Die spanische Delegation kam um die Linie 3 der U-Bahn von Ankara einzuweihen. Diese Arbeit wurde von der katalanischen Firma COMSA ausgeführt. Insofern hat sich Rajoy also mit fremden Federn geschmückt.
Doch Erdogan machte daraus gnadenlos eine Wahlkampfveranstaltung vor 5.000 frenetisch jubelnden AKP-Anhängern. Gestern hatte er sich bereits in Gegenwart des spanischen Premiers Rajoy öffentlich mit einem Journalisten von ZAMAN angelegt.
Aber Rajoy hat sich höflich dafür bedankt, von Erdogan zum Zwecke des islamistischen Wahlkampfes missbraucht zu werden und sagte “es ist mir eine Ehre hier mit ihnen allen zu sein und vielen Dank für die Einladung zu dieser Veranstaltung!”
Er sei stolz darauf und bewegt, dass eine spanische Firma wie die katalanische COMSA hier in Ankara gebaut habe und er die (Kurzform) der spanischen Hymne habe hören dürfen.
Erdogan redete sich in Rage, schimpfte über imaginäre Feinde, von denen er sich nicht aufhalten lasse, riss sich das Jackett herunter und verkündete anschließend eine Woche Freibier ..äh, Freifahrt für alle auf der Linie 3.
Rajoy sprach sich ohne Einschränkung für die Aufnahme der Türkei in die EU aus und nannte die türkischen Internet-Gesetze eine innere Angelegenheit der Türkei. Der Beginn einer wunderbaren Männerfreundschaft?