Erfolgsmodell Unternehmergesellschaft

Erstellt am 5. Juni 2011 von Rechtkurzweilig

Man war ihr misstrauisch begegnet, hatte sie kritisiert, ihr kaum Erfolg und wenig Seriosität prophezeit. Doch die haftungsbeschränkte „Ein-Euro-Firma“ oder „Mini-GmbH“, die unter dem Kürzel UG firmiert, hat es allen gezeigt: Fast 40.000 Unternehmergesellschaften wurden seit 2008 gegründet. Ins Leben gerufen war die neue Rechtsform im Rahmen einer umfassenden GmbH-Reform worden – und sie konnte bereits während weniger Jahre ihres Bestehens viele Fans gewinnen. Mit nur einem Euro Stammkapital, das aus den Unternehmensgewinnen in den Folgejahren aufgestockt werden muss, statt 25.000 Euro für eine klassische GmbH, lockte die UG vor allem Existenzgründer.

Und die zeigen allen Kritikern, wie es geht. Die Annahme, dass die UG in der Praxis mit nur einem Euro gegründet wird oder gar die Insolvenzquote besonders hoch sein würde, ist nämlich genauso wiederlegt, wie die, dass UG möglichst lang im Zustand der „Mini-GmbH“ verbleiben. Deutlich über 1.000 Euro lag das Kapital beim Start, rund drei Prozent der UG wurden bereits zu vollwertigen GmbH umfirmiert. Erkennbar erfüllt die UG nicht nur die Hoffnungen der Existenzgründer, sondern auch die der Initiatoren. Das Interesse an der englischen Limited ging durch die deutsche Variante der Kleingesellschaft nämlich deutlich zurück.