Erinnerung im Blick

Von Stefanliebich

Frühjahrsputz für Stolpersteine Wiebke Maeß

Regelmäßig hat Stefan Liebich einen Termin, der mit keinem anderen zu vergleichen ist. Dann nimmt er Lappen, Schwamm und Reiniger zur Hand und fährt durch seinen Wahlkreis, um einer besonderen Verpflichtung nachzukommen, denn Stefan hat die Patenschaft für insgesamt drei Stolpersteine übernommen. Vor der Stargarder Straße 6 reinigte er sorgsam die Steine von Helene und Erika Becker und stellte eine Blume zum Gedenken ab – interessiert beobachtet von Passantinnen und Passanten. Auch in der Fehrbelliner Straße 3 gab es noch einen Stein zu putzen – den erst letztes Jahr verlegten Gedenkstein für Theresa Zlotnicki.

Der Künstler und Projektleiter Gunther Demning sagte zu einem früheren Anlass, er werde des Öfteren darauf angesprochen, ob es nicht respektlos sei, sozusagen auf dem Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus herumzutrampeln. Im Gegenteil, entgegnete er dann, jeder Blick auf die Messingplatte im Boden sei schließlich eine Verbeugung. Eine Geste, die auch heute wieder zu sehen war, denn die blitzeblanken Gedenksteine mit den Blumen zogen wieder viele Blicke auf sich. So wird die Erinnerung im Pankower Stadtbild wachgehalten, auch mit tatkräftiger Hilfe von Stefan Liebich.