Nach über 15 Jahren schaffte ich es im Juli 2015 mal wieder in die thüringische Landeshauptstadt Erfurt. Ich freute mich auf der Fahrt dorthin schon sehr, denn ich wollte auf alle Fälle zwei meiner Lieblingsorte dort besuchen: das Eiscafé San Remo und die Krämerbrücke. Daher konnte ich es nach Ankunft auch gar nicht erwarten, mit meinem Stadtrundgang zu beginnen.
Bequeme Anreise zum teuren Reisemobil Stellplatz
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Die Anreise nach Erfurt erfolgte mit dem Reisemobil über die Autobahn. Von der Partnerstadt Mainz aus braucht man bei normalem Verkehrsaufkommen keine drei Stunden dorthin. Zuerst schaute ich mir den kostenlosen Stellplatz am ega-Gelände an, dort war es mir aber zu einsam. Es stand kein anderes Wohnmobil dort, was mich zur Hauptferienzeit sehr überraschte. Und außer der Straßenbahnhaltestelle gab es nichts. Also führte die Fahrt weiter in die Innenstadt, wo es im Regierungsviertel Stellplätze auf einem öffentlichen Parkplatz gibt. Sie sind nicht die idyllischsten, aber zumindest zentrumsnah und definitiv nicht einsam. 12 Euro sind natürlich ein stolzer Preis, vor allem, weil es keinen weiteren Service gibt, aber man zahlt eben für die vermeintliche Sicherheit. Ein Gebläse einer Klima- oder Lüftungsanlage störte etwas, aber am Abend bzw. nachts war Ruhe und der Schlaf somit gesichert.
Stadtrundgang mit Höhenpunkten
Vom Stellplatz an der Regierungsstraße, Ecke Neuwerkstraße, marschierte ich dann auch gleich los zum Anger. Ein Stückchen weiter über den Juri-Gagarin-Ring drehte ich eine Runde und bog dann wieder in die Altstadt ein, durch kleine Gässchen zur Krämerbrücke. Mehr zu diesem schönen Ort in einem separaten Artikel. Von der Kirche direkt an der Brücke genoss ich dann den tollen Ausblick über die Stadt. Auch darüber mehr in einem weiteren Artikel. Über den Fischmarkt ging es weiter in die Marktstraße, wo ich dem legendären Eiscafé San Remo einen Besuch abstattete. Sie ahnen es, auch hier ist ein extra Artikel notwendig. Der Domplatz war vom Domstufentheater belagert, das gerade zur Nachmittagsvorstellung für Kinder lud. Ein Regenguss vermasselte die Aufführung aber gründlich. Ich warf einen kurzen Blick in den Dom, dann lief ich den Petersberg hinauf. Im dortigen Weinkeller machte ich eine Pause, denn der Regenguss beeinträchtigte natürlich auch meinen Rundgang. Details dazu finden Sie hier. Nach einer Runde über die Zitadelle mit schöner Aussicht spazierte ich dann wieder langsam zurück zum Stellplatz. Dort genehmigte ich mir im Irish Pub noch einen leckeren Burger zum Abendessen.
Aufschwung mit der Wende
Das klingt jetzt alles wie ein Schnelldurchgang, daher konzentriere ich mich auf einzelne Punkte auch nochmal in anderen Texten. Hier möchte ich vielleicht eher auf Erfurt und seine Geschichte eingehen. Wer auf historische Bauten und Fachwerkhäuser steht, ist hier richtig. Erfurt hat ein sehr reiches architektonisches Erbe. Dank der Ansiedlung des Bundesarbeitsgerichts wurde hier nach der Wende auch schnell investiert. 2014 wurde die Neugestaltung des Fischmarkts sogar mit dem Deutschen Städtebaupreis ausgezeichnet. Heute laufe ich wirklich sehr gerne durch die Innenstadt und genieße das Flair der Stadt.
Geschichte und Gegenwart
Erfurt wurde 742 erstmals urkundlich erwähnt, 1664 gehörte es zu Mainz. Die Universität, 1392 eröffnet, gilt als eine der ältesten. 1816 wurde sie aber wieder geschlossen. Erst 1994 erfolgte die Neugründung. Martin Luther war sicherlich der bekannteste Student dort. Studenten aus aller Welt tragen zum bunten Stadtbild bei und machen auch einen kleinen Teil der ca. 200.000 Einwohner aus. Ich kam aber nicht während dem Studium erstmals nach Erfurt, sondern deutlich früher, durch den Sport. Als Schwimmerin tauschten wir uns regelmäßig mit dem dortigen Verein aus, verbrachten auch ein Trainingslager vor Ort. Zu einer Schwimmerin habe ich heute noch Kontakt dank Sozialer Medien. Durch die Verbindung lernten wir auch das Eiscafé San Remo kennen, die Krämerbrücke und die Thüringer Rostbratwurst. Auf dem Markt am Samstag gab es immer besonders leckere Exemplare direkt vom Grill. Noch später kam es vor, dass Sportkollegen von mir Billigangebote der Deutschen Bahn heraussuchten und nur zum Shoppen und Eisessen morgens nach Erfurt und abends zurück fuhren. Ja, manchmal tut man schon verrückte Dinge.
Wer mehr über Erfurt erfahren möchte, dann dies über die eigene Tourismus-Seite tun.
Viel Spaß in der Stadt an der Gera!