An einem wunderschönen sonnigen Samstag, den 2. April, fand in Hannover der 3. Kongress der Unabhängigen Medien statt. Veranstalter war wie zuvor auch, der emsige Jens Blecker. Er ist Betreiber der Webplattform Infokrieger News und ist einer der wenigen, der sich bereits nach einer kurzen Phase seines Aufwachprozesses inmitten des Getümmels der Internet-Guerilla begab und heute einen der meistgelesenen deutschen Blogs betreibt, welche einen kritischen Blick abseits des Mainstreams wagen.
Über die erste Veranstaltung schrieb ich bereits meine persönlichen Eindrücke nieder. Siehe: Kongress der unabhängigen Medien 2009 Tag 1
Woraus sich auch dieser Post herauskristallisierte: Das Links-Rechts Paradigma - Die Nazikeule
Auf dem 2. Kongress war ich leider nicht zu gegen. Kongress der unabhängigen Medien 2010 in Sinsheim
Soweit eine kleine Chronologie, aber nun zurück zu einem sommerlichen Apriltag in Hannover. Da die Veranstaltung bereits um 10Uhr losging, traten wir zeitig unsere Reise von Berlin nach Hannover an. Als wir die Hotellobby durchquert hatten, kamen wir in einen langen Korridor, in dem sich bereits eine Schlange gebildet hatte. Es wirkte doch alles im ersten Moment etwas chaotisch. Aber wir erhielten dennoch recht zügig unsere Karten für den Kongress und trotz leichter Verspätung unsererseits, ging die Veranstaltung erst los, als nahezu alle Plätze des Saals belegt waren.
Die Wahl der Location war im Gegensatz zur ersten Veranstaltung sehr angenehm. Ein großer, heller, klimatisierter Konferenzraum, bequeme Sitzmöglichkeiten, eine große Videoleinwand und auch die Tonübertragung der Referenten wurde hervorragend umgesetzt.
Max Otte
Der erste Referent war Prof. Max Otte. Er hat sich einen Namen als sogenannter Krisenprophet gemacht, da er die Geschehnisse der Finanzkrise kritisch betrachtet. Nun ich bin genau durch diese Thematik überhaupt zur Wahrheitsbewegung gestoßen, daher bot der Vortrag für mich persönlich nicht viel Neues. Damit möchte ich nicht den Vortrag Herr Ottes schmälern, allerdings meinten auch andere Kongressteilnehmer, dass er teils interessante Sachen ansprach, dort aber nicht weiter machte. Denn durch seine Lehr- und Finanztätigkeiten hat Max Otte einige praxisnahe Erfahrungen zu berichten.
Es beschleicht ein das Gefühl, dass Herr Otte, nachdem er nun einen Lehrstuhl für Wirtschaftsgeschichte an einer Universität erworben hat, (dies erwähnte er beiläufig in seinem Vortrag) nicht mehr eine große Motivation verspürte, tiefgreifende kritische Elemente aufzugreifen.
Allerdings muss man auch anfügen, dass der Saal nahezu komplett gefüllt war und dass das Publikum sicher auch einen recht unterschiedlichen Wissenstand hatte. Ein Blick auf die Webseite des eifrigen Redners offenbart ebenso Kontakte in allerhöchste Gremien! Erwähnt seien hier die Atlantik-Brücke, e.V., die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V. und der American Council on Germany. Nun bei seiner akademischen Karriere verwundert es nicht, dass der Mann in solchen Gremien vertreten ist und ich möchte mir auch darüber kein Urteil bilden. Seine wirtschaftlichen Analysen sind durchaus interessant und ich würde Herrn Otte in die Kategorie der Mainstreamwirtschaftswissenschaftler mit Bereitschaft für kritische Blicke über den Standardthemen hinaus einordnen. Ich denke diese Einschätzung gibt auch dieses Bildzeitungsinterview wieder: Wird der Euro scheitern?
