Neues aus der Kategorien: Kuriose Feiertage für Lebensmittel und kuriose Feiertage, von denen niemand weiß, seit wann sie begangen werden und von wem sie ins Leben gerufen wurden. So auch am heutigen 13. September, an dem in den USA (angeblich) der National Peanut Day, der Erdnusstag bzw. Tag der Erdnuss gefeiert wird. Und da unsere amerikanischen Nachbarn bekanntermaßen über ein großes Faible für Erdnüsse und vor allem Erdnussbutter (engl. Peanut Butter) haben, verwundert es nicht weiter, dass es diesbezüglich dort noch zwei weitere kuriose, erdnussige Feiertage im (kulinarischen) Kalender gibt: den National Peanut Butter Lover’s Day am 1. März und den National Peanut Butter and Jelly Day am 2 April. Alternativ kann man sich in diesem Zusammenhang dann auch noch am Tag des Studentenfutters (engl. Trail Mix Day) am 31. August erfreuen.
Für heute beschäftigen wir uns aber zunächst mal mit dem Erdnusstag. Nicht ganz unschuldig an dieser Popularität dürfte der in den USA legendäre Botaniker, Chemiker und Erfinder George Washington Carver (ca. 1864 – 1943) gewesen sein, der im Rahmen seiner Forschungen etwa 300 Verwendungen für Erdnüsse entdeckte. In diesem Sinne: Hurra für Erdnüsse.
Einige Fakten zur Erdnuss
Ursprünglich stammt die Erdnuss aus Süd- bzw. Mittelamerika, also der sogenannten Neuen Welt. Genauer gesagt: Herkunft sind die südamerikanischen Anden, wo sie bereits vor über 2000 Jahren angebaut wurde. Von dort aus hat sie sich dann mit wachsender Bedeutung als Ölfrucht über den gesamten tropischen und subtropischen Raum ausgebreitet. So kannte man u.a. auch in Brasilien schon relativ früh den Anbau von Erdnüssen. Dies ist insofern von Bedeutung, als dass im Zuge des Sklavenhandels die Erdnuss nach Afrika und Nordamerika gelangte. Heute wird die Erdnuss primär China, Indien, Nord- und Südamerika und Westafrika – also hauptsächlich in warmen Regionen – angebaut. Insofern verwundert es auch nicht, dass die Erdnuss in einigen Schweizer Kantonen auch als Spanisches Nüssli bezeichnet wird.
Von wegen Nuss – die Erdnuss ist eine Hülsenfrucht
Nun ist die Bezeichnung Erdnuss allerdings botanisch nicht ganz korrekt. Zwar ergibt sich eine gewisse Ähnlichkeit durch die Beschaffenheit der Samen (Konsistenz, hoher Fettgehalt und ein niedriger Stärkeanteil) zur Familie der Nüsse, jedoch deutet es die englische Bezeichnung peanut (wörtlich ins Deutsche übersetzt: Erbsennuss) bereits an. Aus Sicht der Biologen und Botaniker gehört die Erdnuss (lat. arachis hypogaea) streng genommen eigentlich nicht zur Gattung der Nüsse. Vielmehr ordnet man sie den Hülsenfrüchten zu, weshalb sie eher mit Erbsen und verschiedenen Bohnenarten verwandt ist. Daher eine nähere botanische Verortung: Erdnüsse, auch als Aschanti-, Arachis- oder Kamerunnuss bezeichnet, sind Teil der Unterfamilie der sogenannten Schmetterlingsblütler (lat. faboideae), die dann wiederum zur Familie der Hülsenfrüchtler (lat. fabaceae oder: leguminosae) zugehörig sind. In einem Punkt unterscheidet sich die Erdnuss allerdings von ihren Hülsenfrucht-Verwandten: Sie ist – obwohl mit einem hohen allergenen Potenzial ausgestattet – auch in roher Form genießbar.
Weitere Infos zum Erdnusstag:
- George Washington Carvers Liste mit den 300 Erdnuss-Produkten (englisch)
- Website des Arbeitskreis Erdnuss (AKE) (deutsch)
- Spongebob: Tauben Nüsschen – Club und ein Restaurant (deutsch)