Eric Clapton - Old Sock

Erstellt am 13. März 2013 von Wasser-Prawda @WasserPrawda

Mit „Clapton“ war Eric Clapton musikalisch im relaxten Alterswerk angekommen. Auch sein 21. Studioalbum „Old Sock“ ist entspannt wie ein fauler Nachmittag im Strandhaus in der Karibik. Mit Gästen wie Steve Winwood, Taj Mahal und Paul McCartney spielt er vorwiegend Klassiker der Bluesgeschichte und aus dem American Songbook.

Willkommen zurück im Schaukelstuhl! Während draußen der Winter wieder zurückgekehrt ist, kommt Clapton uns gleich mal sommerlich: Aus „Further On Down The Road“ von Taj Mahal macht er einen entspannten Reggae - und später spielt er auch noch Peter Toshs „Till Your Well Runs Dry“ im karibischen Sommersound. Nein, Eric Clapton will und muss niemandem mehr etwas beweisen. Wenn er denn doch noch mal ins Studio geht, dann macht er das aus purem Spaß an der Musik und daran, mit guten Freunden zusammen zu spielen. Und wie kann man eine gemütliche Session am besten gestalten: Mit Songs, die man immer schon kennt: Von Gershwins „Our Love Is Hear To Stay“ über „All of Me“ bis hin zu ausgerechnet Gary Moore‘s „Still Got The Blues“ geht das Programm von „Old Sock“. Und immer hat man das Gefühl, hier einer lässigen Privatparty beizuwohnen: Niemand spielt sich irgendwie in den Vordergrund. Und etliche Kritiker haben schon aufgeheult, weil auch Clapton selbst nicht mehr mit dem Furor von Derek & The Dominos daher rockt, sondern jazzig-locker dahinspielt. Höchstens bei dem sehr schönen „Gotta Get Over“, einem von zwei neuen Songs des Albums, kommt er etwas mehr auf Touren.

Insgesamt macht „Old Sock“ ne Menge Spaß. Es ist eine nette Platte, nicht so gut wie „Clapton“, aber im ähnlichen Stil und mit ähnlichem Genuss zu hören. Eine musikalische Sensation braucht aber niemand zu erwarten. Dafür sind jüngere Heißsporne gefragt.