Ernst Scheel gilt als einer der herausragenden deutschen Architekturfotografen des 20. Jahrhunderts. Mit seiner strengen Bildästhetik der Neuen Sachlichkeit stand Scheel anderen berühmten Fotografen nahe. Vor allem seine Aufnahmen des Werks von Karl Schneider, Vorreiter der Hamburger Architekturmoderne, machten Ernst Scheel international bekannt. In einem Bildband und einer Ausstellung wird das Werk Scheels nun gewürdigt.
Das Buch
Ernst Scheel gilt als einer der herausragenden deutschen Architekturfotografen des 20. Jahrhunderts. Sein Name verbindet sich mit der architektonischen Avantgarde des Neuen Bauens in den zwanziger Jahren. Scheel begriff sich selbst als Vertreter der künstlerischen Moderne. Mit seiner strengen Bildästhetik der Neuen Sachlichkeit stand Scheel anderen berühmten Fotografen wie Albert Renger-
Patzsch oder auch Man Ray nahe. Vor allem seine Aufnahmen des Werks von Karl Schneider, Vorreiter der Hamburger Architekturmoderne, machten Ernst Scheel national und international bekannt.Lange glaubte man, sein gesamtes Werk sei im Krieg zerstört worden – bis die Tochter Ernst Scheels dem Fotografiehistoriker Hans Bunge die sensationelle Information gab, dass noch mehrere Tausend Originalabzüge und Glasnegative Scheels existieren. Mit Hilfe dieses Materials wird es nun erstmals möglich, das Schaffen des Fotografen Ernst Scheel darzustellen und präzise in den historischen Kontext einzuordnen.
Ernst Scheel. Fotograf 1903-1986
Herausgegeben von Hans Bunge
Schriftenreihe des Hamburgischen Architekturarchivs
Band 33, hg. von Hartmut Frank und Ullrich Schwarz
Dölling und Galitz Verlag
256 Seiten, 290 großformatige Abbildungen, 23 x 28 cm
ISBN 978-3-86218-076-9, € 39,90
Ausstellung und Symposium
Im Rahmen des Hamburger Architektursommers wird in der Freien Akademie der Künste
eine Ausstellung zu Ernst Scheel zu sehen sein.
Ausstellung vom 13. Mai bis 12. Juli 2015
Freie Akademie der Künste Hamburg
Klosterwall 23
20095 Hamburg
9. Juni, 15:00 bis 19:00 Uhr
Symposium „Das Bild vom Bau“
Architekturfotografie zwischen Dokumentation und Interpretation
Der Architekturfotograf Ernst Scheel pflegte eine streng lineare und achsiale Bildkomposition. Gerade den Prinzipien des formreduzierten Neuen Bauens kam diese Art der Fotografie sehr entgegen.Sie betonte die Transparenz und die plastische Wirkung der kubischen Bauformen. Mit dieser Ästhetik der Sachlichkeit stand Scheel in der Nähe von anderen Fotografen wie Albert Renger-Patsch oder auch Man Ray. Gelten diese ästhetischen Auffassungen auch noch für die Architekturfotografie der Gegenwart? Darüber soll diskutiert werden.