Bisher glaubte ich, die Hauptprobleme für eine Aufnahme der Türkei in die EU lägen ursächlich in Europa. Diese Probleme existieren weiterhin unverändert, doch ein gravierendes Neues kommt dazu, nämlich die Türkei und ihre innere demokratische Entwicklung selbst.
So wie sie sich spätestens seit den Gezi-Unruhen entwickelt hat, hätte ich es mir in meinen schwärzesten Träumen nicht vorstellen können. Die Entwicklung zur islamischen Erdogan-Diktatur wurde vom Wähler honoriert. Das versteh’ ich zwar nicht, muss es jedoch akzeptieren.
Die Konsequenz daraus ist aber ebenfalls klar: Eine europäische Perspektive der Türkei gibt es für viele Jahre nicht mehr seit dem vergangenen Sonntag. Das tut mir für die weltoffenen westlich orientierten Türken sehr leid, aber die korrupte, undemokratische AKP und ihr Sultan mögen doch bitte in Anatolien bleiben für die nächsten zwanzig Jahre…
Doppelpass und Visafreiheit werden wohl auch vielen Türken für den Moment genügen?