Der Südosten Spaniens wurde am Mittwoch von zwei Erdbeben erschüttert.
Die Erdstöße der Stärke 5,3 und 4,5 brachten in der Region Murcia mehrere Häuser zum einstürzen, zahlreiche Gebäude und Straßen wurden stark beschädigt. Nach Behördenangaben kamen in der Stadt Lorca mindestens acht Menschen ums Leben, über 160 wurden bei dem Beben verletzt. Das Erdbeben gilt als das stärkste seit über fünf Jahrzehnten. 1956 starben bei Granada zwölf Menschen.
Dem zweiten Erdbeben mit einer Stärke von 5,3 auf der Richterscala war ein leichteres mit einer Stärke von 4,5 vorausgegangen, bei dem es nur leichte Schäden gab. Bei dem zweiten Beben brach Panik bei den Menschen in Lorca aus. Häuser stürzten ein, Straßen wurden beschädigt und das Dach einer historischen Kirche brach in sich zusammen. Ein Altenheim und ein Krankenhaus mussten wegen Einsturzgefahr geräumt werden. Die wichtigste Autobahn der Region musste gesperrt werden, da sich in einem Tunnel Betonteile aus der Decke lösten und auf die Fahrbahn stürzten. Auch Brücken mussten wegen größerer Schäden gesperrt werden.
Tausende Menschen irrten nach dem Beben durch die Straßen, auf der Suche nach Angehörigen. Bis in die späten Abendstunden kam es immer wieder zu stärkeren Nachbeben, weswegen rund 20.000 Menschen die Nacht auf der Straße oder öffentlichen Plätzen verbrachten.
Das Epizentrum soll in nur einem Kilometer Tiefe gelegen haben, so die US-Erdbebenwarte USGS. Wegen der geringen Tiefe seien die Erdstöße so deutlich zu spüren gewesen und wurden sogar noch in Madrid wahrgenommen. Auch hätten bei der Stärke nicht so massive Schäden auftreten dürfen. Der spanische Geologenverband vermutet, das die geringe Tiefe des Epizentrums und Mängel an vielen Gebäuden der Grund für die starken Schäden sind.