"Du siehst Dinge und fragst: „Warum?”
Doch ich träume von Dingen und sage „Warum nicht?”
George Bernard Shaw
Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch die Geschichte eines unbekannten Autors erzählen, die in ganz verschiedenen Variationen erzählt wird und die Ihr in der einen oder anderen Form sicher schon gelesen habt:
„Ergreife die Chancen, die Dir das Leben bietet!“
„Ein Mann treibt mitten im Ozean und ist kurz vor dem Ertrinken. Da kommt ein Schiff vorbei und bietet ihm Hilfe an. "Nein“ sagt der Mann, "ich warte darauf, dass Gott mich rettet“.
Ein paar Minuten später fliegt ein Hubschrauber über ihm und der Pilot ruft ihm zu:
"Halten Sie sich an dem Seil fest“. "Nein“ ruft der Mann zurück, ich warte darauf dass Gott mich rettet.
Kurz darauf taucht ein U-Boot auf, und die Luke öffnet sich. "Schwimmen Sie hierhin, dann können wir Sie hereinziehen“, schreit der Kommandant. "Nein“, brüllt unser Mann zurück, ich warte darauf dass Gott mich rettet.
Schließlich, als keine Hilfe mehr in Sicht ist, schaut der Mann zum Himmel und fragt: "Lieber Gott warum rettest Du mich nicht?“ Und eine Stimme aus den Wolken antwortet: "Ich habe Dir einen Hubschrauber, ein Schiff und ein U-Boot gesandt. Der Rest mein Sohn, lag an Dir!“
Ihr Lieben,
diese Geschichte erinnert mich an den Anfang meines Studiums in Göttingen.
Ich war den Schrecken meiner Kindheit und Jugend entflohen und war nach meinem Abitur und einem langen Klinikaufenthalt heimlich nach Göttingen zum Studium aufgebrochen.
In einem Studentenheim fand ich Aufnahme. Damals bezahlte ich in dem Studentenheim für Unterkunft und Verpflegung monatlich 60.- DM (!).
Damit waren meine finanziellen Reserven fast erschöpft.
Am ersten Tag meines Studiums kam ich in die Universität und sah, dass in meinem Fachbereich ein Professor einen Zettel an eine Pinnwand hing, auf dem stand, dass er eine wissenschaftliche Hilfskraft suchte.
Als ich das sah, nahm ich allen meinen Mut zusammen, warf mein Herz über die Schnur und sagte zu dem Professor:
„Dem Zettel können Sie gleich wieder abnehmen, ich bin derjenige, den Sie suchen!“
Später, als ich bereits mit dem Professor gut befreundet war, erzählte er mir, dass er sehr erstaunt gewesen sei, als er in dem Gespräch mit mir festgestellt habe, dass ich noch keinen Tag studiert hatte, aber mein Mut, meine Kühnheit, ihn zu fragen, hätten ihn beeindruckt und deshalb habe er es mit mir versucht.
Ihr Lieben, wie ihr wisst, glaube ich an Gott und ich glaube auch, dass er uns hört, wenn wir zu ihm beten, aber er hat uns auch unseren Verstand, unseren Willen geschenkt.
Wir können uns nicht damit herausreden, Gott würde uns nicht helfen, wir können auch nicht warten, bis Menschen auf uns zukommen und sagen: „Darf ich Dir helfen?“ Das wird äußerst selten geschehen.
Die Chancen, die uns das Leben bietet, die sollten wir ergreifen. Vielleicht tun wir das mit zitternden Knien und großen Zweifeln, ob wir den richtigen Weg einschlagen. Entscheidend aber ist, dass wir und auf den Weg machen, dass wir unsere Chancen ergreifen, dass wir mutig sind und uns entscheiden, dass wir auf dem von uns eingeschlagenen Weg zuversichtlich voranschreiten.
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch eine Woche des Mutes, der Zuversicht und der Hoffnung und grüße Euch herzlich aus Bremen
Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt
Euer fröhlicher zuversichtlicher Werner