Heute möchte ich die Erfahrungen, die ich in einem halben Jahr im Zusammenhang mit Eco & Fair Fashion gemacht habe mit euch teilen:
Die Anfangsphase
Am Anfang war ich natürlich höchst motiviert, habe ständig recherchiert und war auf der Suche nach ökologischen Läden. Ich habe unerwartet viel gefunden und bin nach wie vor begeistert wie viele tolle, ökologische Läden und Online Shops es gibt. In meiner Anfangsphase musste ich mich jedenfalls wirklich zurückhalten nicht zu viel Zeug zu kaufen, denn alles war so schön und unerwartet billig.Bei der NAJU war ich außerdem bei einem Workshop zum Thema "Nachhaltige Mode", wo ich nochmal viel über verschiedene Materialien und andere Faktoren gelernt habe. Eine Sache ist mir besonders im Kopf geblieben: Online Shopping ist nicht so schlimm für die Umwelt wie ich gedacht hätte, solange man einige Dinge beachtet - z.B. nur bestellen was man wirklich braucht und nichts retour gehen lassen.
Kleidertauschparty & Second Hand
Ich war schon immer ein großer Fan von Second Hand, aber das hat sich jetzt noch weiter gefestigt. Ich habe in Hamburg viele tolle Second Hand Läden entdeckt - die ihr alle hier nachschauen könnt - und außerdem eine Kleidertauschparty besucht. Diese fand im Anschluss an den Workshop statt und jeder hat ein paar Teile mitgebracht, die noch ordentlich waren, man selbst aber einfach nicht mehr trägt. Ich hatte ein paar Sachen dabei, die nicht mehr meinem Stil entsprechen und bin mit ganzen 5 tollen "neuen" Sachen wieder nach hause gefahren. Insgesamt hat die Kleidertauschparty total Spaß gemacht und ich kann es jedem nur empfehlen, mal eine zu besuchen.Außerdem habe ich ein paar tolle Sachen auf Flohmärkten gefunden und freue mich jetzt schon darauf, wenn die Flohmarkt Saison wieder anfängt!
Ein kleiner Rückfall
Einen kleinen Rückfall hatte ich an meinem Wochenende in Dänemark in Bezug auf wunderschöne Wildleder Stiefelletten. Ich bin selten ohne ein neues Paar Schuhe aus Dänemark zurückgekehrt, denn ich habe sehr schmale Füße und die dänischen Schuhmarken verstehen es einfach, einen perfekten Schuh für mich herzustellen. Außerdem liebe ich nunmal skandinavisches Design. In Henne Strand musste ich einfach einmal durch meinen Lieblingsschuhladen schlendern und am Ende hatte ich ein paar Schuhe von Vagabond in der Hand. Diese schreiben sich zwar auf die Website am Thema Nachhaltigkeit zu arbeiten, aber wer tut das heutzutage nicht?Fehler sind menschlich und ich bin mit diesem kleinen Ausrutscher im Reinen. Dennoch wollte ich euch gerne davon berichten um zu zeigen, dass es gar nicht schlimm sein muss, auch mal etwas "falsch" zu machen. Wir kämpfen alle täglich für unsere Ideale und das ist wunderbar, aber man sollte sich auch nicht kaputt machen, wenn man mal einen Fehler begeht.
Die Sache mit dem Geld
Geldtechnisch glaube ich nicht, dieses halbe Jahr mehr ausgegeben zu haben als vorher. Viele Leute sind der Meinung ökologisch bedeutet gleichzeitig teuer, aber die Tatsache ist, dass man bei vielen Fast Fashion Läden den größten Teil des Preises für die Marke bezahlt. Bei Öko-Labels ist das meistens anders gelagert und so ist der Preisunterschied bei den meisten Produkten letzten Endes nicht besonders groß.Es gibt einige Sachen, die ökologisch in einem recht hohen Preissegment angesiedelt sind. Das ist mir zum Beispiel aufgefallen, als ich auf der Suche nach einem neuen Wintermantel war. Gelöst habe ich das "Problem" dann einfach dadurch keinen neuen Mantel zu kaufen, sondern Second Hand zu suchen - und wer sucht der findet!
Ich glaube nicht, dass man viel Geld haben muss um auf Eco Fashion umzusteigen, denn wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Schon allein dadurch, dass man sich vor jedem Kauf Gedanken machen sollte, ob man das nun wirklich braucht oder nicht gibt man letzten Endes durch die Eco Fashion eher weniger als mehr Geld aus. Außerdem zahlt man hier für Qualität und nicht für irgendwelche großen Markennamen - und Qualität hält eben länger.