Eine Ungeheuerlichkeit! Wenn der deutsche Außenminister und das ZDF die Angehörigen von Opfern besuchen, dann ist das auch dann keine erfolgreich simulierte Anteilnahme, auch wenn sie erst nach fünf Jahren kommen, weil sie nun annehmen, dass die Mordopfer nicht aus kriminellen, sondern aus politischen Motiven umgebracht wurden.
Tote erster Klasse, Tote zweiter Klasse und Tote, auf deren Gräbern man als Franz-Joseph Wagner einen Dankbarkeitstango tanzen würde - selbst die "Welt" mag nicht ganz auf Schelte verzichten, wo doch die Ermittler in der Änderungsschneidermordserie die Tatsache "keine leitende Rolle spielen" ließen, "dass alle Erschossenen Ausländer waren".
Da muss man doch ganz anders ermitteln! Da muss man doch mehr vermuten! Da geht es doch nicht mehr um die Aufklärung eines Mordes, sondern um Staatsräson, um das Ansehen Deutschlands im Ausland, die Exportbilanz! Bundesinnenminister Friedrich habe vollkommen recht, wenn er sage, "es sei sehr beunruhigend, dass zwischen der Mordserie in ganz Deutschland und der rechtsradikalen Szene in Thüringen kein Zusammenhang erkannt wurde“. Dabei hatten die Täter doch immer ganz in der Nähe "neonazistischer Schauplätze" (Heise) gemordet, um auf die Notwendigkeit eines NPD-Verbotes hinzuweisen!
Es ist höchste Zeit, Fragen zu stellen: War denn die rot-grüne Bundesregierung, in deren Amtszeit fast alle Taten geschahen, auf dem rechten Auge blind? Kaninchen, Katzen, braune Fratzen - Feuer frei!
Randstein zum Thema "Warum in Teilen Ostdeutschlands und des hessischen Verfassungsschutzes der geradezu physische Ausländerhass noch immer nicht eingehegt und geächtet ist, sondern zu Teilen auf klammheimliche Zustimmung setzen kann" (Die Welt): Lebt denn der alte Holzmichl noch?