In Japans riesigen Städten wie Tokio und Co. ist es nicht immer leicht einen Rückzugsort zu finden. Oft ist es voll, eng und teuer. Zusätzlich steht man dank der zahlreichen Konventionen dauernd unter der Beobachtung seiner Mitmenschen, sodass es nicht immer möglich ist, eine entspannte Auszeit von der Arbeit zu verbringen.
Dies brachte den ein oder anderen Großstädter dazu den Mietwagen zweck zu entfremden. Das Netz ist gut ausgebaut und ein Mietwagen verhältnismäßig günstig, da nur eine Grundgebühr von wenigen Euros erhoben wird und weitere Gebühren pro gefahrene Kilometer abgerechnet werden. Große Carsharinganbieter mit über 200.000 Nutzern wie Orix oder TT Docomo hatten schließlich bemerkt, dass etwas nicht stimmte. Der Kilometerstand der Autos blieb trotz zahlreicher Vermietungen nahezu unverändert.
Eine Umfrage unter Nutzern ergab Erstaunliches. Carsharing-Fahrzeuge wurden für entspannte Mittagspausen besetzt, zum Beispiel, um unbeobachtet essen zu können oder ein Schläfchen zu halten. Auch kam es vor, dass der Mietwagen als Schließfachersatz diente, um zusätzliches Gepäck, Jacken und ähnliches zu verstauen. Nicht selten wurde das Auto dank USB-Anschluss auch zur Handyladestation oder zum Pausenkino umfunktioniert.
Anbieter sind wenig begeistert von diesem Trend, nicht nur aufgrund des ausbleibenden Verdienstes. Damit die Heizung oder auch die Klimaanlage funktioniert, lassen viele Mieter den Motor laufen, was der Umwelt schadet.