Ersatztour deswegen, weil ich ja meine für 6./7. geplante Zweitagestour nicht machen konnte, wegen der Busstations-Misere. Erkundungstour deswegen, weil ich am Rückweg sowohl in Schwarzau wie auch in Gutenstein die Autobus-Situation vor Ort genau erkundet habe (ist dort aber jeweils unschwierig, weil es nicht an einer Kreuzung 4 Stationen gibt).
Am Vortag war das Wetter ja traumhaft schön, heute leider nicht mehr, großteils bewölkt. Aber an sich angenehmes Wanderwetter. Es hat nur zunächst so ausgesehen, als würde es schon vormittags regnen – gottseidank haben sich die dicken schwarzen Wolken aber verzogen.
Ich bin also durchs Piestingtal (A2-Abfahrt Wöllersdorf) nach Gutenstein und kurz danach links weg übers Klostertaler Gscheid ins Schwarzatal gefahren. Dort dann noch ein paar km rechts und schon war ich in Schwarzau („schon“ ist gut – sind doch 1 ¼ Std. von Baden). Geparkt habe ich gleich nach der Brücke über die Schwarza, die eher ein Bach und noch kein Fluß ist.
Ein kurzes Stück auf der Straße weiter, dann weist ein grünes Schild nach links. Bergauf in Richtung Kirche, vor dieser aber scharf links weg und ab jetzt schon auf einem Wiesenweg – so beginnt meine Wanderung. Bald ist der Wald erreicht und die ersten steilen Hänge erklimmt man recht bequem in gut angelegten Serpentinen.
Tiefblick auf Kirche und Friedhof von Schwarzau
Erst später, nach Querung der zweiten Forststraße (die erste ist in meiner Karte noch gar nicht eingezeichnet) wird es deutlich steiler – Schluß mit Serpentinen, stattdessen kerzengrad den Hang hinauf. Kurze Verschnauf und Schau-Pause bei der dritten Forststraße, dann weiter rauf.
Der Wald lichtet sich und ich komme auf die freie, allerdings immer zuwachsende Gipfelwiese, mit der leider nur Sonn- und Feiertags geöffneten Waldfreundehütte. Sie lasse ich zunächst links liegen und gehe noch ein paar Minuten weiter, oberhalb der Hütte links, zum Gipfelkreuz. Von hier hat man fast rundum eine gute Aussicht, nur nach Nordosten hindern Bäume daran.
Gipfelkreuz Obersberg
Wie immer auf einem Gipfel mache ich mich an die Bestimmung der Berge, die ich da sehe. Da ich allein unterwegs bin, fehlt mir der „Erklärer“ – macht aber diesmal nichts, die wichtigsten erkenne ich schon selber! Es bläst hier ziemlich, also dann wieder runter zur Hütte und davor eine Pause mit Weckerl-Labung. Währenddessen stelle ich fest, daß ich hier gar kein Handynetz habe – beim Kreuz hatte ich volle Leistung – also noch einmal rauf, damit ich meine üblichen Gruß-SMS wegschicken kann.
Ötscher (re hinten) und Dürrenstein (li hinten)
Sonnleitstein und dahinter Amaisbühel (Schneealpe)
Dann aber mache ich an den Abstieg – zum Glück muß man nicht dieselbe Route wieder hinuntergehen. Schon auf der Wiese unterhalb der Hütte zweigt ein Pfad ab, mit einer roten Markierung versehen. Der Großteils des Weges ist dann nur mit Tafeln gekennzeichnet, erst weit unten gibt es wieder rote Marken. Durch ein Waldstück erreiche ich bald wieder eine freie Fläche, die Obersberger Alm.
Obersberger Alm
Hier links und dann hinunter, eine lange Querung nach rechts, großer Bogen nach links. Und so geht’s weiter – mal Weg, mal Forststraße, mal links, mal rechts. Bei einer Forststraßenkehre treffe ich auf Holzarbeiter, die hier mit schwerem Gerät am Werken sind. Ob ich da überhaupt durchkomm? Der Kranführer sieht mich, ich deute ihm und er nickt! Glück gehabt.
Weiter unten komme ich am Bauernhof Obersberger vorbei und dann an der Obersberger Linde – ein Naturdenkmal.
Obersberger Linde
Weiter geht es dann noch einmal sehr steil, bis ich zu einer weiteren Forststraße komme, die mich schon zur Siedlung Hirschwand, einem Ortsteil von Schwarzau, führt. Eine knappe halbe Stunde muß ich dann noch auf Asphalt gehen, sogar ein paar Höhenmeter wieder bergauf, bevor ich wieder auf der Hauptstraße und bei meinem Auto einlange.
Ich habe abgesehen von den Waldarbeitern und ein paar Leuten in der Siedlung niemanden getroffen – was mich nicht wirklich gestört hat. Wie gesagt, vom Wetter her ganz brauchbar – und es hat mir gutgetan, und zumindest einen Teil des Frusts von gestern wieder weggespült. Gebraucht hab ich insgesamt 4:30 (2:20 hinauf, 2:10 hinunter), es waren (incl. kurzen Gegensteigungen) 880 hm, und ca. 12 km.