Einen kurzen Moment frage ich mich ob ich noch im Narkosetraum gefangen bin.
Sind sie nicht eigentlich Schauspieler, frage ich den Pfleger der mich zu meinem Zimmer rollt.
Ja bin ich.
Polnisches Theater oder?
Ja waren sie schon dort ?
Oft.
Dann bin ich im Zimmer, erfahre nicht was ihn ins Krankenhaus verschlagen hat. Mich hatten nicht ignorierbare Symptome zum Arzt geführt und siehe dieses Mistvieh von Helicobacter hat bereits Schäden angerichtet.
Der Helicobacter war es auch der mir das Vergnügen eines kurzen Krankenhausaufenthaltes und vielen neuen Geschichten einbrachte. Meine Bettnachbarin war 83 und geistig bewundernswert agil. Es gibt Lebensgeschichten die einen verstummen lassen und ich fragte mich wie sie ihr herrliches Lachen, den Schalk, die Nachdenklichkeit bewahren konnte. Keine Verbitterung sondern Lust am Leben.
Ach die Katze nehmen wir immer mit im Wohnwagen.
Warten sie nicht bis zur Rente, das Leben ist zu kurz um zu warten, sagte sie.
Ich habe ” Mein weisser Frieden” ausgelesen, abends brachte der Gatte noch Danilo Kis` vorbei.
“Mein weisser Frieden” liegt schwer im Magen. Irrsinn welche Brutalität im Menschen möglich ist. Irrsinn was in Jugoslawien möglich war. Was einmal gedacht wurde , kann wieder gedacht werden. Ein beängstigender Satz.
Danke für eure lieben Wünsche!