Der Titel dieses Beitrags klingt erstaunlich simpel, aber es ist ebenso erstaunlich, wie oft es einem passiert (inklusive mir selbst), dass man da sitzt und auf ein Problem starrt, wie z. B. einen immer weiter wachsenden Aktenberg, und so deprimiert wird beim Gedanken an all die vor einem liegende Arbeit, dass man schließlich gar nichts macht und wie paralysiert über Tage oder sogar Monate zusieht, wie die vor einem liegende Arbeit wächst und wächst und wächst.
Ich könnte aus meinem Umfeld keinen nennen, der das nicht kennt. Wir alle haben schon so oft Dinge nicht erledigt und immer wieder aufgeschoben. Frank Garon, Philosoph und eine Art Internetguru, schrieb einmal:
“Letzten Sommer bin ich drei- viermal die Woche ins Fitnessstudio gegangen und habe wie ein Besessener trainiert. Ich war in der Form meines Lebens. Aber dann hielten mich andere Dinge beschäftigt und ich habe es in den vergangenen sieben Monaten einmal ins Fitnessstudio geschafft. Nun, ich könnte mir darüber den Kopf zerbrechen oder es könnte mir auch einfach egal sein und würde morgen einfach ins Studio gehen und etwas tun.
Auf meinem Schreibtisch liegen immer noch Sachen, die ich seit Monaten erledigen müsste. Ich kann aufhören, auf den Papierstapel zu starren und etwas TUN. Ich kann meine Guy Finley und John Di Lemme CDs abspielen und mir einen Schubs geben. Kurz gesagt: Ich kann über ein Problem verzweifeln oder es lösen.“ Franks Lösung ist, sich nicht den Kopf darüber zu zermartern, was er nicht getan hat. Sie ist, Musik anzuschalten, die er mag, und etwas für das zu tun, was auch immer noch erledigt werden muss.
Jüdische Rabbis lehren ihren Schülern, wie sie mit dem Problem umgehen, den Talmud zu lernen, indem sie die Geschichte vom Sandhaufen erzählen. Zwei Männer wurden vor die Aufgabe gestellt, einen riesigen Sandhaufen abzutragen. Der eine Mann gab schnell auf und sagte: „Wir werden das niemals schaffen. Das ist viel zu viel.“
Der andere Mann dagegen, schaufelte jeden Tag ein Stück zur Seite, Tag für Tag. Es sah so aus, als würde er nichts erreichen, aber irgendwann merkte man, dass der Sandhaufen kleiner wurde. Am Ende war der ganze Sand abgetragen und er erhielt seine Belohnung.
Wenn du ein Problem hast, dann löse es Schritt für Schritt. Sei zufrieden damit, wie ein Specht hier und da kleine Stücke herauszumeißeln, um es schließlich ganz zu lösen. Wenn dein Problem Schulden sind, dann trag sie in kleinen Schritten ab, indem du all die kleinen finanziellen Löcher stopfst, durch die dein Geld davon rinnt.
Vielleicht hast du Mitgliedschaften bei mehreren Webseiten oder Vereinen, die du nur selten besuchst. Es kostet dich nicht viel Anstrengung, die Mitgliedschaft zu kündigen. Vielleicht schulden dir andere Menschen Geld, das sie dir noch nicht zurückgezahlt haben. Nimm dir die Zeit und mach eine Liste aller Leute, die dir Geld schulden und dann frag danach. Im Regelfall sollten sie ehrliche Menschen sein, die es einfach vergessen haben oder erst daran denken, wenn man sie darauf hinweist.
Ein anderes, ziemlich triviales Beispiel, ist der Frühjahrsputz. Wenn man damit fertig ist, hat es sogar richtig Spaß gemacht. Aber erst einmal damit anzufangen und durchzuhalten, Raum für Raum, den Keller, den Dachboden, die Terrasse, den Garten … Ich erstelle immer einen Plan, in dem ich jeden einzelnen Raum aufliste und dann, was darin zu tun ist. Dann fasse ich die Arbeiten zusammen, die gleich sind und ordne sie ihrer Abhängigkeit nach. Zum Beispiel muss ich in allen Räumen Staub wischen und und die Fenster putzen und beides sollte ich machen, bevor ich den Boden wische.
Jedes Problem ist eine Menge von kleineren Teilproblemen. Wenn du dich von etwas überwältigt fühlst, dann schau, wie du es so weit zerlegen kannst, dass die einzelnen Teile für dich handhabbar werden.
Falls du ein Problem hast, von dem du glaubst, dass du ihm nicht Herr werden kannst, dann ist das fast immer das Resultat einer falschen Wahrnehmung. Du kannst es nicht auf einen Schlag lösen. Pick dir lieber Stück für Stück die Teilprobleme heraus, die du lösen kannst und löse sie. Du wirst merken, wie so über die Zeit dein einmal so übermenschlich aussehendes Problem schrumpft und schließlich ganz verschwindet. Sei nicht deprimiert darüber, was du nicht getan hast. Tu einfach etwas.