Nun was mich etwas stört ist das Suchen der Lösungen aus einem verkorksten System heraus:
Ich bleibe nach wie vor skeptisch, ob Herr Otte ein Systemsalamander ist, der sich durch seine Erfahrungen dem Mainstream anpasst, um nicht vollkommen von der Bildfläche zu verschwinden und insgeheim seine persönlichen Gedanken nur einen kleinen Kreis offenbart oder ob er zur Kategorie der Wirtschaftsanalysten zählt, welche eben das Ansprechen, was seit der Finanzkrise ohnehin mehr als offensichtlich ist, aber letztendlich für die Modelle der Gesellschaftstransformation wirbt, welche ja zu einer Weltwirtschaftsregierung mit bargeldlosen Zahlungsverkehr führen soll (dies ist mir bisher allerdings nicht direkt aufgefallen!) oder ob er unbewusst die Leute für Veränderungen sensibilisiert.
Fazit: Fachliche ausgezeichnete Einblicke in die Welt der Finanzmärkte, aber als Systemkritiker würde ich diesen Mann noch nicht bezeichnen. Zumindest hat er mich hier nicht in seiner Argumentation vollständig überzeugt.
2. Referent und kleiner Nachmittagsspaziergang im sonnigen Hannover
Im Anschluss an Herr Otte folgte Andreas Freiherr von Richthofen. Da ich bereits auf dem 1. Kongress einen ausführlichen Vortrag zur Veröffentlichung von Büchern und Verlagsarten gehört hatte und das Wetter an jenen Tag einfach traumhaft war, beschlossen wir lieber etwas die Umgebung zu erkunden.
Scheinbar waren wir nicht die Einzigen, welche der Verlockung der wärmenden Sonnenstrahlen wiederstehen konnten. Und so traf man auch in der Nähe des Hotels auf interessante Gesprächspartner, welche man bisher nur aus dem Web kannte und konnte einige persönliche Fragen loswerden, welche einige der typischen Vorurteile verblassen lässt, mit denen sich viele Internetaufklärer rumplagen müssen.
Ebenso nutzen wir die Gelegenheit sich einmal den ominösen Glaspalast, welcher ein wichtiges Rechenzentrum der Sparkasse für den Raum Niedersachsen darstellt, aus nächster Nähe anzuschauen. Dieses lag nämlich ganz in der Nähe des Ramada Hotels, indem der Kongress tagte. Jenes Rechenzentrum wurde ausgerechnet in einer heißen Phase der Finanzwelt durch einen kleinen Marder stillgelegt.
Zurück im Hotel erlebte man eine entspannte Stimmung. Im Hof saßen einige Gäste des Kongresses in gemütlicher Runde beisammen und der Mittag neigte sich langsam dem Ende zu. Damit brach die nachmittägliche Runde der Referenten an.
Andreas Popp
Andreas Popp ist ein herausragender Aufklärer und Redner. Mehr Infos auf seiner Seite: Wissensmanufaktur
Ich kannte bereits die Thematik. Hier der Aufsatz: Demokratie als Religion!
Der Vortrag wurde bereits auf Infokrieger News veröffentlicht und ihr könnt euch ein eigenes Bild machen.
Andreas Popp : Steuern sind Schutzgeldzahlungen
William Engdahl
Auf den folgenden Referenten hatte ich mich schon sehr gefreut. Leider konnte Herr Engdahl aufgrund eines Klinikaufenthalts nicht anwesend sein, aber es wurde kurzerhand ein Videostream über Skype organisiert. Abgesehen von gelegentlichen Tonaussetzern konnten wir so dennoch den informativen Vortrag Herrn Engdahls vernehmen.
Es ging um die Geopolitik im Nahen Osten und Nordafrika. Momentan ja ein heißes Thema und die gängigen Medien liefern uns hier kein vollständiges Bild. Dabei ging er auf Gaddafi, Beziehungen zu anderen Staaten, der Ölprivatisierung und den US-Imperialismus ein. Er nannte in diesen Zusammenhang Banken wie J.P. Morgan Chase und Goldman Sachs, welche an diesen Geschäften maßgeblich beteiligt sind oder sie maßgeblich fördern. Auch erwähnte er politische Agioteure wie Brezinski und Bush. Mehr zu Herrn Engdahl unter anderem im Kopp-Verlag.
