Die Idee des Wechselkennzeichens war einfach doch die umzusetzen scheint echt schwer zu sein. Ein Kennzeichen für mehrere Autos, das könnte nicht nur für Autoliebhaber und Bastler ein Vorteil sein sondern auch die Markteinführung der Elektroautos beschleunigen. In Österreich und in der Schweiz gibt es dies schon länger, nur in Deutschland hat man da so seine Probleme damit. Mitte kommenden Jahres, so Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), werde die Neuerung kommen.
Ein erster Referentenentwurf aus dem Verkehrsministerium wird derzeit auf Fachebene diskutiert. Anschließend sollen dann die Nummernschilder nur von Auto zu Auto und von Motorrad zu Motorrad getauscht werden dürfen. Was nicht erlaubt ist, das Kennzeichen über die Fahrzeugklasse hinweg zu tauschen. Drei Fahrzeuge darf man pro Kennzeichen anmelden, diese aber dürfen nie gleichzeitig im öffentlichen Verkehr bewegt werden.
Nicht zufrieden mit der Entwicklung ist der ADAC. Es wäre besser, die Wechselkennzeichen nicht auf Fahrzeugklassen zu beschränken, sagt Club-Sprecher Jochen Oesterle. Denn allein durch diesen Kniff dürfte sich die Zahl der künftigen Versicherungsverträge für mehr als ein Fahrzeug deutlich reduzieren. Ein Beispiel dafür ist ein Motorrad oder ein Wohnmobil könnte dann nicht kostensparend unter der Police eines Autos mitlaufen.
Gar nicht verstehen kann der Club den Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), der auf keinen Fall auf die Einnahmen aus der Kfz-Steuer verzichten will. “Für ein Fahrzeug, das vielleicht einmal in der Woche bewegt wird, soll die volle Steuer erhoben werden?”, schimpft Oesterle und verlangt eine Entlastung. Einig ist man sich jedoch wie das Kennzeichen aussehen soll. Das künftige Wechselschild besteht aus je einem starren Teil für jedes Fahrzeug und einem Wechselelement, das jeweils umgesteckt werden muss.
Die für die Konsumenten wichtige Frage nach den künftigen Versicherungsprämien will Ramsauer den Assekuranzen überlassen, die miteinander im Wettbewerb stehen. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sieht sich selbst nicht als Bremser an. Was man aber jetzt schon sagen kann ist, dass es nicht so wie in Österreich sein wird. Denn hier bezahlt man nur für das Fahrzeug mit dem höchsten Risiko und die übrigen laufen mit und das wird es bei uns nicht geben, sagte Verbandsprecher Christian Lübke. Man muss das Risiko jedes einzelnen Fahrzeuges sehen und auch bewerten und das heißt auch dass es für jedes Fahrzeug einen eigenen Vertrag geben wird.
In Österreich laufen rund 8,6 Prozent des Fahrzeugbestands mit Wechselkennzeichen, das wären in Deutschland mehr als 4 Millionen Fahrzeuge. Was man jedoch beachten muss ist, dass immer nur ein Fahrzeug im Straßenverkehr zu finden sein darf. Die anderen müssen auf einem Privatgrundstück abgestellt sein.
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