Erinnerungen an Orkney

Von Xeniana

Im Dämmern bin ich mit dem Bulli noch einmal in die Stadt gefahren.  Manchmal ist der Sog zu einem Buch so stark, dass ich es jetzt und hier haben muss. „Nachtlichter“ von Amy Liptrop.

„Orkney-eine vom Meer umtoste, windgepeitschte Inselgruppe im Norden von Schottland zwischen Nordsee und Atlantik…“

Eine Beschreibung karg wie die Orkneys und dennoch trifft mich die Flut der Erinnerungen an das Leben dort. Man wacht auf, es ist noch dunkel und man hört das Meer rauschen toben. Johns Haus steht direkt am Meer. Es hat mehr Fenster als Wände. Morgens roch es nach Porridge und Kaffee, Nescafe den ich nie mochte. John lebt nicht mehr, er starb viel zu früh, Krebs ist ein Arschloch.  Hier ist es : Johns Haus

Erinnerungssplitter, nach Erinnerungssplitter. Mit dem Geländewagen zur Lachsfarm, im Auto der Übelkeit verursachende Fischfuttergeruch. Mit dem Boot rüber zum Mainland -einkaufen. Und immer diese raue Einsamkeit, der Wind, das Meer, die Möwen. Nie habe ich ein schöneres Weihnachten gefeiert , nie ein fröhlicheres Silvester.

Orkney war mein Ort. Ich lege das Buch beiseite.