"Der libysche Staatschef Muammar al-Gaddaf treibt die Emanzipation voran", hieß es lobend über die segensreiche Tätigkeit des damals noch als "libyscher Staatschef" (SZ) bezeichneten Muammar al-Gaddafi. Der hatte sich ganz in den Dienst der Frauen gestellt, bestätigte auch Kulthum Bouseyfi, die als erste Flugkapitänin einen Airbus 320 der libyschen Fluggesellschaft Al Afriqiyah steuern durfte.
Ein Mann mit Prinzipien, hatte doch Gaddafi schon in seinem Bestseller "Grünes Buch" geschrieben: "Diskriminierung zwischen Mann und Frau ist ein flagranter Akt der Unterdrückung, für den es keinerlei Rechtfertigung gibt". Egal, ob Ursula von der Leyen oder Kristina schröder, hielt Gaddafi Kritikern entgegen: "Die Frau isst und trinkt wie ein Mann, die Frau liebt und hasst wie ein Mann und die Frau denkt, lernt und versteht so wie ein Mann"
Gaddafi, der Gleichberechtiger, eröffnete schon 1975 eine Akademie für weibliche Offiziere, machte Frauen zu Polizistinnen und stellte weibliche Leibwächter ein. Das Bild der Frau in seinem Land, das derzeit fernsehtechnisch nur aus in die Luft schießenden Young-Bulge-Angehörigen besteht, habe sich geändert, lobte das Münchner Blatt. "Die libysche Frau von heute studiert und macht inzwischen fast 28 Prozent der Arbeiterschaft aus. Sie will Richterin, Chefredakteurin, Polizistin oder Pilotin werden."
"Es tut sich etwas in Libyen. Nicht nur politisch, sondern auch gesellschaftlich", lobt auch Pilotin Bouseyfi: "Gaddafi macht das möglich, er setzt sich für eine Veränderung ein", sagt sie. Um die Frauen weiter zu motivieren, ordnete er an, dass sie ein Recht auf Mutterschutz und Stillpausen bei der Arbeit haben - "Papa Gaddafi kümmert sich gut um uns Frauen".