„Es ist nicht entscheidend, ob Du ein Löwe oder ein Schaf bist,
entscheidend ist, dass Du darüber nachdenkst, wer oder was Du wirklich bist.“
Alexander Rykow
Ihr Lieben,
ich möchte Euch heute die Geschichte eines unbekannten Autors erzählen:
„Erkenne, wer oder was Du wirklich bist!“
„Der Schafhirte war mit seiner Herde am Fluss, als ein Löwe erschien, um zu trinken. Plötzlich erschallte ein Schuss und der Löwe sackte tot zusammen. Wenig später erschien der Wilderer, der es nur auf das Fell abgesehen hatte. Beim Häuten zog er ein Löwenbaby heraus und ließ es an der Uferböschung zurück.
Der Hirte nahm das Löwenbaby und sorgte für es. Das Baby folgte dem Hirten überall hin. Als es groß genug war, lud der Hirte seine Wäsche auf den Rücken des jungen Löwen, genau wie auf seine Schafe. So wuchs der Löwe mit Wäsche auf seinem Rücken auf, und wurde wie ein Schaf behandelt.
Eines Tages kam ein wilder Löwe auf der Jagd in die Nähe der Schafe, die auf der Weide Gras fraßen. Er traute seinen Augen kaum. Bei den Schafen war ein Löwe, der Gras fraß. „Wie kann das sein?“, dachte der Löwe. „Schafe sind unser natürliches Futter und da steht ein Löwe und frisst Gras!“
Also sprang der Löwe aus dem Busch und setzte auf die Herde zu. Alle Schafe begannen wegzurennen. Auch der zahme Löwe rannte weg. Er hatte Angst, so wie die Schafe. Der wilde Löwe hetzte ihm nach und fing den zahmen Löwen. Er sprang auf ihn und riss ihn zu Boden.
Der zahme Löwe hatte große Angst. „Bitte, mein Herr, fressen Sie mich nicht“, sagte er. „Lassen Sie mich los und zu den Anderen laufen.“„Aber Du bist ein Löwe“, antwortete der Löwe über ihm.„Nein, mein Herr, ich bin ein Schaf.“
Also nahm der Jagdlöwe seine Beute mit zum Fluss.„Schau Dein Spiegelbild an“, sagte er. „Wir sind gleich.“
Der Löwe schaute ins Wasser und sah zwei Löwen zurückschauen.„Jetzt brülle“, sagte der Löwe. Und der andere Löwe brüllte!So einfach ist das. Übe nicht, ein Löwe zu sein, sondern brülle!"
Ihr Lieben,
der Löwe, der König der Tiere, wie er oft auch genannt wird, ist sicher ein edles Tier.
Aber wenn ich ehrlich bin, ich möchte nicht unbedingt ein Löwe sein und auf Jagd nach anderen Tieren oder als Mensch auf andere Menschen gehen.
Wenn ich mir aussuchen könnte, was ich für ein Tier sein möchte, dann würde ich mir aussuchen, eine Nachtigall zu sein und dann würde ich den ganzen Tag die Menschen mit meinem Gesang erfreuen.
Aber darum geht es in unserer kleinen Geschichte nicht.
Unsere kleine Geschichte möchte uns dazu anhalten, uns Zeit für uns selbst zu nehmen, Zeit zum Nachdenken, Zeit um zu entdecken, was für Talente und Fähigkeiten in uns stecken und diese dann auch zu nutzen.
Wenn wir unsere Talente und Fähigkeiten nicht nutzen, leben wir immer so, wie andere Menschen glauben, dass es für uns richtig wäre, ohne entdeckt zu haben, was wirklich in uns steckt.
Wir können viel mehr, als wir uns selbst zutrauen.
Die eigenen Talente und Fähigkeiten zu entdecken und zu fördern, stärkt auch unsere Selbstbewusstsein und unsere innere Zufriedenheit.
Deshalb sollten wir auch unsere Kinder und Enkelkinder in ihrem Bemühen stärken, die eigenen Fähigkeiten und Stärken zu entwickeln.
Ein Mädchen sollte nicht deshalb Ballettunterricht nehmen, nur weil seine Mutter das wünscht, obwohl es vielleicht viel lieber Fußball spielen würde.
Ein Junge sollte nicht deshalb Fußball spielen, nur weil sein Vater davon träumt, dass sein Sohn Karriere machen könnte, obwohl er vielleicht viel lieber Weitspringer werden würde.
Wir sollten unser Leben und das Leben unserer Kinder und Enkelkinder nicht vorübergehen lassen, ohne uns nicht wenigstens die Mühe gemacht zu haben, zu entdecken, was für Fähigkeiten und Talente in uns und ihnen stecken!
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch heute einen fröhlichen strahlenden Tag und grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner
Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt
