Ernährung 2.0 | Keto, Vegi und Co.

Von Landi Wilke

Welche Ernährungsform nun wirklich zu einem selbst passt, entscheidet wohl DEIN Bauchgefühl, oder??? Eigentlich stimmt das sogar, aber leider haben wir verlernt auf unseren Bauch zu hören, die Signale des Körpers zu verstehen und oft wird das Bauchgefühl falsch gedeutet, bzw. wurde es anders „trainiert“.

Der Bauch sagt:

„Gib mir Nudeln, Brot & Kartoffeln, sonst werd‘ ich nicht satt!“

Hören wir überhaupt noch auf unseren Bauch? Außer wenn er knurrt! … Und das knurren, als Beispiel, wird auch oft falsch gedeutet. In unserer Nahrungsfülle ist es meist kein Hunger, sondern der Putztrupp des Magens. Ja, ganz genau! Da wird sauber gemacht oder zumindest wird es versucht, wenn mal genug Zeit zwischen den Nahrungsfluten liegt. (Dazu aber mehr beim Thema Fast/ Teilzeitfasten oder auch in meinem 1 Monat Darmkur-Coaching)
Auch wenn der Magen nicht knurrt, sondern sich dieses leicht leere Gefühl einstellt und es ja eh schon wieder Zeit ist 🙂 dann essen wir. Meist ist die Basis sehr Kohlenhydratreich und so kommt der Mensch aus dem Kreislauf des Zuckers nicht heraus. Der Heißhunger auf Süßes oder Salziges kommt ganz bestimmt.
Wer sich nicht konzentrieren kann, braucht Zucker!!! So sagt es die Werbung?!?!?
Ich sage ganz klar: „NEIN. Die ganzen Zuckerfluten sind vielfach verantwortlich für Konzentrationsschwäche und Müdigkeit!“

Schauen wir uns doch mal in die Vorzüge der nächsten Ernährungsformen an:

Keto ⭐️ ⭐️ ⭐️ (⭐️ ⭐️)

Als erstes: Was bedeutet keto? Ketogenese bedeutet, dass der Körper bei sehr geringer Kohlenhydrat Zufuhr auf einen effektiven Fettstoffwechsel umschaltet. Normalerweise verstoffwechselt der Körper laufend die kommenden Kohlenhydrate zu Glukose, um den Blutzuckerspiegel konstant und die Versorgung des Gehirns mit „Zucker“ aufrechtzuerhalten. Kommen nun kaum mehr Kohlenhydrate hinein, wird Fett in der Leber zu Ketonen umgebaut, welche dann den nötigen Energiebedarf decken. Dies passiert ähnlich beim Fasten.

Ketogene Ernährung ist also eine Art Fastenkur für den Körper, aber praktisch gesehen können wir echt viel Essen. 🙂 Gemüse, Eiweiß, Fett und Obst in Maßen.
Hier gibt es eine allgemein bekannte Variante, die auf tierischem Eiweißen basiert und oft in der Fitness-Szene mit Eiweißshake aus Milcheiweiß unterstützt wird. Jedem das seine, allerdings sind die Auswirkungen der tierischen Eiweißmast bekannt. Ich bevorzuge daher die vegane-keto-Variante oder die mit dem Verhältnis 80/20 (pflanzlich/tierisch).

Man könnte nun darauf kommen, dass es sich schlicht um eine LowCarb Form handelt, ABER hier geht es nicht um die Kalorienreduzierung allein, denn gute Fette haben jede Menge Kalorien, aber eben auch großen Nutzen für uns. Kalorienreduzierung allein, nur über Kohlenhydratreduktion ist harte Arbeit und sorgt für Jo-Jo-Effekte und Heißhungerattacken.

