Erdogan, Rücktritt! So wie dem Assad, so sei’s nun auch dem Erdogan, muss gesagt werden an dieser Stelle. Die UNO, die NATO und die USA müssen ihren hochtrabenden Worten nun auch Taten folgen lassen
Was sagt dies konkret aus über die Proteste in der Türkei. Nun, es beweist zumindest, was ich schon immer wusste. Türken sind nicht blöd. Die haben natürlich schon früh begriffen, dass sie als Proxystaat einen Stellvertreterkrieg ausfechten sollen. Für Saudi Arabien, den Katar, Kleinbritannien, Frankarm und die USA. Ach ja, und für die Israelis, die sich eine Wasserpipeline wünschen. Vom Atatürk- Staudamm in der südöstlichen Türkei quer durch Syrien hindurch und dann über den Golan nach Israel hinein. Da die Israelis auch das ganze Wasser der Palästinensern verbrauchen, gehen sie offenbar einigermaßen verschwenderisch damit um. Langsam scheint es knapp zu werden.
Es geht in erster Linie um Pipelines. Würde es genügen, wenn Assad den Aggressoren freie Transferrechte über syrisches Territorium zugestände? Der unermesslich reiche, katarische Emir Hamad Walross Al Thani möchte sein verfluchtes Erdgas möglichst billig nach Europa bringen, um noch unermesslich reicher zu werden. Dem fällt offenbar nichts besseres ein, als unermesslich viel Geld zu machen. Verdienen tut er es mitnichten. Die vielen Toten spielen für ihn keine Speckrolle. Möglicherweise macht er jetzt noch dickere Backen als sonst. Denn das schmutzige Spiel um Syrien scheint sich dem Ende zuzuneigen.
Das ließ zumindest Assad in einem kürzlichen Interview bei der senegalesischen AVA- Press verlauten. Hier sein Text: “Das schmutzige Spiel des Westens und seiner Verbündeten in Syrien ist am Ende, und, im Gegensatz zu dem, was sie vorgeben, haben sie nun den Wettstreit hinter den Kulissen um die Ausbeutung der Krise in Syrien gestartet und ihre irreführenden Vorschläge zum Aufbau des Landes durch ihre Firmen vorgelegt.” Um dies zu belegen, gab er bekannt, dass die Weltbank bereits einen Wiederaufbaukredit in Höhe von 21 Milliarden Dollar für Syrien vorgeschlagen hat. Obwohl Assad akut lernresistent ist, scheint er gaaaaanz langsam zu begreifen, dass positive Publicity gut für ihn und sein Land ist. Und die auftragshungrigen Hyänen? Auch ein Feldweg denkt! Dachten die denn tatsächlich, dass Assad sich jetzt begeistert eben jene ins Boot holen würden, die ihn ermorden wollen, die stattdessen mehr als 80.000 Menschen in Syrien auf dem Gewissen haben, die ihn non stopp verleumden und alle Welt gegen ihn und sein Land aufhetzen. Klar, man kann es nicht oft genug wiederholen: „Am meisten Geld lässt sich verdienen, während man ein Land abreißt und wieder aufbaut.“
Der Abriss scheint gründlich in die Hose gegangen zu sein. Jetzt wenigstens vom Wiederaufbau profitieren zu wollen, ist derart dreist, dass es einem die Sprache verschlägt. Diese Abgründe sind mit normalen menschlichen Maßstäben nicht mehr zu erfassen. Aber zum Glück gibt es ja noch andere, die sich über derartige Aufträge freuen. Die wohnen jedoch mehr in Richtung Osten.