Schulgeschichten fallen bei Euch allen unterschiedlich aus. Bei mir ist es keine Ausnahme.
Heute möchte ich einmal über Bestrafungen in der Schule nachdenken und mich erinnern, wie sah es zu meiner Schulzeit aus.
Ab in die Ecke!
Eine Ohrfeige bekam ich auch noch.Oh je. Hört sich nicht gut an.Als ich, 1977 in die Schule kam, da gab es die "Prügelstrafe" schon nicht mehr. Die Lehrer durften also nicht mehr mit dem "Rohrstock" feste "druff" machen. Glück für mich.
Die Lehrer waren natürlich noch dieselben wie zuvor.
In der Grundschule gab es noch eine härtere Gangart.
Unser Klassenlehrer hatte die "schlechte" Angewohnheit in der Klasse umherzulaufen, hinterher schauen durften wir da nicht, der Blick hatte an die Tafel zu gehen.Verhängnisvoll, denn wenn man nicht aufpasste und gerade mit dem Nachbarn flüsterte, traf einem die Kopfnuss ohne Vorwarnung *aua*
Besonders fies fand ich die Angewohnheit die Ohren zu drehen und lang zu ziehen *aaaaah* tat wirklich weh.
Und ja, ich war empört, kann mich aber nicht mehr erinnern, weshalb ich der Empfänger war.
Mein erstes Nachsitzen bekam ich aus dem Nichts heraus...
...ich lief zur Tür hinein und mir flog eine grüne Turnhose ins Gesicht. Natürlich nahm ich die und schleuderte sie dem Empfänger zurück…mein Pech.
Gerade kam der Klassenlehrer herein und schwupp, eine Stunde Arrest bzw. Nachsitzen ;)
Wenn ich mich richtig erinnere nannte man es aber „Arrest“ oder „Strafstunde“, auch nicht besser. Da saß man dann in einem Zimmer, ohne eine wirkliche Aufgabe zu haben und musste die Strafe absitzen. Schön.
Es genügte schon ein Blick nach hinten, ein Wort oder ein flüstern – dann war man dran, da gab es keine Verhandlung, es wurde sofort abgeurteilt und vollstreckt.
„Ab in die Ecke“ gab es auch noch, da musste man sich dann, den Rest der Unterrichtsstunde, in eine Ecke stellen und den Blick an die Wand richten – war nicht sehr spannend.
Nicht, dass Ihr denkt, ich wäre besonders frech gewesen, nein. Ich hatte in Betragen eine Eins. Bis auf das Jahr, wo ich diese Turnhose warf, tja, so schnell konnte es gehen.
Heute hört man ja oft von Misshandlung in der Schule, wenn ich dann den Schilderungen lausche, tja also viele von uns sind dann in diesem Sinne „misshandelt“ worden.
Dieses „in die Ecke“ stellen wäre heute eine Erniedrigung und nicht mehr tolerierbar.
Ich denke es geht da heute viel lockerer zu im Unterricht, vielleicht zu locker?
Wenn bei uns der „Herr Lehrer“ die Klasse betrat, dann mussten wir noch alle aufstehen. Nach dem Gruß „Guten Morgen“ schallte es aus allen Kehlen „Guten Morgen Herr Lehrer“. Setzen.
Es gab auch einen gewissen Drill.
„Hände auf den Tisch“, also die Daumen nach unten und die Finger auf der Tischplatte. Ein weiteres Kommando lautete „Arme verschränkt“ – klar, was darunter zu verstehen war.Am Tisch lümmeln war auch nicht, gerade sitzen war angesagt sonst wurde man gleich ermahnt.
Wenn man so will, gehörte ich der letzten Generation der deutschen Schüler an, welche unter dem Ausklang dieser Erziehungsmaßnahmen stand.Ob es heute oder früher besser war mag ich nicht zu beurteilen.
Was meint Ihr?
Wie habt Ihr die Strafen in Eurer Schulzeit erlebt? Habt Ihr Erfahrungen mit der heutigen Schule?Erinnerungen aus dem Alltag. www.alltagserinnerungen.de Lust einen Gastbeitrag zu verfassen? - Schreiben Sie einfach an "[email protected]"