Sepp Holzer
Auch der letzte Referent war einer meiner Favoriten, Sepp Holzer der Agrarrebell. Angekündigt wurde sein Beitrag von Nicolas Hofer. Zuerst wurde ein 12 Jahre alter Film über Sepp Holzer und seinen Hof gezeigt. Allerdings hatten die Kongressteilnehmer auch die Möglichkeit Herrn Holzer währenddessen in der Hotel Lobby Fragen zu stellen. Nach dem Film stand Herr Holzer auch dem gesamten Publikum Rede und Antwort und ich muss sagen es macht einfach Spaß diesen Mann zuzuhören.
Dieser forsche österreichische Dialekt gepaart mit der tiefen Erfahrung, die Sepp Holzer in seinen zahlreichen Agrarprojekten weltweit gesammelt hat, macht diesen Mann einfach zu einem einmaligen Erlebnis.
Beispielsweise sprach eine Kongressteilnehmerin an, dass sie gelesen hätte dass man Kartoffeln nur 3-4 Jahre durch eigene Saat der vorigen Ernte erhalten könne. Dazu sortiert man die kleinsten Kartoffeln aus.
Herr Holzer fand hierfür prompt eine logische Antwort. Warum sollten man für die kommende Saat die schwächsten, sprich kleinsten Früchte der Pflanze verwenden? Ist es denn nicht sinnvoller die prächtigsten und am stärksten entwickelten Kartoffeln für die neue Saat zu verwenden?
Oder er berichtete wie es möglich ist in Spanien im Hochsommer in einem Teich Forellen und Störe zu halten. Herr Holzer war noch lange an dem Abend in der Hotellobby zu gegen und zeigte den Gästen Fotos und stand für weitere Fragen offen. Dieser Mann ist einfach inspirierend und erinnert ein an ein Thema, das für uns alle von Belang ist. Der Umgang mit der Natur und den Tieren und der Erzeugung unserer Nahrung.
Mehr von Sepp Holzer und seinen Projekten stellt er auf seiner Seite vor: Krameterhof
Der Abend
Nach den Referenten wurde der Konferenzraum umgebaut und den Teilnehmern wurden an diesem Abend zwei musikalische Acts geboten. Der erste Act ist der inzwischen durchs Internet, YouTube und anderen Communities bekannt gewordene Truthrapper Kilezmore und danach folgte die Bandbreite.
Ich hatte die Gelegenheit mit Kilez ein paar persönliche Worte auszutauschen. Zum einem erfuhr ich, dass er etwas ein halbes Jahr Zwangspause aufgrund eine Stimmbandentzündung hatte. Auch weiß ich aus eigener Musikererfahrung, das regelmäßige Live-Auftritte dem Künstler in seiner Entwicklung und Sicherheit weiterbringen, demnach hatte der junge 23-jährige Musiker ein gar nicht so leichte Aufgabe an diesem Abend, die er aber meiner Meinung nach mit Bravur meisterte.
Nach nur wenigen Minuten hatte er sich auf die Musik und Beats eingefunden und heizte durch geballte Wortakrobatik den Saal an. Leider traten wir nach dem Auftritt von Kilez unsere Heimreise an. Wie ich erfuhr ging der Abend wohl noch bis in die frühen Morgenstunden und auch der Auftritt der Bandbreite scheint gut angekommen zu sein. Wonja erwähnt den Kongress auf der Bandseite: Daran arbeiten wir gerade
Wer von Kilez More noch nicht so viel kennt, ich habe mal eine persönliche Auswahl des vielen Materials was von ihm auf YouTube veröffentlicht wurde zusammengestellt. Ich erfuhr das er sein 2. Album ebenso wie das Vorige zum kostenlosen Download anbieten will und das, obwohl seine Ersterscheinung eine enorme Downloadzahl erreichte. Er sagt, dass für ihn die Message am Wichtigsten sei, er möchte mit seiner Musik Leute inspirieren und zum Nachdenken anregen. Ich finde das verdient Respekt und wem die Musik gefällt, ihr könnt den jungen Künstler mit Spenden unterstützen von mir aus auch gern wenn euch die Musik nicht so zusagt, aber es gibt noch mehr Interpreten in der Netzwelt, die sich auch ernsthaft mit tiefen gesellschaftkritischen Themen beschäftigen.
Zum Abschluss noch ein Foto aus der Hotellobby. (Handycam nicht ganz scharf, entschuldigt) Hier befinden wir uns gerad im Gespräch mit Nicolas Hofer und im Hintergrund sieht man Sepp Holzer, der auf seinen Laptop Interessierten Fotos seine Projekte zeigt.
