Energieeffizienz wird heute vor allem technisch betrachtet. Es geht um innovative Technologien, die helfen den Energieverbrauch bei gleicher Leistung zu verringern. Die erzielten Fortschritten in den vergangenen Jahren waren teilweise sehr beeindruckend. An der technischen Entwicklung kann es also nicht liegen, wenn die Umsetzung nur langsam vorangeht. Neben der Attraktivität von Energieeffizienz wird der Faktor menschliches Verhalten noch zu wenig beachtet. Ein Startup aus Berlin möchte nun mit einer App die Potentiale heben, die in der Energieeinsparung durch sparsames Verhalten liegen. Die Betaversion der App Enffi ist jetzt verfügbar.
Energieeffizienz ist mehr als nur Technologie
Für mich ist das menschliche Verhalten ein wichtiger Faktor für ein Erfolg der Energieeffizienz. Ohne entsprechendes Verhalten, das nur angeregt aber nicht erzwungen werden kann, kann Technologie nicht seine volle Wirkung entfalten. Auch Verhalten alleine kann schon vieles bewirken, noch ohne Investitionen in neue Technologien.
Ich sehe daher diesen Weg der App Enffi als sehr interessant und freue mich zur Verbreitung beitragen zu können. In einigen weiteren Beiträgen werde ich, gemeinsam mit dem Team hinter der App, die Potentiale zur Energieeinsparung durch menschliches Verhalten, thematisieren. Ich mache hier zwar Werbung für die App, die Zusammenarbeit ist jedoch auf rein inhaltlicher Basis.
Start der Betaversion der App Enffi
Die App Enffi gibt es jetzt in einer ersten Beta-Version für Android, und im Laufe des ersten Quartals 2016 auch für iOS, als Grundversion der geplanten App. Wer daran interessiert ist, kann sich bei enffi.de registrieren. Als Anfang steht die Visualisierung der Energieeffizienz in Form eines Avatars – die „Effizienz-Blume“ – im Mittelpunkt. In dieser wird die Wärme und Stromeffizienz der Nutzer präzise errechnet und auch die anderen Handlungen in Bezug auf Energieverbauch innerhalb und außerhalb der App widergespiegelt. So werden die Nutzenden für effizientes Verhalten belohnt und lernen welche Verhaltensweisen sich besonders positiv auswirken.
Zunächst wird die App kostenlos angeboten, später ggf. auf freiwilliger Basis anhand des eingesparten Geldes der Nutzer monetarisiert.
Was soll erreicht werden mit der Energiespar-App?
Das Ziel der App Enffi ist es, das Thema Energieeffizienz für Privathaushalte interessant und spannend zu machen. Enffi ist auf eine Weise gestaltet, wie man es in diesem eher technisch geprägten Feld nicht erwarten würde intuitiv, emotional und minimalistisch. Damit richtet Enffi sich einerseits an Menschen, die sich schon für ihren Energieverbrauch interessieren, wissen möchten wie Effizient sie sind und Interesse an einem Vergleich haben. Andererseits aber auch explizit an Personen, die sich mit dem Thema heimischer Energieeffizienz noch nicht tiefgreifend beschäftigt haben und bisher von der Hemmschwelle der technischen Prägung des Themas abgehalten wurden.
Wer steckt hinter Enffi?
Das Team von Enffi mit Chris, Max und Gerrit, Foto: EnffiZur Entwicklung der App Enffi haben sich drei Freunde zusammen getan, die sich bereits aus der Schulzeit kennen. Das sind Chris Menzel, Gerrit Begher und Max Bohm. Chris ist der technische Experte im Team, Gerrit ist verantwortlich für die Software-Entwicklung und Max ist als Soziologe und Bildungswissenschaftler zuständig für Produktkonzeption und Design.
“Wir sind davon überzeugt, dass das Thema der Verhaltensbasierten Energieeffizienz unterrepräsenteiert ist. Die Potentiale sind enorm und kostenfrei zu realisieren. Entsprechend wollen wir dieses Thema prominenter platzieren und den Menschen helfen, die Potentiale zu nutzen, indem wir wissen vermitteln und eine Hilfestellung zu einer nachhaltigen Verhaltensänderung bieten.”
Wie kam es zu der Idee einer App für Energieeinsparung durch Verhaltensänderung?
Bei der Beschäftigung mit dem Thema der heimischen Energieeffizienz fiel Chris auf, dass das Thema bisher aus einer rein technischen Perspektive behandelt wird. Nachdem er sich in die wissenschaftliche Literatur eingelesen hatte, wurde ihm klar, dass die Potentiale enorm sind: Verschiedenste Studien kommen auf Einsparungen von 5 bis 20% ohne Komfortverluste.
Zusammen mit Max, der sich mit Motivationsmechanismen beschäftigt, stellte es sich dann die Frage, wie man Menschen dazu bringen kann, ihr Verhalten zuhause energieeffizienter zu gestalten. Schnell stellten sich vor allem Mechanismen die sich einer Sozialen Ebene bedienen als die wirksamsten heraus.
So wurde die Idee geboren eine gamifizierte App zu entwickeln, die Menschen die Übersicht über ihre Energieeffizienz bietet und zahlreiche Möglichkeiten, zum direkten Vergleich mit Freunden, Gruppen, Kommunen, Büros bietet.
Die Geschichte geht weiter
Mit dem Start der Betaversion der App geht die Geschichte von Enffi so richtig los. Ich werde weiter dabei bleiben, sie begleiten und mich auch mehr dem Thema Verhalten beschäftigen. Was interessiert Euch bei diesem Thema besonders und was denkt Ihr über das Thema?
Über Andreas Kühl
Energieblogger aus Leidenschaft mit großem Faible vor allem für effiziente Energienutzung im Strom- und Wärmebereich. Aber auch die kostenlose Energie, die uns die Natur zur Verfügung stellt ist faszinierend und Herausforderung zugleich.