Ernährungsumstellung

Eine Ernährungsumstellung kann man aufgrund unterschiedlicher Ambitionen anstreben – man möchte abnehmen, man möchte sich gesünder und/oder ausgewogener ernähren, man möchte seine sportliche Leistung verbessern oder einfach seinem Körper tatsächlich das geben, was er braucht – nicht weniger und nicht mehr. Ich wollte meine vegetarischen Ernährungsgewohnheiten, die vor allem durch vielleicht typisch weibliche und oftmals durch die Medien ‘verhunzte’ Nahrungsaufnahme optimieren, um mich wohler zu fühlen, um meinen Körper optimal zu versorgen, um im Sport besser (schneller) zu werden und um einfach einen ‘Resetknopf’ zu drücken, sprich neu anzufangen.

Ebenso vielfältig sind die Ansätze, die ich in zahllosen Stunden im Internet versucht habe, für mich zu sortieren, um das bestmögliche Konzept für mich herauszufinden. Es war schnell klar, dass ich auf jeden Fall eine sehr persönliche Betreuung für meinen Beginn vorziehe (damit ich mich bei Krisen bei demjenigen ausjammern konnte und Rat bekomme) und dass ich auf irgendeine Weise herausfinden musste, was meinem Körper bekommt, womit er am besten arbeiten und wie er am effektivsten alle Nährstoffe verwerten kann. Um all diese Daten zu erhalten, sollte eine Blutanalyse die Basis bilden, anhand der mir ein genaues Ernährungskonzept erstellt werden sollte.

Jeder Mensch ist, was auch unsere Verwertung von Nahrung angeht, ganz unterschiedlich gestrickt, was in zahlreichen Studien innerhalb der letzten Jahre nachgewiesen wurde. Ernährungsexperten haben erkannt, dass man keine pauschalen Empfehlungen aussprechen kann. Eine Möglichkeit sich individuell auf die richtige Kost einstellen zu lassen, ist das Prinzip von EASY-slim, das anhand von Laborwerten die aktuelle Vital- und Stoffwechselsituation eines Körpers ermittelt und daraufhin einen Ernährungsplan erstellt. Trotz scheinbar gesunder Kost und unglaublich viel Bewegung war meine Stoffwechsellage alles andere als optimal.

Eine derartige Untersuchung hat zwei entscheidende Vorteile – man bekommt vor Augen geführt, was dem Körper besonders gut tut, im Umkehrschluss, was ihm nicht so gut bekommt und man erhält eine exakte Analyse seiner Körperdaten (Blutwerte, Gewicht, Körperzusammensetzung) und erfährt so, wo und wie man an seinen Problemen arbeiten kann. Außerdem hat man etwas in der Hand, womit man zum Arzt gehen kann, wenn, wie bei mir, beispielsweise die Schilddrüse nicht richtig funktioniert.

Die Blutanalyse zeigte, dass einige Organe meines Körpers nicht so arbeiten, wie sie sollten und nach einigen Arztbesuchen, konnte mir gut geholfen werden. Außerdem war mein ‘System’ übersäuert, mein Stoffwechsel ziemlich faul, Kohlenhydrate, Kuhmilchprodukte und tierische Eiweiße nicht besonders bekömmlich. Ich litt unter Eisenmangel, mir fehlten viele Minerale und Vitamine. Für mich (aber das wusste ich auch schon vorher) sollten Gemüse und Obst Hauptbestandteile meiner Ernährung sein. Auf diese Nachricht reagierte ich gefasst, mein Umfeld zum Teil etwas schockiert, aber das kannte ich schon aus meiner Kindheit, als ich Vegetarier wurde. Man sah mich verhungern, man sah mich als ausgemergelte Gestalt, obwohl ich noch nicht einmal begonnen hatte. Die Nerven beruhigten sich bei allen, als sie erfuhren, dass mich mein Ernährungsberater durch die einzelnen Phasen der Umstellung begleitet.

Konkret hieß das für mich:

Phase 1 ist die Vorbereitungsphase, in der man an etwa drei bis fünf Tagen seinen Körper entgiftet. Wer schon einmal gefastet hat, weiß in etwa, wie das läuft.

Phase 2 ist die Umstellungsphase, in der ich gelernt habe, bestimmte Mengen an Nahrung zu akzeptieren, meine Mahlzeiten einhalte (sprich drei im Abstand von vier bis sechs Stunden), in der sich mein Stoffwechsel reguliert hat und ich nur garantiert die Lebensmittel in einer bestimmten Kombination zu mir genommen habe, die ich vertrage.

Phase 3 ist die Anpassungsphase, die mir erlaubte meine Lebensmittelliste zu erweitern, sprich in der ich mich an „neue“ Lebensmittel heranwagen konnte. Ich teste aus, was mein Körper sonst noch mag und überraschender Weise, möchte einfach keine Fertigprodukte, Kartoffeln, Nudeln, Reis mehr essen.

Phase 4, die Erhaltungsphase lässt noch mehr Produkte zu, man stabilisiert seine Essgewohnheiten und nimmt alle seine gesammelten Erfahrungen mit, um sie den Rest des Lebens in seine Ernährung mit einfließen zu lassen.