Leider ist es an einem Tag unmöglich, all die tollen Gelegenheiten an Gesprächen wahrzunehmen, da es einfach zu viele inspirierende und interessante Persönlichkeiten anwesend waren, aber die Zeit verstrich leider wie im Fluge. Aber das tolle ist, dass der Kongress so für jeden seine Höhepunkte bietet. Vielseitige Themenabdeckung der Referenten, die Möglichkeit der Beteiligung der Kongressteilnehmer, viele Gelegenheiten für Gespräche und der abendliche Ausklang mit Bar und Musik bieten somit ein unvergessliches Erlebnis, welches man in der Form im Internet nicht geboten bekäme.
Ich möchte nochmal meinen Dank an Jens, allen Helfern und Sponsoren der Veranstaltung und den Künstlern und Referenten richten, ihr habt ein tollen Tag mit den vielen Besuchern, die aus den deutschsprachigen Raum angereist waren, organisiert und gestaltet. Ich bin schon gespannt, wo der Kongress das Nächste Mal aufschlagen wird.
Über die erste Veranstaltung schrieb ich bereits meine persönlichen Eindrücke nieder. Siehe: Kongress der unabhängigen Medien 2009 Tag 1
Woraus sich auch dieser Post herauskristallisierte: Das Links-Rechts Paradigma - Die Nazikeule
Auf dem 2. Kongress war ich leider nicht zu gegen. Kongress der unabhängigen Medien 2010 in Sinsheim
Soweit eine kleine Chronologie, aber nun zurück zu einem sommerlichen Apriltag in Hannover. Da die Veranstaltung bereits um 10Uhr losging, traten wir zeitig unsere Reise von Berlin nach Hannover an. Als wir die Hotellobby durchquert hatten, kamen wir in einen langen Korridor, in dem sich bereits eine Schlange gebildet hatte. Es wirkte doch alles im ersten Moment etwas chaotisch. Aber wir erhielten dennoch recht zügig unsere Karten für den Kongress und trotz leichter Verspätung unsererseits, ging die Veranstaltung erst los, als nahezu alle Plätze des Saals belegt waren.
Die Wahl der Location war im Gegensatz zur ersten Veranstaltung sehr angenehm. Ein großer, heller, klimatisierter Konferenzraum, bequeme Sitzmöglichkeiten, eine große Videoleinwand und auch die Tonübertragung der Referenten wurde hervorragend umgesetzt.
Max Otte
Der erste Referent war Prof. Max Otte. Er hat sich einen Namen als sogenannter Krisenprophet gemacht, da er die Geschehnisse der Finanzkrise kritisch betrachtet. Nun ich bin genau durch diese Thematik überhaupt zur Wahrheitsbewegung gestoßen, daher bot der Vortrag für mich persönlich nicht viel Neues. Damit möchte ich nicht den Vortrag Herr Ottes schmälern, allerdings meinten auch andere Kongressteilnehmer, dass er teils interessante Sachen ansprach, dort aber nicht weiter machte. Denn durch seine Lehr- und Finanztätigkeiten hat Max Otte einige praxisnahe Erfahrungen zu berichten.
Es beschleicht ein das Gefühl, dass Herr Otte, nachdem er nun einen Lehrstuhl für Wirtschaftsgeschichte an einer Universität erworben hat, (dies erwähnte er beiläufig in seinem Vortrag) nicht mehr eine große Motivation verspürte, tiefgreifende kritische Elemente aufzugreifen.
Allerdings muss man auch anfügen, dass der Saal nahezu komplett gefüllt war und dass das Publikum sicher auch einen recht unterschiedlichen Wissenstand hatte. Ein Blick auf die Webseite des eifrigen Redners offenbart ebenso Kontakte in allerhöchste Gremien! Erwähnt seien hier die Atlantik-Brücke, e.V., die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V. und der American Council on Germany. Nun bei seiner akademischen Karriere verwundert es nicht, dass der Mann in solchen Gremien vertreten ist und ich möchte mir auch darüber kein Urteil bilden. Seine wirtschaftlichen Analysen sind durchaus interessant und ich würde Herrn Otte in die Kategorie der Mainstreamwirtschaftswissenschaftler mit Bereitschaft für kritische Blicke über den Standardthemen hinaus einordnen. Ich denke diese Einschätzung gibt auch dieses Bildzeitungsinterview wieder: Wird der Euro scheitern?
