Panic
Lauren Oliver
Carlsen, 2014
978-3551583291
17,99 €
Heather hatte nie vor, an dem verbotenen Spiel für Schulabgänger teilzunehmen. Denn der Gewinn ist zwar hoch, aber der Einsatz auch, und sie ist keine Kämpferin. Doch schnell wird ihr klar, dass es nur den richtigen Grund braucht, um dabei sein zu wollen, und dass Mut auch eine Frage von Notwendigkeit ist. Dodge war sich immer sicher, dass er bei Panic mitmachen würde. Er hat keine Angst, denn es gibt ein Geheimnis, das ihn durchs Spiel pushen wird. Aber um zu gewinnen, muss man auch seine Gegner kennen.
Heather ist die erste, die der Leser kennenlernt. Vielleicht ist ihr Reaktion nicht die richtige, aber wer reagiert schon richtig, wenn er verletzt wird? Sie entwickelt sich zu einer Kämpferin und diesen Verlauf mag ich.
Dodge ist etwas speziell. Mit ihm musste ich erst warm werden. Seine Gründe sind nachvollziehbar, nicht immer offensichtlich und auch nicht immer richtig.
Heather hat noch eine kleine Schwester, die sehr still ist, aber auch Einfluss auf die Geschichte nimmt. Mit wenigen Worte kann man im Gedächtnis bleiben.
Heathers beste Freundin, Natalie, ist anders. Kämpferin mit falschen Mitteln, zu allem bereit. Nicht boshaft gegenüber Heather, aber allen anderen.
Die Stadt muss schon steht klein sein, damit Panic funktioniert – dachte ich jedenfalls. Scheinbar ist die Stadt aber nicht so klein und trotzdem verbreitet sich das Spiel und seine Wettzettel. Außerdem finde ich es etwas unrealistisch, dass die Polizei bei Tod nicht richtig eingreift oder eher nur halbherzig.
Es geht um 67.000 Dollar, um ein neues Leben. Jeder der Jugendlichen hat einen Grund, warum er sein Leben riskiert. Und das sie es tun, wird dem Leser klar, als Heather von tatsächlichen Opfern spricht.
Über allem steht die Frage: Würde ich es auch tun? Wenn das Leben einen schlechten Start bietet, wenn der Gedanken an Rache groß ist? Was man alles mit dem Geld machen kann, erfahren wir auch von Heather und Co.
In verschiedenen Aufgaben, die wirr, utopisch und manchmal auch leicht sind, müssen sie alles für ihren Traum geben. Die Kapitel sind so aufgeteilt, dass Heather und Dodge, abwechselnd beobachtet werden. Heather kümmert sich noch dazu um ihre Schwester, hat Wut auf ihre Mutter und einen besten Freund.
Dodge ist verliebt, ist von anderen Gefühlen zerrissen und stellt sich das Ende mit dem Geld sehr oft vor.
Am Anfang bin ich gefangen genommen von der Geschichte. Heather macht schnell kurzen Prozess und ihre Gefühle sind spürbar. Mit der Zeit sind ihre Gefühle nicht mehr oft nachvollziehbar. Dodge wird mehr sympathischer mit der Zeit.
Zum Ende hin wird schnell klar, wo das Spiel enden wird. Mich hat es nicht überrascht und deswegen wahrscheinlich enttäuscht. Es wird zu offensichtlich, obwohl gleichzeitig die Botschaft etwas auf der Strecke bleibt.
Sie springen, denn sonst beginnt das Spiel nicht. Das Titelbild passt also zum Inhalt. Das Rot lässt die Stimmung eskalieren und niemand sieht, wo er hin springt.
Zweifel über Zweifel und so vergebe ich 3-4 Bücherpunkte. Am Anfang war ich von dem Schreibstil positiv überrascht und die Geschichte konnte mich gefangen nehmen. Später verlor sie mich und ich zog fast zwei Sterne ab:
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