Keto Fokus:

  • Gemüse
  • 80% pflanzliche 20% tierische Proteinquellen (Bio)
  • gesunde Fette (mehr dazu im Teil: Ölwechsel)
  • Obst (in Maßen)

Keto verzichtet auf:

  • Getreideerzeugnisse
  • Reis, Kartoffeln
  • Zucker
  • stark verarbeitete Fette
  • Zusatzstoffe, Chemie

Fazit

Unter Ketogenese funktioniert unser Gehirn 25% besser!!! (Dies wurde von US Neurologen herausgefunden) Es stellt sich schon nach kurzer Zeit eine Leichtigkeit ein, der Kopf ist klar, fit und Leistungsstark. Dabei ist auch die Muskulatur zu Höchstleistungen bereit und der Körper nutzt/ leert effektiv seine Fettdepots.
Keto lässt sich super als Kur in den Alltag einbauen oder mit Kurzzeitfasten verbinden. (Ich persönlich baue bei einer dauerhaften Umstellung auf keto, immer gezielte Tage mit moderater Kohlenhydratzufuhr ein.)

Vegetarisch ⭐️ ⭐️ ⭐️ ⭐️

Die wohl seit Jahren bekannteste Form für Tierliebhaber und Menschen die bewusst auf Fleisch verzichten wollen, aber eben nicht auf Joghurt, Käse oder Eier. Dabei ist genau das ein echter „Haken“ an der Sache.
Vegetarier verzichten meist darauf, das Tier zu essen, also Fleisch, Fisch und Geflügel. Milchprodukte, Eier und eben alles was das Tier „produziert“ ist erlaubt.

Oftmals habe ich mit dieser Form eine Flut an Kohlenhydraten und eine echte Eiweiß und Fett Unterversorgung erlebt, denn viele gehen es mit zu wenig Hintergrundwissen und Bewusstsein an. Es ist eben Auslegungssache und auch eine Frage der Intention dahinter. Möchte ich die Tiere schützen (da wäre natürlich vegan der vielfach bessere Weg) oder möchte ich meinem Körper etwas Guten tun? Der Körper leidet z.B. unter Milchprodukt-Mast und hoher Zucker/ Kohlenhydratzufuhr. Ich bevorzuge daher ausschließlich Ziegen- oder Schafsmilchprodukte, da diese den Körper weniger belasten als Kuhmilch und reduziere den Kohlenhydratanteil. Natürlich stehen Weißmehlprodukte und Zucker für mich immer auf der „No Go Liste“, aber entscheide selbst.

Vegi Fokus:

  • Gemüse
  • Obst
  • Vollwert Getreide
  • Kartoffeln
  • pflanzliche Eiweißquellen
  • Eier
  • Ziegen- oder Schafsmilchprodukte

Vegi verzichtet auf:

  • Fleisch, Fisch, Geflügel
  • Industriezucker, Weißmehl

Fazit

Geht man es schlau an und füttert die guten Fette und viele pflanzliche Proteine, so kommt man auf eine sehr gesunde Basis. Der Körper ist weniger Säure-Belastet, wenn auch die Kohlenhydrat/ Zuckermengen und Milchproduktmast eingeschränkt werden.
Leistungskraft und Wohlbefinden stellen sich ein, jedoch ist dies eine langsame Variante um sein Gewicht zu reduzieren, dafür aber ein guter Schritt zu einem ausgeglichenen Körpergefühl.

Pescetarisch ⭐️ ⭐️ ⭐️ ⭐️ ⭐️

Pescetarier sind die Vegetarier oder Veganer, die Fisch essen. Eine sehr weise Entscheidung, wenn man die Vegan+Fisch Variante wählt, denn gerade in der veganen Ernährung bleiben gewisse Vitamine und Fettsäuren auf der Strecke. Diese können mit Zusatzernährung und ganz bewussten schlauen Kombinationen, ausgeglichen werden… oder eben durch die Ergänzung von ausgewähltem Fisch)

Für mich macht in diesem Zusammenhang demnach nur die Varianten Vegan+Fisch wirklich Sinn und es ergibt sich eine optimale Nährstoffkombination.