Nun was mich etwas stört ist das Suchen der Lösungen aus einem verkorksten System heraus:
Von den Schulden kommen wir nicht mehr runter. Letztlich kann es nur durch eine Kombination von Sparen, Wachstum und moderater Inflation gehen. Seit dem Frühjahr denkt ja auch der internationale Währungsfonds offen über Inflation nach.Ich bezweifle das dass der Weisheit letzter Schluss ist! Allerdings erwähnte Jens, dass Herr Otte auch die Gelegenheit erhalten soll, offen zu sprechen. Dafür würden Kamera und Live-Stream extra unterbrochen werden. Dies geschah leider nicht.
Ich bleibe nach wie vor skeptisch, ob Herr Otte ein Systemsalamander ist, der sich durch seine Erfahrungen dem Mainstream anpasst, um nicht vollkommen von der Bildfläche zu verschwinden und insgeheim seine persönlichen Gedanken nur einen kleinen Kreis offenbart oder ob er zur Kategorie der Wirtschaftsanalysten zählt, welche eben das Ansprechen, was seit der Finanzkrise ohnehin mehr als offensichtlich ist, aber letztendlich für die Modelle der Gesellschaftstransformation wirbt, welche ja zu einer Weltwirtschaftsregierung mit bargeldlosen Zahlungsverkehr führen soll (dies ist mir bisher allerdings nicht direkt aufgefallen!) oder ob er unbewusst die Leute für Veränderungen sensibilisiert.
Fazit: Fachliche ausgezeichnete Einblicke in die Welt der Finanzmärkte, aber als Systemkritiker würde ich diesen Mann noch nicht bezeichnen. Zumindest hat er mich hier nicht in seiner Argumentation vollständig überzeugt.
2. Referent und kleiner Nachmittagsspaziergang im sonnigen Hannover
Im Anschluss an Herr Otte folgte Andreas Freiherr von Richthofen. Da ich bereits auf dem 1. Kongress einen ausführlichen Vortrag zur Veröffentlichung von Büchern und Verlagsarten gehört hatte und das Wetter an jenen Tag einfach traumhaft war, beschlossen wir lieber etwas die Umgebung zu erkunden.
Scheinbar waren wir nicht die Einzigen, welche der Verlockung der wärmenden Sonnenstrahlen wiederstehen konnten. Und so traf man auch in der Nähe des Hotels auf interessante Gesprächspartner, welche man bisher nur aus dem Web kannte und konnte einige persönliche Fragen loswerden, welche einige der typischen Vorurteile verblassen lässt, mit denen sich viele Internetaufklärer rumplagen müssen.
Ebenso nutzen wir die Gelegenheit sich einmal den ominösen Glaspalast, welcher ein wichtiges Rechenzentrum der Sparkasse für den Raum Niedersachsen darstellt, aus nächster Nähe anzuschauen. Dieses lag nämlich ganz in der Nähe des Ramada Hotels, indem der Kongress tagte. Jenes Rechenzentrum wurde ausgerechnet in einer heißen Phase der Finanzwelt durch einen kleinen Marder stillgelegt.
Zurück im Hotel erlebte man eine entspannte Stimmung. Im Hof saßen einige Gäste des Kongresses in gemütlicher Runde beisammen und der Mittag neigte sich langsam dem Ende zu. Damit brach die nachmittägliche Runde der Referenten an.
Andreas Popp
Andreas Popp ist ein herausragender Aufklärer und Redner. Mehr Infos auf seiner Seite: Wissensmanufaktur
Ich kannte bereits die Thematik. Hier der Aufsatz: Demokratie als Religion!
Der Vortrag wurde bereits auf Infokrieger News veröffentlicht und ihr könnt euch ein eigenes Bild machen.
Andreas Popp : Steuern sind Schutzgeldzahlungen
Videoquelle: NWOCheffe
Videobeschreibung:
Andreas Popp beim Kongress der unabhängigen Medien 2011 in Hannover. Der Betreiber der http://www.wissensmanufaktur.net gab einige Interessante Ansichten zur Demokratie zum Besten.
