Erkenntnisse als Mutter eines Schlangenbesitzers.

Von Berit Andersen

Anschaffung: einfach

Seit etwa drei Wochen nennt der große Riesensohn eine Kornnatter sein eigen. Vor einer Woche fragte die Grundschullehrerin, die die Schlangen gezüchtet hatte, an, ob wir eine weitere aufnehmen könnten. Der Sohn war Feuer und Flamme und da wir inzwischen ein 1,20 m breites Terrarium besitzen, stimmte ich zu.

Emotionale Bindung: gering

Wir setzten die beiden Brüder zusammen, und drei Nächte lang war die Idylle perfekt. Dann war eine Schlange verschwunden und die andere saß dick und träge unter der Wasserschüssel. Schlangen erzeugen wohl keine großen Emotionen, denn die Söhne nahmen dieses Ereignis eher gelassen, und ich denke in diesen Dingen sowieso pragmatisch: Wir sparen uns die nächste Mahlzeit.

Nahrung: günstig und auf Vorrat

Die Schlange erscheint mir als unglaublich praktisches Haustier. Sie frisst, wenn sie nicht gerade ihren Bruder ermordet hat, etwa alle 10 Tage eine tote Babymaus. Babymäuse muss man in der Zoohandlung bestellen. 24 Stück (2 Tüten à 12 eingefrorenen Mäusen) kosten 15,95 Euro und damit hat man einen Vorrat für 120 240 Tage. Die Babymäuse lagern zwischen Brokkoli und Eiscreme im Eisfach. Bitte verratet der Knaben-Oma nichts.

Pflegeaufwand: gering

Da die Schlange selten frisst und sie für ihre Körperpflege lediglich eine Schale Wasser benötigt, ist der Pflegeaufwand sehr gering. Tatsächlich habe ich noch keinen Kotbrocken entdecken können, doch diesen kann man gegebenenfalls sehr einfach entfernen.

Prestige: hoch

Der große Riesensohn steht nicht gerne im Mittelpunkt, doch die Schlange und die damit einhergehende Aufmerksamkeit tun ihm sehr gut. Er hat Schlangi sogar am Zeige-Tag mitgenommen und seiner Klasse präsentiert. Sein Verantwortungsgefühl lässt ihn erkennen, wenn Schlangi gestresst ist. Dann kommt sie in ihre Transportbox und niemand darf sie mehr anfassen.

Fazit: Kornnattern sind pflegeleicht und unter zehnjährigen Jungs recht beliebt. Sie stinken nicht, sind hübsch und stärken Selbstbewusstsein und Verantwortungsgefühl.


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