Pesci Fokus

  • Gemüse
  • Obst
  • pflanzliches Eiweiß
  • gesunde Fette
  • FISCH & Meeresfrüchte
  • Vollwert Getreide

Pescetarier verzichten auf:

  • Fleisch, Geflügel
  • Milchprodukte, Eier (wenn Vegan+Fisch)
  • Insustriezucker, Weißmehlprodukte

Fazit

Die Kombi aus veganer Ernährung + Fisch ist für mich eine sinnvolle Methode um sich gesund und ausgewogen zu ernähren. Allerdings wären aus meiner Sicht 2-4 Fischmahlzeiten pro Woche ausreichend, um den Körper in Hinsicht auf das Säure-Basen-Gleichgewicht nicht zu belasten.
Diese Form bietet ein breites Feld aus Gemüse, Kohlenhydraten & Fisch und schränkt den vielfachen Wunsch der Menschen nach den geliebten Nudeln, Brot und Co. weniger ein.
Ein positives Omega3 zu Omega6 Fettsäurenverhältnis wird geschaffen und macht die Zellen flexibel, das Hirn startklar und hemmt Entzündungen. Dein Körper wird sich rundum wohl fühlen, stark, leistungsfähig und gesund.

# Bio Zucker macht auch Fett

Übrigens ist Bio nicht auch immer gesund oder gut für die Figur, ganz im Gegenteil. Die Industrie hat eine schlaue Lösung gefunden für manche Dinge mit Biosigel einfach den doppelten Preis zu verlangen. Daher Augen auf und Informieren über die verschiedenen Sigel und Hintergründe.

Auch ist es nicht gleich pure Gesundheitsgarantie im Bioladen einzukaufen. Zwar ist der Fairtrade-Gedanke, der Schutz der Ressourcen, Natur, Umwelt und Tier höher und auch die Qualität der Lebensmittel besser…. ABER ACHTUNG : Bio Vollrohrzucker schmeichelt deinem Hüftgold genauso wenig wie der Industriezucker. Mit ein paar besseren Inhaltsstoffen kann er Punkten, nur ist Zucker immer noch Zucker!
Bio Schoko Müsli oder Knusperkekse sind ebenso voll mit Kohlenhydraten, Zucker und Süßungmitteln, die uns abhängig machen oder zunehmen lassen. 🙂
Oder warum muss es ein Brotaufstrich sein, indem ich genauso Hefeextrakt (Codename für Glutamat), Palmöl, Konservierungsmittel und Zuckerzusätze finde? Alles ok, nur sei Dir bewusst, dass diese Lebensmittel auch wenig geeignet sind für eine Gewichtsreduktion oder natürliche gesunde Ernährungsweise.
Warum muss es denn Tofuwürstchen oder veganes Gyros geben??? Wer Wurst und Co. essen möchte, kann dies tun! Doch bitte, bitte denke nicht, dass Du nur durch den Fleischverzicht Dir gutes tust! Soja kann voller Gentechnik stecken und ist auch durch den hohen Phytoöstrogenanteil nicht für Jedermann geeignet! Der tolle Steak, Gyros und Wurstgeschmack kommt aus Hefeextrakt und Aroma, welche den Körper auch enorm belasten. „Da beißt sich die Kuh in den Schwanz!“ Fleisch oder Chemie im Essen??? Was ist dir lieber?
Also sei achtsam bei deinem nächsten Besuch in der Bioecke oder dem Bioladen! Vertrauen ist gut, Wissen ist besser! Schau auf die Zutaten und sieh genau hin!

Greife zu natürlichen Lebensmittel!

Lieber nicht industriell verarbeitet, sondern selber machen, dann weißt du was drin steckt!

Nächste Station:

basisch in Balance  ⭐️ ⭐️ ⭐️ ⭐️ ⭐️
Fasten/ Teilzeitfasten ⭐️ ⭐️ ⭐️ ⭐️ (⭐️)