Dilettantische Politik, Größenwahn und Übernahmeschlachten in Vorstandsetagen der Konzerne, eine aus dem Ruder gelaufene Geldmengenpolitik und massive Umweltzerstörung bestimmen das Bild unserer heutigen Zeit. Andreas Popp hat den Anspruch, die wirtschaftlichen Zusammenhänge dieser Welt von vielen Seiten zu beleuchten und in allgemeinverständlicher Form dem interessierten Zuhörer die Komplexität nahe zu bringen. Das Spannungsfeld zwischen der Globalisierung und dem Sozialgefüge wird viel verändern. Es geht alle an! Die allgemeine Politik und Finanzwirtschaft mit ihren "Weiter so" Parolen ist nun endlich auch beim Bürger unglaubwürdig geworden. Viele Menschen sind verunsichert und suchen händeringend nach realistischen Informationen, um für die Zukunft gewappnet zu sein.
Die These von Andreas Popp: "Wer sich rechtzeitig auf die zu erwartende Weltwirtschaftskrise vorbereitet, wird sie definitiv besser durchstehen und eventuell sogar Chancen daraus generieren."
William Engdahl
Auf den folgenden Referenten hatte ich mich schon sehr gefreut. Leider konnte Herr Engdahl aufgrund eines Klinikaufenthalts nicht anwesend sein, aber es wurde kurzerhand ein Videostream über Skype organisiert. Abgesehen von gelegentlichen Tonaussetzern konnten wir so dennoch den informativen Vortrag Herrn Engdahls vernehmen.
Es ging um die Geopolitik im Nahen Osten und Nordafrika. Momentan ja ein heißes Thema und die gängigen Medien liefern uns hier kein vollständiges Bild. Dabei ging er auf Gaddafi, Beziehungen zu anderen Staaten, der Ölprivatisierung und den US-Imperialismus ein. Er nannte in diesen Zusammenhang Banken wie J.P. Morgan Chase und Goldman Sachs, welche an diesen Geschäften maßgeblich beteiligt sind oder sie maßgeblich fördern. Auch erwähnte er politische Agioteure wie Brezinski und Bush. Mehr zu Herrn Engdahl unter anderem im Kopp-Verlag.
Sepp Holzer
Auch der letzte Referent war einer meiner Favoriten, Sepp Holzer der Agrarrebell. Angekündigt wurde sein Beitrag von Nicolas Hofer. Zuerst wurde ein 12 Jahre alter Film über Sepp Holzer und seinen Hof gezeigt. Allerdings hatten die Kongressteilnehmer auch die Möglichkeit Herrn Holzer währenddessen in der Hotel Lobby Fragen zu stellen. Nach dem Film stand Herr Holzer auch dem gesamten Publikum Rede und Antwort und ich muss sagen es macht einfach Spaß diesen Mann zuzuhören.
Dieser forsche österreichische Dialekt gepaart mit der tiefen Erfahrung, die Sepp Holzer in seinen zahlreichen Agrarprojekten weltweit gesammelt hat, macht diesen Mann einfach zu einem einmaligen Erlebnis.
Beispielsweise sprach eine Kongressteilnehmerin an, dass sie gelesen hätte dass man Kartoffeln nur 3-4 Jahre durch eigene Saat der vorigen Ernte erhalten könne. Dazu sortiert man die kleinsten Kartoffeln aus.
Herr Holzer fand hierfür prompt eine logische Antwort. Warum sollten man für die kommende Saat die schwächsten, sprich kleinsten Früchte der Pflanze verwenden? Ist es denn nicht sinnvoller die prächtigsten und am stärksten entwickelten Kartoffeln für die neue Saat zu verwenden?
Oder er berichtete wie es möglich ist in Spanien im Hochsommer in einem Teich Forellen und Störe zu halten. Herr Holzer war noch lange an dem Abend in der Hotellobby zu gegen und zeigte den Gästen Fotos und stand für weitere Fragen offen. Dieser Mann ist einfach inspirierend und erinnert ein an ein Thema, das für uns alle von Belang ist. Der Umgang mit der Natur und den Tieren und der Erzeugung unserer Nahrung.
