Erinnere Dich nur an das Schöne!

Von Wernerbremen


Ihr Lieben,
heute Nachmittag möchte ich Euch eine kleine Geschichte von Alfons Schweiggert erzählen:

„In der Erinnerung haftet das Schöne“

„Ein Kind fuhr mit einem Schlitten von einem Berg hinab.
In ein paar Sekunden kam es herunter gesaust.
Dann zog es den Schlitten wieder auf den Hügel hinauf.
Das dauerte sechs Minuten.

Elfmal fuhr das Kind hinab, zehnmal zog es den Schlitten hinauf.
Insgesamt dauerte die Abfahrt nur eine Minute, das Hinaufziehen aber eine Stunde.
Trotzdem dachte das Kind auf dem Nachhauseweg nur an die kurze Abfahrt,
nicht an die lange Zeit des Hinaufziehens.“


Ihr Lieben,

das, was uns über dieses Kind berichtet wird, das erleben wir selbst sehr häufig:
Da sind die Vorbereitungen auf Ostern, das leckere Festmahl, das Verstecken der Ostereier, alles Tätigkeiten, die Zeit kosten, die wir aber gerne opfern, um unseren Lieben, unseren Kindern und Enkelkindern eine Freude zu bereiten, auch wenn das leckere Festmahl schnell verzehrt, die Ostereier schnell gefunden sind.

Diese Einstellung, nicht die lange Zeit der Vorbereitung zu sehen, sondern sich an der kurzen Zeit der Freude zu ergötzen, diese Einstellung sollten wir auch auf die Vergangenheit anwenden.

Was unsere Vergangenheit betrifft, so schleppen wir zwei große Rucksäcke mit uns:

Den einen, den leichteren Rucksack haben wir uns auf den Rücken geschnallt.

Er enthält alle unsere schönen Erinnerungen an die Vergangenheit und er sorgt dafür, dass wir aufrecht gehen und mit strahlendem Gesicht durch diese Welt gehen.

Den zweiten Rucksack haben wir uns auf die Brust geschnallt.
Er enthält all die bösen Erinnerungen aus der Vergangenheit. All die Erniedrigungen, all die Demütigungen, all die Entmutigungen, all unsere Niederlagen, all das Leid und die Not und die Schwierigkeiten, die wir erlebt haben.
Und weil dieser Rucksack so schwer ist, drückt er uns auf die Brust, nimmt er uns die Luft zum Atmen, zieht er uns herunter und sorgt dafür, dass wir mit gesenktem Blick durch diese Welt gehen und nur den Straßendreck sehen und nicht die leuchtenden Sterne am Himmel.
Dass ich heute nach all meinen Kindheits- und Jugenderlebnissen so fröhlich leben kann, hat vor allem damit zu tun, dass ich den zweiten Rucksack abgelegt habe, dass ich nicht mehr bereit bin, mich mit den schlechten Erinnerungen an die Vergangenheit zu beschäftigen.
Ich denke nur noch an die schönen, die aufbauenden, die fröhlichen Erinnerungen aus der Vergangenheit. Nur den Rucksack der schönen Erinnerungen schnell ich mir jeden Morgen auf den Rücken.
Ich wünsche Euch von Herzen, dass es auch Euch gelingen möge, die schlimmen Erinnerungen aus der Vergangenheit ruhen zu lassen und fröhlich Euren Weg zu gehen.

Ich grüße Euch herzlich aus Bremen und wünsche Euch einen unbeschwerten Nachmittag
Euer fröhlicher Werner 

Quelle: Karin Heringshausen