Erdogan darf nicht live auf die Großleinwand

tyrann-erdogan-1Die zentrale Pro-Erdogan-Demonstration, die heute auf dem rechten Rheinufer in Köln-Deutz stattfindet, hat der Verein UETD, die Union Europäisch-Türkischer Demokraten e.V. angemeldet.

Sie gilt als Lobbyorganisation von Erdogans religiös-konservativer Partei AKP. Ein AKP-Sprecher hatte letzte Woche angekündigt, die Veranstaltung solle „Gräben zuschütten„. Nicht nur in der gespaltenen Türkei, auch hier in Deutschland stehen sich viele Erdogan-Anhänger und Gegner recht unversöhnlich gegenüber.

Auf der Veranstaltung sollte der autokratische islamistische Diktator der Türkei, Recep Tayyip Erdogan, live auf eine Großleinwand übertragen werden. Das Bundesverfassungsgericht (BVG) hat gestern Abend entschieden, dass Erdogan heute bei der Demonstration nicht per Video zugeschaltet werden darf.

ErdoganAffeSchmalBei seinem vorletzten Besuch soll Erdogan ein Gedicht rezitiert haben, das die Demokratie nur als Mittel zum Zweck bei der Einrichtung eines islamistischen Gottesstaates bezeichnete. Beim letzten Besuch wandte er sich gegenüber den „deutschen“ Türken und den Deutschen mit türkischen Wurzeln gegen die Integration in Deutschland.

Für den Sultan vom Bosporus und Sultan des Großosmanischen Reiches in spe sind die deutschen Türken wichtig, weil darunter 1,5 Millionen in der Türkei Wahlberechtigte seine autoritäre Herrschaft dort sichern.

Von denen haben immerhin 60 Prozent Erdogan gewählt und damit seine absolute Mehrheit bei der letzten Wahl erst ermöglicht.

ErdoganFansKopftuchMan muss sich fragen, warum diese Türken, die sich offenbar unter einen Diktator eines Gottesstaates, der Richter, Staatsanwälte, Journalisten, Soldaten, Politiker – im Grunde alle, die er nicht mag – zu Zehntausenden aus der Gesllschaft entfernt, foltert, in Gefängnisse sperrt und ihres Vermögens beraubt, nicht zurück in die Türkei gehen und dort ihre Lebensträume verwirklichen.

Von den in der Türkei als „Terroristen“ verfolgten Kurden, die regelmäßig von Erdogan bombardiert werden und teilweise ihre Häuser seit Wochen nicht mehr verlassen dürfen, gar nicht erst zu reden. Aus unserer deutschen Geschichte mit dem österreichischen Anstreicher Adolf Hitler haben die Türken offensichtlich mehrheitlich keine Lehren gezogen.

Ein Mitglied der AKP-Regierung wird aber wohl trotzdem in Köln sein: Der türkische Sportminister werde auf der Demo live sprechen, sagte Kölns Polizeipräsident Jürgen Mathies gestern. Den auch geplanten Auftritt des türkischen Außenministers habe er aber verhindern können.

Was ich mich frage: Was passiert eigentlich, wenn Erdogan seine Rede als Video von einem USB-Stick in Köln auf die Leinwand streamen lässt? Dann kommt sie ja nicht mehr aus dem Ausland. Bald werden wir es wissen, denn um 15 Uhr beginnt die Veranstaltung in Köln, zu der 30.000 Demonstranten erwartet werden.

Bilder: Facebook

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