Ernährung und Schönheit- du bist, was du isst?

Von Glamsquad @glamsquadmuc
Als Schönheitsprofi stelle ich immer wieder fest, dass es beim Thema Haut wichtig ist, immer nachzuhaken, wenn eine Kundin oder ein Kunde Probleme hat, die sich auch mit der besten Pflege nicht verbessern lassen. Wir kennen sie alle, die, die 10 Cremes probieren und mit keiner glücklich werden. Oder bei denen auch die besten Seren versagen. Wenn ich dann inquisitorisch Reinigungsrituale abgefragt und herausgefunden habe, wie was wo aufgetragen wurde und immer noch viele große Fragezeichen im Raum stehen, gibt es ein paar Faktoren wie Ernährung, die ich wissen muss, um weiterzukommen.
Klassische Frage ist die nach dem Milchkonsum. Nein, Milch ist nicht per se schlecht. Obwohl das, was bei uns im Supermarkt steht, mit dem tollen Lebensmittel, das Milch eigentlich wäre, nichts mehr zu tun hat. Industriell hergestellte Milch, homogenisiert, länger haltbar oder gar H-Milch??? Gruselig, nein danke. Roh- oder Vorzugsmilch wäre die Lösung, aber an die kommt man nicht so leicht dran. Die vertragen aber dann auch Laktoseintolerante ganz gut. Man sollte mindestens darauf achten, dass Milch nicht homogenisiert ist! Beim Homogenisieren platzen die Fetttröpfchen der Milch auf und das, was darin eingeschlossen geschützt unsere Schleimhäute passieren sollte, kommt jetzt direkt mit ihnen in Verbindung. Könnte die Ursache für so manche Unverträglichkeit sein, wenn man den gesunden Menschenverstand fragt. Und Biomilch kaufen. Das nützt der Umwelt, den Kühen und dem Körper. Denn der Anteil an Omega3 Fettsäuren in guter Biomilch ist höher als in konventionellen Milchprodukten.
Trinkt jemand viel 'normale' Milch oder isst konventionelle Milchprodukte, kann das z.B. Entzündungen fördern und eventuell Akne verursachen. Auch versteckte Intoleranzen wie eine Milcheiweißallergie führen immunologisch zu Problemen und schädigen den Darm und damit auch die Haut. Verdauungsprobleme lassen sich am Gesicht ablesen...
Auch zuviel Kaffee, Zucker und Alkohol hinterlassen Spuren. Rötungen werden verstärkt, die Haut ist trocken und gestresst. Schlafmangel, zu wenig Wasser trinken, all das kann man auch mit der teuersten Creme nur bedingt ausgleichen. Und auch fettarme Ernährung trocknet die Haut aus! Gute Fette und Öle, wenig Omega 6, viel Omega3 und 9 wie in Hanföl geben der Haut dringend benötigte Nahrung.
Wenn dann allerdings eine junge Frau vor mir steht, die die Frage nach Milch strahlend verneint und anmerkt, sie wäre auf Sojamilch umgestiegen, wird es noch schlimmer. Entzündungen im Gesicht,in genau den Regionen, die hormonelle Theman anzeigen. Soja- Hormone... Und dann frage ich nach, welche Sorte Sojamilch. Ja die aus dem Supermarkt halt, vom Marktführer. oje. Ich habe da vor einiger Zeit mal die Inhaltsstoffangabe fotografiert, weil ich die persönlich als Beleidigung empfinde und es eine absolute Dreistigkeit ist, das als angebliches 'Nahrungsmittel' zu verkaufen.

Das war es, was meine Kundin als Milchersatz zu sich genommen hatte. Wasser, Zucker, künstliche Zusatzstoffe und ein bissl Sojabohnen, die in Asien fast ausschliesslich in fermentiertem Zustand, als Tofu oder Tempeh oder Sojasauce, genossen werden. Nicht ohne Grund, Soja ist schwer verdaulich, kann sogar zu Darmproblemen führen. Wie Vollkorngetreide auch, muss es für den menschlichen Verzehr aufgeschlossen werden. Kommentar der Kundin: Ach dann habe ich vielleicht deswegen so zugenommen? Ja, bei Zucker an dritter Stelle kann man dann auch fast schon Cola in den Smoothie kippen...
Wer jetzt meint, Mandeln seien besser:

Hier kommt der Zucker noch vor den Mandeln. Dafür sind die fettgedruckt. Kein Wunder, bei nur 2%! 


Ganze 2% Mandelanteil. Dafür noch mehr Verdickungsmittel, genausoviel Zucker... Das hat doch mit vernünftiger Ernährung nichts zu tun. Wenn Getreidemilch, dann aus dem Bioladen. Da hat die Mandelmilch um die 8%, Haferdrink liegt bei 11 und mein Favorit, die Hirsemilch von Isola Bio (Rewe), hat gar 15% Getreideantiel, und das auch noch glutenfrei und mit hohem Siliciumanteil, was gut ist für das Bindegewebe. Einziges Manko: Das in Biodrinks immer verwendete Sonnenblumenöl mit dem hohen Anteil an Omega 6 (entzündungsfördernd). Das lässt sich aber durch Zugabe von Hanföl ausgleichen.
Ich finde es völlig faszinierend, wie man etwas kaufen kann, ohne zu wissen, was da eigentlich drin steckt. Die Packung umzudrehen und kurz die Zutatenliste zu checken, dauert 30 Sekunden. Zugesetzter Zucker? Und tschüss. Da helfen auch die künstlichen Vitamine nichts mehr, im Zweifel schaden die mehr, als sie nützen.
Wenn es um die Haut geht, gibt es viele Ursachen für Probleme. Mit einer guten Creme kann man viel erreichen, aber der Rest muss stimmen. Ich möchte, dass meine KundInnen eine Verbesserung bemerken, verkaufen wäre zu einfach. Nein, mich interessiert immer, was hinter dem Pickel steckt. Und lerne bei Nachfragen immer dazu. Vermeintlich gesunde Ernährung kann deine Haut ruinieren...