Da bei mir einiges im Argen lag, wurde mir empfohlen, dass ich die zweite Phase nicht über 6-8 Wochen sondern etwas länger durchführen sollte; was ich auch tat – 12 Wochen lang ernährte ich mich strikt nach Tabelle, aß nur das, was als Lebensmittel- sowie Mengenangabe empfohlen war. Die klaren Regeln und Zeiten halfen mir, genau auf mich zu achten. Wenn ich kleine Erschöpfungszustände hatte, konnte ich mit meinem Ernährungsberater sprechen, der dann ganz individuell auf meine Lebensumstände (viel Sport) eingegangen ist und meinem Plan entsprechend modifizierte (z.B. zwei Löffel Leinöl, etwas mehr Obst und Gemüse an sportintensiven Tagen).

Die positiven Veränderungen waren bereits nach wenigen Wochen zu spüren – gesundheitlich hat sich mein Zustand verbessert (Müdigkeit verringerte sich, obwohl ich im gleichen Maße noch aktiver wurde und weniger schlief); ich schlafe tiefer/fester; bin ausgeruhter; genieße nicht mehr so exzessiv Grüntee und Kaffee, den ich sowieso nur als ein Spritzer in Milch trank und jetzt gänzlich strich; meine Neurodermitis ist seit dem nicht mehr aufgetreten, obwohl ich gerade in den Saisonübergängen (Frühjahr/Herbst) immer wieder unter Ausbrüchen gelitten habe; meine Haut wurde glatter und ist lange nicht mehr so trocken; Migräneanfälle hatte ich seit dem Beginn der Umstellung nicht mehr; bei leichten Kopfschmerzen benötige ich keine Medikamente oder nur noch einen Bruchteil davon, weil sich mein Körper viel ‘sauberer’ anfühlt und besser auf das Medikament oder auch Alternativen reagieren kann; mein Körper sagt mir ganz klar, was er nicht mag bzw. ich weiß noch viel besser einzuschätzen, was er meint. Mit Sicherheit fallen mir noch viel mehr positive Effekte ein, die natürlich nur ganz individuell bei mir aufgetreten sind – und das alles, obwohl ich immer dachte, ich würde mich gesund ernähren, ich bin schließlich seit 17 Jahren Vegetarier. Die Entwicklung, die ich in den letzten Monaten durchgemacht habe, war so komplex und markant, dass ich mir nicht ausmalen kann, wie die Erfolge sein können, wenn man übergewichtig ist und abnehmen möchte. Natürlich habe ich auch mein Gewicht leicht reduziert, eine unmittelbare Folge der Streichung von Zucker, vielen Fetten, Milchprodukten und Kohlenhydraten, aber viel wichtiger war, wie gut ich mich fühle und das ich meinem Körper ganz genau das gebe, was ihm bekommt und was er braucht. Was mir wirklich am Anfang gefehlt hat, war mein geliebter Eiweissshake zwischendurch. Das süße Geschlabber mit Sojamilch hat mir einfach die Zeit nach dem Training versüßt. Aber mir wurde einleuchtend gezeigt, dass ein frischer Salat mit Schafsmilchkäse oder Nüssen eine wertvollere Alternative ist.

Ich konnte außerdem meinen Körperfettanteil von etwa 20% auf rund 17% senken und im Gegenzug meinen Muskelanteil erhöhen, für eine Frau schon eine ordentliche Leistung, wie ich finde. Diese Aussage hat aber oftmals unverständliches Kopfschütteln ausgelöst – selbst Frauenmagazine haben sich in diesem Jahr mit Reportagen vorgewagt, in denen schlanke Frauen von erfolgreichen Diäten berichten, die auch nur ungläubige Blicke verursachten. Es ist aber nicht immer einfach nur schwarz-weiß, sprich: dünne oder normalgewichtige Menschen haben nicht zwingend einen perfekten und gesunden Körper. Auch sie können unter unschönen Körperteilen ‘leiden’, die sich egal mit welcher Anstrengung nicht verbessern lassen. Ich habe meine Ernährungsumstellung nicht als Diät angesehen, aber einzelne Bereiche meines Körpers, die häufig bei Frauen Frust hervorrufen können, haben eine gute Entwicklung durchlebt.

Ganz konkret an meiner Person heißt Easy-slim also, dass ich ein Ernährungskonzept gefunden habe, mit dem ich den Beginn in ein lebenslang anhaltendes, neues (der zweite Schock für mein Umfeld – das wird nun also so weiter gehen) Essverhalten eingeleitet habe und mit dem ich mich so richtig wohl fühle. Aber nicht genug davon, denn das war für mich erst der Anfang; die intensive Beschäftigung mit vielen unterschiedlichen Konzepten führte dazu, dass nun wo bei anderen Coffee Table Books den Couchtisch zieren, sich bei mir Bücher wie ‘Thrive Foods’, ‘The Beauty Detox Solution’, YumUniverse Rezepte, ‘The China Study’ stapeln (der dritte Schock – es kann nur schlimmer mit ihr werden).


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