Erfolg schützt nicht vor einer Depression

Erstellt am 4. September 2014 von Roman22

Berufliche wie private Erfolge schützen nicht vor einer Depression. Bei unseren prominenten Fällen greifen daher mehrere mögliche Ursachen nicht: unter anderem mangelnde Sozialkontakte und anhaltende Misserfolge. Mit den Belastungen am Arbeitsplatz sieht es, zumindest bei Robert Enke, wohl anders aus: Er litt unter dem Stress, vor allem unter dem Erfolgsdruck. Man kann diese Sichtweise als eine sehr persönliche auffassen - schaffen es andere Fußballer, Sportler, auch zahllose andere Prominente nicht auch, damit fertig zu werden? Sie alle stehen unter permanenter Beobachtung, unter dauerhaftem Stress - oder etwa nicht?
Stress gehört zu den persönlichen Empfindungen. Wo der Eine zusammenbricht, blüht der Andere auf. Nicht jeder ist für jede Arbeit oder Arbeitszeit geschaffen. Otto Normalverbraucher erlebt es täglich: Die Kollegin sitzt den dauerhaft cholerischen Chef aus, man selbst gerät schon bei einer halben Überstunde oder einem winzigen Tippfehler in die Spirale des Sich-selbst-Niedermachens.
Depressive Verstimmungen kennen wir alle. Man nennt sie Blue Days, spricht von Trübsal blasen, empfindet Traurigkeit und konstatiert das immer gleiche Gedankenkarussell. Das alles ist noch keine Depression, auch wenn der Volksmund das Wort gern im Munde führt. Deprimere ist übrigens ein lateinisches Verb und bedeutet niederdrücken. Anlässe für Niedergedrücktheit gibt es pausenlos: Familienmitglieder und Haustiere sterben, Noten werden verhauen und Partner verlassen das Haus. Wir werden getadelt, machen Fehler, fühlen uns körperlich unwohl und kriegen die berühmte Kurve nicht. Und dann geht zu allem Überfluss auch noch die Waschmaschine kaputt ...
Wenn Sie sich dabei schlecht fühlen, müssen Sie nicht unbedingt zum Arzt. Wenn der Zustand anhält, allerdings schon.

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