Ausbeute.
Vielleicht hatte man sich bei DSDS auch tatsächlich eine Rückkehr Schönes erhofft. Schließlich hat ein so polarisierender Kandidat wie er noch keiner Castingshow geschadet. Allemal glaubwürdiger wäre es aber gewesen, zum ersten Wort zu stehen und dieses mit den genauen Votingergebnissen der ersten Liveshow zu begründen. Die hätten schon bis auf die hinteren Kommastellen knapp sein müssen, um nicht nur Schönes Beschwerde über den Mini-Versprecher, sondern vor allem RTLs letztliche Reaktion zu rechtfertigen.
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«DSDS»-Onlinevoting – Erst hü, dann hott