Es gibt aber ein Thema, da kann ich fuchsig werden.
Wenn Menschen wegen einer Erkrankung(ich mach es hier am Beispiel "Adipositas " fest) ungerecht behandelt werden.
Ich betreue Menschen mit Übergewicht und Adipositas und ich habe seit langer Zeit die Gelegenheit hinter die Kulissen zu schauen.
Wenn ich Saätze höre wie:"Boah, was ist der /die fett. Der sollte mal weniger (fr)essen", da werde ich schon mal aggressiv.
Letztens habe ich mal versucht jemanden mit hinter die Kulissen zu nehmen.
Ich hab einfach mal Fragen gestellt:
Warum meinst du, dass der (Mensch) so viel isst?--Weil er Hunger hat
Aber warum so viel, dass solch eine Figur dabei herauskommt? --Weil er nicht weiß, wann er satt ist/undiszipliniert ist
Warum weiß er nicht, wann er satt ist? -- Äh, keine Ahnung.
Worauf hat er Hunger?-- Pommes, Schnitzel, Chips
Woher weißt du das? Hast du schon mal mit ihm gegessen? --Das weiß man doch.
Ab dem Zeitpunkt wurden die Antworten immer schwammiger und mein Gegenüber immer unsicherer.
Dann habe ich mal so ein bisschen (natürlich immer unter Einhaltung der Schweigepflicht) über das erzählt, was man mir manchmal in der Beratung erzählt. Der dicke Bauch kann durchaus ein Zeichen für eine Art Panzer sein, der die Seele schützt, weil irgendetwas diesen Menschen ständig verletzt. Kompensiert wird das dann oft mit Essen, mit den berühmt -berüchtigten Seelentrösterchen.
Aber der dicke Kollege ist ja immer lustig. Der kann doch keinen Frust oder keinen Kummer haben?
Ich will hier nicht weiter in die Tiefe gehen. Ich möchte Euch einfach darum bitten erst nachzudenken, bevor solche Sätze, wie oben beschrieben, herausgehauen werden.
Denkt auch bitte darüber nach, wenn Euch jemand erzählt, dass er keine Milch o.ä. verträgt. Das MUSS keine Modeerscheinung sein, die dem Gastgeber das Leben erschwert. So etwas kann durch einen Arzt diagnostiziert werden und dann ist das FAKT.