Fünf große gelbe Früchte von Buddhas Hand und drei Meyer Lemons. Und damit ich die Überschrift erkläre: Meine australische Fingerlimette hat leider ihre größte Frucht noch unreif abgeworfen. Ich hab sie zwar gekostet, aber sie war wirklich noch ungenießbar, also warte ich weiter.
Das kleine Ding in der Mitte ist die leider noch unreife Fingerlimette
Die Meyers bekamen diesmal nur eine Statistenrolle. Viel interessanter und wichtiger war Buddhas Hand für mich. Das ist eine bizarr geformte Zitrusfrucht, die nur aus Schale und Mark besteht - kein bisschen Flüssigkeit in der Frucht.
Die erste überließ ich großzügig dem Zitrusgärtner. Der wollte nämlich unbedingt kandierte Würferl herstellen. Die sollten dann in einen Guglhupf kommen - wir schätzen Guglhupf am Sonntag als nicht allzu süße Mehlspeise sehr (vielleicht mit einem Gupf Schlagobers dazu). Noch lieber ist er uns mit fruchtiger Einlage, normalerweise Zitronen- oder Orangenschalen, aber wenn wir solche Würferl haben ...
Kandierte Würferl von Buddhas Hand
1 Buddhas Hand, ca. 200 g
600 g Zucker
500 ml Wasser
Nicht entmutigen lassen, denn das dauert seine Zeit, ich schätze mal, mindestens eine halbe Stunde. Um diese Temperatur zu erreichen, muss sehr viel vom Wasser verdunsten. Übrig bleibt ein zäher Sirup, in dem die fast durchsichtigen Würferl schwimmen.
Buddhas-Hand-Marmelade
2 Früchte Buddhas Hand, ca. 150 - 200 g pro Stück
3 Meyer Zitronen
1,250 l Wasser
600 g Zucker
Saft einer halben Zitrone
Die Buddhas Hand zuerst in Streifen und dann in feine Scheibchen schneiden. Die Meyer-Zitronen ebenfalls in dünne Stückchen schneiden. Unschöne Abschnitte der Buddhas Hand und alle Kerne der Meyer in ein Stoffsäckchen geben und fest zubinden. Alles in einen Topf mit der angegebenen Wassermenge geben und etwa 50 Minuten köcheln.
Das dauert wieder einige Zeit. Aber in dieser Zeit riecht es in der Küche so wunderbar, dass man extra dafür Geruchsblogs erfinden müsste. Bei 104 Grad reichte es mir und ich beschloss, dass die Marmelade jetzt fertig sei. Am nächsten Tag, beim Sonntagsfrühstück wurde sie verkostet. Sie schmeckte einfach himmlisch. Ganz leicht bitter, und sehr nach Limette - besser waren auch die feinsten Marmeladen nicht, die ich aus London mitgebracht hatte.
Zitrus-Schoko-Stangerl
1 Buddhas Hand
250 ml Wasser
250 g Zucker
100 g Kuvertüre (K: Felchlin, Arriba, 72%)
Die gekochten, groben Streifen von Buddhas Hand in feinere, mundgerechte Stückerl schneiden. Zucker in Wasser auflösen und aufkochen. Zitrusstücke hineingeben und etwa eine Stunde kochen. Dann vom Herd nehmen und über Nacht ziehen lassen. Am nächsten Tag wieder aufkochen und so lange kochen, bis die Mischung 112 Grad erreicht hat (Zuckerthermometer).
Die Stückchen auf ein Gitter legen und über Nacht trocknen lassen. Am nächsten Tag die Kuvertüre schmelzen. Die (nicht mehr ganz so klebrigen) Stückchen zu zwei Drittel in die Kuvertüre tauchen und auf Alufolie trocknen lassen.
Falls Kuvertüre übrig bleibt: aufessen! Die Felchlin-Kuvertüre schmeckt wirklich außergewöhnlich gut. Aufmerksam bin ich auf sie durch einen Beitrag von Robert geworden. Allerdings ist es für Österreicherinnen nicht ganz einfach, an sie zu kommen - und billig auch nicht gerade. Versand und Zoll haben in meiner Erinnerung genausoviel gekostet, wie die Schokolade selbst ...
Am nächsten Tag haben wir die Stückchen verkostet: also, ich könnte glatt einen Handel damit aufmachen, man würde sie mir aus der Hand reißen, so gut sind sie - leider hab ja sogar zu wenig Früchte, um unseren eigenen Bedarf zu decken. Nach drei Tagen war kein Stangerl mehr übrig ...
Was könnte man noch mit der Frucht anstellen?
Man könnte die feinen Zesten in seiner Lieblings-Salatmarinade unterbringen. Wir haben unsere Standardmarinade, bestehend aus einem Esslöffel Ahornsirup, 2 Esslöffeln Essig und vier Esslöffeln Öl (Haselnussöl, gemischt mit Olivenöl), sowie einem Teelöffel Salz damit verfeinert und mit Winterportulak serviert.