Mehr von Sepp Holzer und seinen Projekten stellt er auf seiner Seite vor: Krameterhof
Der Abend
Nach den Referenten wurde der Konferenzraum umgebaut und den Teilnehmern wurden an diesem Abend zwei musikalische Acts geboten. Der erste Act ist der inzwischen durchs Internet, YouTube und anderen Communities bekannt gewordene Truthrapper Kilezmore und danach folgte die Bandbreite.
Ich hatte die Gelegenheit mit Kilez ein paar persönliche Worte auszutauschen. Zum einem erfuhr ich, dass er etwas ein halbes Jahr Zwangspause aufgrund eine Stimmbandentzündung hatte. Auch weiß ich aus eigener Musikererfahrung, das regelmäßige Live-Auftritte dem Künstler in seiner Entwicklung und Sicherheit weiterbringen, demnach hatte der junge 23-jährige Musiker ein gar nicht so leichte Aufgabe an diesem Abend, die er aber meiner Meinung nach mit Bravur meisterte.
Nach nur wenigen Minuten hatte er sich auf die Musik und Beats eingefunden und heizte durch geballte Wortakrobatik den Saal an. Leider traten wir nach dem Auftritt von Kilez unsere Heimreise an. Wie ich erfuhr ging der Abend wohl noch bis in die frühen Morgenstunden und auch der Auftritt der Bandbreite scheint gut angekommen zu sein. Wonja erwähnt den Kongress auf der Bandseite: Daran arbeiten wir gerade
Wer von Kilez More noch nicht so viel kennt, ich habe mal eine persönliche Auswahl des vielen Materials was von ihm auf YouTube veröffentlicht wurde zusammengestellt. Ich erfuhr das er sein 2. Album ebenso wie das Vorige zum kostenlosen Download anbieten will und das, obwohl seine Ersterscheinung eine enorme Downloadzahl erreichte. Er sagt, dass für ihn die Message am Wichtigsten sei, er möchte mit seiner Musik Leute inspirieren und zum Nachdenken anregen. Ich finde das verdient Respekt und wem die Musik gefällt, ihr könnt den jungen Künstler mit Spenden unterstützen von mir aus auch gern wenn euch die Musik nicht so zusagt, aber es gibt noch mehr Interpreten in der Netzwelt, die sich auch ernsthaft mit tiefen gesellschaftkritischen Themen beschäftigen.
Kleine ZUsammenstellung von Kilez Tracks
- Resonanz
- Die perfekte Welt
- Klartext
- Mein Pfad
- Rap Krieger
- Vorderste Front (300)
- Die kritische Masse Intro
- Nein zum EU-Vertrag
- TV Totale Verblödung
- Wiederholer
- Bis Ihr Den Shit Glaubt
- Nicht Nur Rap
- Lethargie
- Jetzt Bist Du Gefragt (Rhom Fox RMX)
Zum Abschluss noch ein Foto aus der Hotellobby. (Handycam nicht ganz scharf, entschuldigt) Hier befinden wir uns gerad im Gespräch mit Nicolas Hofer und im Hintergrund sieht man Sepp Holzer, der auf seinen Laptop Interessierten Fotos seine Projekte zeigt.
Leider ist es an einem Tag unmöglich, all die tollen Gelegenheiten an Gesprächen wahrzunehmen, da es einfach zu viele inspirierende und interessante Persönlichkeiten anwesend waren, aber die Zeit verstrich leider wie im Fluge. Aber das tolle ist, dass der Kongress so für jeden seine Höhepunkte bietet. Vielseitige Themenabdeckung der Referenten, die Möglichkeit der Beteiligung der Kongressteilnehmer, viele Gelegenheiten für Gespräche und der abendliche Ausklang mit Bar und Musik bieten somit ein unvergessliches Erlebnis, welches man in der Form im Internet nicht geboten bekäme.
Ich möchte nochmal meinen Dank an Jens, allen Helfern und Sponsoren der Veranstaltung und den Künstlern und Referenten richten, ihr habt ein tollen Tag mit den vielen Besuchern, die aus den deutschsprachigen Raum angereist waren, organisiert und gestaltet. Ich bin schon gespannt, wo der Kongress das Nächste Mal aufschlagen wird.